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Kolumbien, Venezuela

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Die Bücher sind, wenn nicht anders vermerkt, in einem altersbedingten Zustand. Beschädigungen und Verschmutzungen sind angegeben.
Für die biographischen Angaben zu den Autoren und Inhaltsangaben zu einzelnen Werken wurden teilweise benutzt: Dieter Reichardt, Lateinamerikanische Autoren, Tübingen und Basel 1972 und „Autorenlexikon Lateinamerika", hrsg. von Dieter Reichardt, Frankfurt/M. 1992.

Abkürzungen:
[KJL] Kinder- und Jugendliteratur
DEA Deutsche Erstausgabe
SU Schutzumschlag
O: Originaltitel
(M) Mängelexemplar (Stempel oder Strich)

Bestellungen bitte an: Lateinamerikaarchiv(at)netcologne(dot)de
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KOLUMBIEN


AGUDELO, William
Geboren am 14.11.1943 (1942?) in Bolombola/Kolumbien. Lyriker; komponiert und singt. Lebt seit 1966 in Solentiname/Nicaragua.

Agudelo Lager DEAKOL 001 AGUDELO, William: Unser Lager bei den Blumen auf dem Felde
Ein lateinamerikanisches Tagebuch.
Vorwort: Ernesto Cardenal. Aus dem Spanischen von Anneliese Schwarzer de Ruiz.
Wuppertal: Hammer, 1972. 349 S., br., DEA, 9,00 €.
O: Nuestro lecho es de flores. | 3-87294-031-7
Dieses erste deutschsprachige Buch Agudelos verrät dessen großes Erzähltalent und eine in der Literatur nicht oft zu findende Leidenschaftlichkeit. Seine sehr persönlichen Aufzeichnungen dokumentieren den Konflikt zwischen der leidenschaftlichen Liebe zu Gott und der Liebe zu den Frauen.


Agudelo Lager GTBKOL 002 AGUDELO, William: Unser Lager bei den Blumen auf dem Felde
Ein lateinamerikanisches Tagebuch.
Vorwort: Ernesto Cardenal. Aus dem Spanischen von Anneliese Schwarzer de Ruiz.
[Gekürzte Ausgabe]
Gütersloh: Güterloher Verlagshaus Mohn, 1978. GTB 252. 189 S., kt., 2,50 €.
O: Nuestro lecho es de flores. | 3-579-03652-1
Dieses erste deutschsprachige Buch Agudelos verrät dessen großes Erzähltalent und eine in der Literatur nicht oft zu findende Leidenschaftlichkeit. Seine sehr persönlichen Aufzeichnungen dokumentieren den Konflikt zwischen der leidenschaftlichen Liebe zu Gott und der Liebe zu den Frauen.


ALAPE, Arturo (d. i. Carlos Ruiz)

Arturo Alape, der eigentlich Carlos Ruiz heißt, wurde am 13.11.1938 in Santiago de Cali geboren und ist am 7.10.2006 in Bogotá verstorben. Er war Prosaautor, Historiker, Journalist, Maler und in den sechziger Jahren comandante político bei der kolumbianischen Guerilla-Organisation FARC. In einem Slumviertel von Bogotá arbeitete er mit gefähreten Jugendlichen. Lebte über drei Jahre im Exil in Kuba und ein Jahr in Hamburg. Er behandelte in seinen Texten die politischen Verhältnisse in Kolumbien, um „das Schweigen aufzubrechen, das Angst und schlechtes Gewissen um viele Geschehnisse errichtet haben." (n. Reichardt)

Alape BlutKOL 003 ALAPE, Arturo: Das Blut der Anderen
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Richard Groß.
Köln: Edition Köln, 2003. Famen und Esperanzen Bd. 9. 138 S., geb., DEA. 7,00 €.
O: Sangre ajena. | 3-936791-02-3
„Sie haben meine Erinnerungen aufgestachelt, jetzt müssen sie meine Erinnerungen auch niederschreiben. Ich hoffe nur, daß ihr Verstand und ihr Gewissen dabei nicht irre werden", sagt der 19jährigen Ramón Schrott zum Erzähler. Was Arturo Alape dann niederschreibt, ist in der Tat geeignet, die Leser und Leserinnen zu schockieren. Es ist das Leben eines Kindes von seinem sechsten bis dreizehnten Lebensjahr. Als er neun Jahre alt ist, fliehen er und sein zwölf Jahre alter Bruder Nelson aus der häuslichen Misere (Vater, Maurer und ewig betrunken, Mutter verdient den Lebensunterhalt durch Sammeln und Verkauf von Müll) nach Medellín, wo sie zu Killern ausgebildete werden. Alape gelingt es in diesem spannenden Roman, der Brutalität dieses Überlebenskampfes eine adäquate Stimme zu verleihen. Hier wird nichts beschönigt oder moralisch angeklagt: „Und glauben sie ja nicht, daß ich sowas wie Reue fühle. Reue, Schuld ... die reinste Scheiße!"


ANGEL, Albalucia

Geboren 1939 in dem kolumbianischen Dorf Pereira. Studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Bogotá, Rom, Paris und London. Verdiente ihren Lebensunterhalt als Folklore-Sängerin; veröffentlichte Lyrik, mehrere Romane und Erzählungen. Lebt in Europa.

Angel MisiaKOL 004 ANGEL, Albalucia: Misiá Señora
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Dörte Müller.
Herausgegeben von Bettina Kobold.
Zürich: eco-Verlag 1993. 374 S., geb., DEA. 12,00 €.
O: Misiá Señora. | 3-85647-107-3
Der Roman erzählt die Geschichte von Mariana, von ihrer Kindheit und Jugend, ihrer Zeit als Ehefrau und Mutter bis zum Alter. In diesem biographischen Rahmen wird mit Reflexionen, Sinneseindrücken, Redensarten, Mythen und mit einer sinnlichen Erzählkunst die komplexe Wirklichkeit eines Frauenlebens in Kolumbien beschrieben, ein Frauenleben, das ständig mit den Widersprüchen der weiblichen Existenz in der traditionell männerdominierten Gesellschaft konfrontiert ist und sich im Kampf um ein selbstbestimmtes Leben befindet. Ein auch in seiner sprachlichen Gestaltung außergewöhnlicher und lesenswerter Roman.


ANJEL, Memo

Memo (José Guillermo) Anjel wurde 1954 in Medellín geboren und stammt aus einer sephardischen Familie. Er ist Professor für Soziale Kommunikation in seiner Geburtsstadt. Memo Anjel ist Autor von Romanen, Erzählungen, Essays und Comcis. Im Jahre 2005 war er Gast des Berliner Künstlerprogramms DAAD. Von ihm liegen bisher zwei Romane („Das meschuggene Jahr", „Mindeles Liebe) und zwei Bände mit Erzählungen („Das Fenster zum Meer" und „Geschichten vom Fenstersims") auf Deutsch vor.

Anjel Jahr TBKOL 005 ANJEL, Memo: Das meschuggene Jahr
Roman. Aus dem Spanischen von Erich Hackl und Peter Schultze-Kraft
Zürich: Unionsverlag, 2007. UT 379. 186 S., kt., 4,00 €.
O: Mesa de judíos. | 978-3-293-20379-2
Zehn Familienangehörige sind um den Tisch versammelt, wenn das Familienoberhaupt wie jedes Jahr erklärt, Dass es wieder nichts wird mit der Reise nach Jerusalem – aber im nächsten Jahr, nach dem Erfolg seiner neuen Erfindung, einer Brotfabrikmaschine, die er mit Hilfe der Physik, der Kabbala und der schönen Literatur zu bauen gedenkt, dann würde die Reise endlich stattfinden. Onkel Chaim, der eigentlich nur zu Besuch gekommen war, um hier zu sterben, arangierte das Fest zur Premiere der Maschine. Der Roman, aus der Sicht des 13jährigen Sohns der ziemlich verrückten Familie erzählt, spielt im Medellín der 50er und 60er Jahre. Anjel gelingt mit seinem Roman ein amüsanten Porträt einer jüdischen Familie in Kolumbien, in dem der Bürgerkrieg noch nicht bis in die Provinzstadt gelangt war.


ARCINIEGAS, Germán

Germán Arciniegas wurde am 6.12.1900 in Bogotá geboren. Er war Schriftsteller, Journalist, Diplomat und Politiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Essayisten Lateinamerikas; seine Schwerpunkte waren kulturgeschichtliche und soziologische Themen. Arciniegas starb am 29.11.1999 in seiner Geburtsstadt.

Arcienegas RhapsodieKOL 006 ARCINIEGAS, Germán: Karibische Rhapsodie
Biographie eines Meeres. Aus dem Spanischen übersetzt von Victor Schubert.
Frankfurt/M.: Büchergilde Gutenberg 1964. 599 S., Ln., SU, 16,00 €. (verkauft)
O: Biografía del Caribe. 1945.
Der Reiz seiner brillanten essayistischen Arbeiten liegt in den überraschende Verknüpfungen und Einsichten, die für den Mangel an wissenschaftlicher Behutsamkeit und Akribie entschädigen. (n. Reichardt)





BOTERO, Juan Carlos

Juan Carlos Botero wurde 1960 in Bogotá geboren. Er studierte Literatur an verschiedenen Universitäten. Er ist Autor einiger Romane und Journalist.

Botero SchatzKOL 007 BOTERO, Juan Carlos: Die Schatzsucher
Roman. Aus dem Spanischen von Sabine Giersberg.
München: Droemer, 2005. 254 S., geb., SU., 10,00 €. (gering bestoßen)
O: La sentencia. | 3-426-19650-6
Der passionierte Schatzsucher Francisco Rayo erzählt die spannende Geschichte einer Schatzsuche – und weil die Suche nach Gold viele Abenteurer schon immer in ihren Bann gezogen hat, erzählt er die Geschichte vieler untergegangener Goldtransporte und die meist vergebliche Suche nach ihnen gleich mit. Und auch seine Suche nach dem geheimnisvollen Schrankkoffer, den zu bergen er den Auftrag erhielt, nimmt ein blutiges Ende. Eine spannend erzählte Geschichte.


BOTERO, Mauricio

Mauricio Botero, geboren 1948 in Bogotá, arbeitete als Kulturattaché in Buenos Aires, wo er Freundschaft mit Jorge Luís Borges schloss. Für den Essayband Cóncavo y convexo erhielt er 1994 den Premio Nacional de Ensayo, für Don Ottos Klassikkabinett wurde er 2001 mit dem Premio Nacional de Cuento ausgezeichnet.

Botero DonOttoKOL 008 BOTERO, Mauricio: Don Ottos Klassikkabinett
Aus dem Spanischen von Peter Kultzen.
Zürich: Unionsverlag, 2009. 187 S., Ln., DEA. 6,00 €. (verkauft) 
O: Otto, el vendedor de música. | 978-3-293-00409-2
„Mein Name ist Otto Roldán, ich bin passionerter Musikforscher und betreibe seiten Jahren ... im Bogotaner Stadtviertel Chapinero ... den Musikladen La Caja de Música", so beginnt „Don Otto" die Reihe seiner kurzen Erzählungen, in denen er von den „schweigsamen, harmonischen, atonalen oder misstönenden" Kunden berichtet und ihren merkwürdigen Musikwünschen. Und Don Otto kann sie alle zufriedenstellen und manchmal gibt es noch den besonderen – kolumbianischen – versteht sich, Kaffee dazu, den seine treue Adele dann kreiert. Natürlich geht es auch um die Musikklassiker von Bach bis Beethoven und von Mozart bis Brahms – zu allen hat Don Otto kleine Geschichten parat, die er seiner erstaunten Kundschaft mit meist hintergründigem Humor erzählt. Das meiste Vergnügen aber bereiten zweifellos die Dialoge zwischen Rodán und seinen seltsamen Kunden, die er meist durch überraschende Antworten und unerwartete Musikkreationen verblüfft.


BUITRAGO, Fanny

Geboren am 26.10.1946 in Barranquilla. Autorin von Erzählungen und Romanen.

Buitrago HerrinKOL 009 BUITRAGO, Fanny: Herrin des Honigs
Roman. Aus dem Spanischen von Lisa Grüneisen.
Bern, München, Wien: Fretz & Wasmuth, 1997. 189 S., Ln., SU., DEA. 9,00 €.
O: Señora de la miel. 1993. | 3-502-11901-5
Teodora Vencejos ist die Herrin des Honigs. Um ihn zu naschen sind angetreten: Galaor Ucrós, der örtliche Nichtsnutz und Dr. Amiel, der Meister der Kochkunst. Vervollständigt wird diese leichtgewichtige Komödie um Liebe und Lust noch mit allerlei buntgemischtem Personal, wie Priester und einigen Orientalen.




CAICEDO, Andres

Luis Andres Caicedo Estela wurde am 29.9.1951 in Cali geboren, gestorben in Cali durch Selbstmord am 4.3.1977. Caicedo war Journalist und Schriftsteller.

Caicedo SalsavidaKOL 010 CAICEDO, Andres: Salsavida
Roman. Aus dem Spanischen von Klaus D. Hebenstreit.
Wuppertal: Hammer, 1997. Galileo. 234 S., br., DEA. 6,00 €.
O: Que viva la música! 1977. | 3-87294-768-0
Protagonistin dieses Kultbuches ist La Mona, die Blonde. Aus ihrer Sicht wird das Leben der Jugend in der Stadt Cali beschrieben. Ein Leben das sie zu einem einzigen Fest machen wollen und in dem die Musik eine zentrale Rolle spielt und den Rhythmus der Handlung bestimmt. Der Roman beschreibt den Aufstand der Jugend gegen die Welt der Alten. Keineswegs ein eindeutiges Buch, in dem herkömmliche Kategorien die Orientierung bieten, sondern ein widersprüchlicher Roman mit einer außerordentlichen Sprache. Lesenswert.


CAÑÓN, James

James Cañón wurde am 19.6.1968 in Ibagué/Kolumbien geboren. Nach Abschluß seiner Ausbildung in der Werbebranche ging er nach New York um Englisch zu lernen. Er veröffentlichte bisher einige Erzählungen, für die er diverse Preise erhielt. Das vorliegende Buch ist sein erster Roman und wurde bereits in mehrere Sprachen übersetzt.

Canon MaennerKOL 011 CAÑÓN, James: Der Tag, an dem die Männer verschwanden
Roman. Aus dem Amerikanischen von Sky Nonhoff.
Berlin: Ullstein, 2008. 397 S., geb., SU., DEA. 11,00 €.
O: Tales from the Town of Widows & Chronicles from the Land of Men. | 978-3-550-087729-5
In dem kleinen kolumbianischen Dorf Mariquita taucht eines Tages ein Trupp Guerillakämpfer auf. Doch sie requirieren in erster Linie kein Geld oder Lebensmittel, sondern ziehen mit der gesamten männlichen Bevölkerung des Dorfes ab. Bevor jedoch das Chaos über die restliche Gemeinschaft hereinbricht, nimmt Rosalba Patiño kurzentschlossen das Heft in die Hand und regiert fortan im Bürgermeisteramt. Und sie verspricht den noch zögerlichen Frauen: „Alles wird viel, viel besser werden, als es unter den Männern je war." Und wie genau diese weibliche Utopie realisiert wird, wie die vielen Widrigkeiten überwunden werden, die der Zukunft im Wege stehen, erzählt Cañón mit viel Humor und Augenzwinkern, aber nicht ohne die kolumbianische, grausame und absurde Realität auszublenden, die auch in der scheinbaren Idylle des Dorfes ihre Spuren hinterlassen hat und die sich unter anderem in den vielen in den Roman eingestreuten kurzen Porträts von Soldaten und Guerrilleros widerspiegelt.


ESCOBAR GIRALDO, Octavio

Octavio Escobar Giraldo wurde 1962 in Manizales/Kolumbien geboren. Er ist Arzt und Chirurg und arbeitet heute als Universitätsprofessor für Literatur in Manizales. Seine bisherigen vier Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Saide ist sein erstes ins Deutsche übersetzte Werk.

Escobar SaideKOL 012 ESCOBAR GIRALDO, Octavio: Saide
[Kriminalroman] Aus dem Spanischen von Peter Tremp.
Solothurn: Lateinamerikaverlag, 2009. 145 S., geb., DEA, 8,00 €.
O: Saide. | 978-3-9522966-5-3
„Ich bin in Buenaventura gelandet, weil ich am Radio scheiterte." So beginnt der namenlose Erzähler seine Geschichte, die in den 90er Jahren an der kolumbianischen Pazifikküste spielt. In seinem neuen Job als Leiter einer Poststelle begegnet er der reizenden Saide, die ihn sofort fasziniert. Doch bevor die beiden sich näher kennenlernen können, wird Saide ermordet. Der etwas unheimlich wirkende Arzt Díaz-Plata klärt den Erzähler über die Lebensgeschichte der Saide und ihrer Familie auf. Escobar Giraldo gelingt es, die bedrohlich wirkende Atmosphäre mit den alltäglichen Morden, dem offenen Schmuggel und Drogenhandel in der Küstenregion in seiner lakonischen Erzählweise einzufangen. Ein kurzer, einfach und spannend erzählter und lesenswerter Roman auch wenn einige sprachliche Formulierungen mitunter etwas stören.


FAYAD, Luis

Luis Fayad wurde am 16.8.1945 in Bogotá geboren. Fayad war Verwaltungsanstellter, Journalist, lebt seit 1974 in Europa und war 1986 ein Jahr Gast beim DAAD in Berlin. Fayad hat mehrere Romane geschrieben und übersetzt deutsche Literatur ins Spanische.

Fayad EsterKOL 013 FAYAD, Luis: Auskunft über Esters Verwandte
Roman. Aus dem Spanischen von Erich Hackl und Peter Schultze-Kraft.
Bornheim: Lamuv, 1987. 217 S., geb., DEA. 9,50 €.
O: Los parientes de Ester. | 3-88977-115-7
Mit dem Begräbnis von Ester beginnt diesr kurze Roman. Das Leben ihrer Verwandten, deren Träume und Illusionen, die vergebliche Jagd nach dem Glück, die kleinen und großen Betrügereien und Selbttäuschungen werden auf ganz konventionelle Art erzählt. Diese nüchterne Erzählweise ist es, die den Leser ergreift und ihm Einblick in das alltäglich Leben in Bogotá ermöglicht.



FRANCO, Jorge

Jorge Franco (Ramos) wurde 1962 in Medellín geboren. Er studierte Literatur und Filmwissenschaften. Prosaautor. Lebt in Bogotá.

Franco RosarioKOL 014 FRANCO, Jorge: Rosario Tijeras
Roman. Aus dem Spanischen von Susanna Mende.
Zürich: Unionsverlag, 2002. 187 S., geb., SU., DEA. 8,00 €.
O: Rosario Tijeras. 1999. | 3-293-00303-6
Rosario erhielt ihren zweiten Namen tijeras (Schere), weil sie sich einst mit dieser Waffe gegen einen Vergewaltiger zur Wehr setzte. Mittlerweile ist sie Profikillerin für das Drogenkartell in Medellín und hat zwei Freunde aus der Oberschicht. So wie sie tötet – ein Schuß aus nächster Nähe beim Kuß – trifft es sie schließlich selbst. Tödlich verletzt wird sie ins Krankenhaus gebracht. Erzählt wird diese spannende Geschichte aus der Sicht des Emilio, eines der beiden Freunde, während er auf Nachricht aus dem Operationssaal wartet. Ein fesselnd geschriebener Roman, packend bis zur letzten Seite.

Franco ParaisoKOL 015 FRANCO, Jorge: Paraiso Travel
Roman. Aus dem Spanischen von Susanna Mende.
Zürich: Unionsverlag, 2005. 282 S., geb., SU., DEA. 9,50 €.
O: Paraíso Travel. 2002. | 3-293-00346-X
Reina und Marlon leben in Medellín und träumen von einem besseren Leben in den USA. Reina stiehlt das notwendige Geld, um eine Schlepperbande (Paraíso Travel) zu bezahlen, die die beiden nach New York bringt. Im Streit verläßt Marlon die Wohnung, irrt auf der Flucht vor der Polizeit durch die Stadt und findet nicht mehr zurück und landet nach einer fast einjährigen Suche nach seiner Freundin schließlich in der Gosse. Der Autor erzählt die Geschichte in Rückblenden aus der Sicht von Marlon, der mit Hilfe einer Migrantin wieder auf die Beine gekommen ist. Ein Roman von der anderen Seite des amerikanischen Traums und den betrogenen Hoffnungen einer jungen Generation.

Franco ScherenfrauKOL 016 FRANCO, Jorge: Die Scherenfrau
Roman. Aus dem Spanischen von Susanna Mende.
Zürich: Unionsverlag, 2004. UT metro 287. 187 S., kt., 4,00 €.
O: Rosario Tijeras. 1999. | 3-293-20287-X
(Taschenbuchausgabe der Erstausgabe unter dem Titel: Rosario Tijeras)
Rosario erhielt ihren zweiten Namen tijeras (Schere), weil sie sich einst mit dieser Waffe gegen einen Vergewaltiger zur Wehr setzte. Mittlerweile ist sie Profikillerin für das Drogenkartell in Medellín und hat zwei Freunde aus der Oberschicht. So wie sie tötet – ein Schuß aus nächster Nähe beim Kuß – trifft es sie schließlich selbst. Tödlich verletzt wird sie ins Krankenhaus gebracht. Erzählt wird diese spannende Geschichte aus der Sicht des Emilio, eines der beiden Freunde, während er auf Nachricht aus dem Operationssaal wartet. Ein fesselnd geschriebener Roman, packend bis zur letzten Seite.


GAMBOA, Santiago

Geboren 1965 in Bogotá. Studium der spanischen Philologie. Gamboa ist Journalist, Prosaautor und Diplomat. Zur Zeit ist Gamboa Korrespondent mehrerer Zeitungen in Rom.

Gamboa EstebanKOL 017 GAMBOA, Santiago: Das glückliche Leben des jungen Esteban
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Stefanie Gerhold.
Berlin: Wagenbach, 2002. 398 S., geb., DEA. (M) 8,50 €. (verkauft)
O: Vida feliz de un joven llamado Esteban. 2000. | 3-8031-3169-3
Der Ich-Erzähler Esteban Hinestroza lebt seit sieben Jahren in Paris und erinnert sich an sein „glückliches Leben" in Kolumbien. Er berichtet vom Leben der Eltern und von den Liebe des Nachbarjungen Toño zu Delia. Die historischen Ereignisse dieser Zeit werden nur gestreift. Im Zentrum steht das langsame Erwachsenwerden Estebans, seine Liebe zur Literatur - eine völlig unspektakuläre Geschichte: „Vielleicht wären in einem anderen Leben denkwürdigere Ereignisse zu finden gewesen, aber ich habe nurmal erzählt, was ich selbst erlebt habe."

Gamboa Verlieren UTKOL 018 GAMBOA, Santiago: Verlieren ist eine Frage der Methode
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Stefanie Gerhold.
Zürich: Unionsverlag, 2001. UT metro 202. 349 S., kt., 5,50 €. (verkauft)
O: Perder es cuestión de método. 1997. | 3-293-20202-0
Victor Silanpa ist Journalist bei einer Tageszeitung in Bogotá. Ganz nebenbei übernimmt er die Aufklärung in einem mysteriösen Mordfall - eigentlich Angelegenheit des dicken Polizeihauptmanns Moya. Der Ermordete wurde gepfählt aufgefunden. Handelt es sich um das Werk einer religiösen Sekte? Stecken die Mitglieder vom Nudistenklub dahinter? Silanpa sticht bald in ein Wespennest von korrupten und skrupellosen Geschäftemachern, die vor eindeutigen Drohungen nicht zurückschrecken. Unnütz zu erwähnen, daß Silanpa in der Hektik der Ermittlungen seine Freundin vernachläßigt und schließlich verliert. Ein ganz im Stil von Chandler und Hammet geschriebener Großstadtkrimi - mit Tempo, Humor und einem Schuß Melancholie.


GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel

geboren am 6.3.1928 in Aracataca, Journalist, Schriftsteller; lebte in Rom, Paris und Mexiko, erhielt 1982 den Literatur-Nobelpreis. Sein epochales Werk "Cien años soledad" machte ihn über Nacht weltberühmt. Heute sicher der prominenteste Schriftsteller Lateinamerikas. Pablo Neruda: "In dieser Zeit auch/entstand ein Vulkan/aus dem Feuer sprudelte/oder besser gesagt, dieser Vulkan/spie Träume auf Kolumbiens Flanke/und es waren die tausend undeineNächte/die aus seinem magischen Munde kamen/der große Ausbruch meiner Zeit:/in seinen Lehmgeschöpfen/schmutzig von Schlamm und Lava/erstanden unsterblich/viele Menschen aus Fleisch und Blut." García Márquez starb am 17.4.2014 in Mexiko-Stadt.

GGM Hund AufbauKOL 019 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Die Augen eines blauen Hundes
Frühe Erzählungen. Aus dem Spanischen von Curt Meyer-Clason.
Berlin und Weimar: Aufbau, 1983. 152 S. geb., SU. 6,00 €. (verkauft) 
O: Ojos de perro azul.
Die frühen Erzählungen wurden bereits unter dem Titel "Die Nacht der Rohrdommeln" veröffentlicht.

 



GGM Chronik BertelsmannKOL 020 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Chronik eines angekündigten Todes
Roman. Aus dem Spanischen von Curt Meyer-Clason.
Gütersloh: Bertelsmann, o. J. 143 S., geb., SU. 6,00 €. (verkauft)
O: Crónica de una muerte anunciada.
Die Tragödie, die in diesem kurzen Roman beschrieben ist und sich in nur 1 1/2 Stunden abspielt, kann von den Dorfbewohnern, die den Mord vorhersehen, nicht mehr aufgehalten werden. Ein Roman über die "Gewalt, die unser tägliches Brot ist." (G. García Márquez)



GGM General DEAKOL 021 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Der General in seinem Labyrinth
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Dagmar Ploetz.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1989. 359 S., geb., SU., DEA. 9,50 €. Vergriffen
O: El general en su laberinto. | 3-452-02013-7
Die letzten Monate des Simón Bolívar sind der äußere Rahmen dieses Romans. Geschildert wird die Reise des "Befreiers" den Magdalenenstrom abwärts bis zur Karibikküste, wo er am 17.12.1830 stirbt. In Rückblicken wird vom Unabhängigkeitskampf berichtet, von den Siegen und Niederlagen in unzähligen Schlachten, von Machtkämpfen und von Liebesgeschichten. Und es ist dies gleichzeitig auch der Roman eines gescheiterten Traums, das Buch "eines hoffnungslosen Grauens unerlösbarer Einsamkeit, das von einer seltsamen Komik durchgeistert wird, welche aus der melancholischen Gewißheit hervorgeht, das Leben gebe einem hinreichend Gelegenheit für die Erkenntnis, 'daß keine Niederlage die letzte ist' (außer der letzten)". (W. Schütte)
In Lateinamerika rief das Buch auch massive Kritik hervor, nicht zuletzt weil García Márquez am Denkmal des "Befreiers" kratzte. Carlos Fuentes läßt seinen Erzähler in La Campaña sagen: "Lieber publizierte ich Voltaire und Rousseau ... und verschob die melancholische Weissagung über einen Bolívar, der ebenso krank und zu Grunde gerichtet war wie sein Traum von der amerikanischen Einheit und der bürgerlichen Freiheit in unseren Staaten ..."

GGM Geschichte kiwiKOL 022 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Dieselbe Geschichte, nur anders
Aus dem Spanischen von Tom Koenigs (GGM).
[Enthält außerdem: Georges Simenon: Der Mann auf der Straße. Guilleaume Apollinaire: Der Matrose von Amsterdam.]
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1995. KiWi. 71 S., kt. 3,50 €.
O: El mismo cuento distino (GMM). | 3-462-02424-8
In langen Jahren der Suche nach einer Kriminalerzählung verwandelt sich die Geschichte allmählich in der Erinnerung. Die Geschichte dieser Suche (und die Geschichte) können die Leser und Leserinnen in dem kleinen Band nacherleben.


GGM Geschichte diogenesKOL 023 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Dieselbe Geschichte, nur anders
Aus dem Spanischen von Tom Koenigs (GGM).
[Enthält außerdem: Georges Simenon: Der Mann auf der Straße]
Zürich: Diogenes, 1994. Jahresgabe. 69 S., geh., 2,00 €.
O: El mismo cuento distino. (GMM) | 3-462-02424-8
In langen Jahren der Suche nach einer Kriminalerzählung verwandelt sich die Geschichte allmählich in der Erinnerung. Die Geschichte dieser Suche (und die Geschichte) können die Leser und Leserinnen in dem kleinen Band nacherleben.



KOL 024 GARCIA MARQUEZ, Gabriel: Die Geschichte eines Schiffbrüchigen
Aus dem Spanischen übersetzt von Gerda Schattenberg. Nachwort von Carlos Rincón. Aus dem Spanischen von Helga Bergmann.
Leipzig: Reclam 1983. 2. Aufl., RUB 852. 107 S., br., 1,50 €. (verkauft) 
Völlig unpathetisch, aber spannend erzählte Geschichte eines Schiffbrüchigen, der zehn Tage lang auf einem Floß in der Karibik trieb; 1955 als Fortsetzungsserie in einer kolumbianischen Zeitung erschienen,war sie der erste journalistische Erfolg von García Márquez.

GGM Herbst DEAKOL 025 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Der Herbst des Patriarchen
Roman. Aus dem Spanischen von Curt Meyer-Clason.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1978. 335 S., geb., SU., DEA. 12,50 €. (mit eingeklebtem Exlibris)
O: El ontoño del patriarca. | 3-462-01277-0
Der Patriarch, ein despotischer Diktator eines fiktiven karibischen Landes, mindestens 100, vielleicht 200 Jahre alt, hält in seinem Land die Zeit an. Der Roman gehört in die Reihe der lateinamerikanischen Caudillo-Romane, in denen die Struktur dieser typischen Herrschaftsform aufgedeckt wird.



GGM Laubsturm kiwiKOL 026 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Laubsturm
Roman. Aus dem Spanischen von Curt Meyer-Clason.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1998. KiWi 503. 190 S., kt., 4,00 €. (verkauft)
O: La hojarasca.
Macondo, ein Ort im tropischen Kolumbien, subjektiv rekonstruiert in den Monologen von drei Personen, die an der Bahre eines Selbstmörders die Totenwache halten.





GGM Mama kiwiKOL 027 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Das Leichenbegräbnis der Großen Mama
[Erzählungen] Ü: Curt Meyer-Clason.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1987. KiWi 138. 133 S., kt. 5,00 €. (verkauft) 
O: Los funerales de la Mamá Grande.
Sammlung von acht Erzählungen.





GGM Mama dtvKOL 028 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Das Leichenbegräbnis der Großen Mama
[Erzählungen] Ü: Curt Meyer-Clason.
München: dtv, 1988. TB 10880, 124 S., kt., 2,00 €. (verkauft) 
O: Los funerales de la Mamá Grande.
Sammlung von acht Erzählungen.






GGM Cholera DEAKOL 029 GARCIA MARQUEZ, Gabriel: Die Liebe in den Zeiten der Cholera
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Dagmar Ploetz.
Köln: Kiepenheuer und Witsch, 1987. 509 S., geb., SU., DEA. 12,00 €. (verkauft) 
O: El amor en los tiempos de cólera. | 3-462-01804-3
Die Geschichte der Liebe zwischen Florentino Ariza und Fermina Daza - einer Liebe, die stürmisch und leidenschaftlich begann und auf deren Erfüllung Florentino Ariza über ein halbes Jahrhundert warten mußte. Jedes Kapitel erscheint wie das Ergebnis eines einzigen tiefen Luftholens, um dann in einem Atemzug erzählt zu werden, weit ausholend, fast ohne Punkt und Komma, um nichts zu vergessen, nicht die kleinste Kleinigkeit auszulassen: Leben, Lieben und Sterben in der kolumbianischen Kleinstadt an der Karibikküste

KOL 030 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Von der Liebe und anderen Dämonen
Roman. Aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1994. 223 S., geb., SU., DEA. 12,50 €. (verkauft)
O: Del amor y otros demonios. | 3-462-02360-8
Als junger Reporter wird García Márquez Zeuge einer Graböffnung. Über 22 Meter mißt die kupferfarbene Haarpracht der toten Sierva María de Todos los Angeles. García Márquez erinnert sich dabei an eine Legende, die seine Großmutter ihm erzählte... Mit dieser Vorbemerkung springt der große Fabulierer von Aracataca mitten hinein in eine wunderschöne Geschichte: Cartagena zur Zeit des spanischen Vizekönigreichs. Die 12jährige Tochter eines Adeligen wird von einem tollwütigen Hund gebissen und daraufhin den Prozeduren der Exorzisten unterworfen. Der junge Pater Delauro verliebt sich in das Kind, verpasst aber die Rettung, die in der Flucht aus dem Kloster bestanden hätte. Ein Roman, der die koloniale Gesellschaft am Ende des 18. Jahrhunderts lebendig werden läßt, und ein Roman über die Liebe und die Dämonen einer längst untergegangenen, aber noch immer mächtigen Welt, die die Liebe verhindern.

GGM Rohrdommeln DEAKOL 031 GARCIA MARQUEZ, Gabriel: Die Nacht der Rohrdommeln
Erste Erzählungen. Aus dem Spanischen und mit einem Nachwort von Curt Meyer-Clason.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1980. 166 S., br., SU., DEA. 15,00 €.
3-462-01400-5
Sammlung der frühen Erzählungen des Autors.

 



KOL 032 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Die letzte Reise des Gespensterschiffs
Erzählungen. Aus dem Spanischen übersetzt von Curt Meyer-Clason.
Mit einem Nachwort von Hans-Otto Dill.
Berlin und Weimar: Aufbau, 1978. Ed. Neue Texte. 194 S., geb., SU. 8,00 €. (verkauft)
Eine kleine Auswahl von acht Erzählungen, darunter die titelgebende Geschichte, „Der schöne Ertrunkene von der Welt", Blacamán der Gute, Wunderverkäufer" und Ein sehr alter Herr mit riesengroßen Flügeln".




GGM Stern RZKOL 033 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Unter dem Stern des Bösen
[Roman] Aus dem Spanischen übersetzt von Ana Maria Brock.
Berlin: Volk und Welt, 1984. Roman-Zeitung Nr. 416. 105 S., geh., 1,50 €.
O: La mala hora.
Alltag in einer kolumbianischen Ortschaft, in der ein Bürgermeister mit heuchlerischem Lächeln, mit tückischen Intrigen und schließlich mit der blanken Waffe regiert.

 


GMM Stern rororoKOL 034 GARCÍA MÁRQUEZ, Gabriel: Unter dem Stern des Bösen
[Roman] Aus dem Spanischen übersetzt von Ana Maria Brock.
Reinbek: Rowohlt, 1978. 3. Aufl. rororo 1332. 122 S., kt., 3,50 €. (verkauft) 
O: La mala hora.
Alltag in einer kolumbianischen Ortschaft, in der ein Bürgermeister mit heuchlerischem Lächeln, mit tückischen Intrigen und schließlich mit der blanken Waffe regiert.





GMM Geruch kiwiKOL 035 GARCIA MARQUEZ, Gabriel: Der Geruch der Guayave
Gespräche m. P. Apuleyo Mendoza. Übersetzt von Tom Koenigs.
Köln: Kiepenheuer & Wtsch, 1993. KiWi 314. 160 S., br., 4,00 €. (verkauft) 








GGM Karibik kiwiKOL 036 GARCIA MARQUEZ, Gabriel: Zwischen Karibik und Moskau
Journalistische Arbeiten 1955-1959. Auswahl und Vorwort von Ricardo Bada. Deutsch von Hildegard Moral.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1986. KiWi 107. 203 S., br., DEA, 4,50 €. (verkauft)
O: Obra periodística Vol 4.: De Europa y América. Recopilación y prólogo de Jacques Gilard. | 3-462-01790-X
In den fünfziger Jahren arbeitete García Márquez als Reporter und Journalist. Eine Auswahl dieser Arbeiten, kleine Glossen, Filmkritiken, Kolumnen, Reiseberichte u.a. liegt mit diesen drei Bänden auf deutsch vor.



GOMEZ, Jorge Ricardo: (Pseudonym)

Lebensdaten unbekannt

Gomez MassimissaKOL 037 GOMEZ, Jorge Ricardo: Massimissa oder Die Lust der Freiheit
Roman. Deutsch [aus dem Französischen] von Jürgen Abel.
Reinbek: Rowohlt, 1979. 4. Aufl. TB 4220. 123 S., kt., DEA, (M) 4,00 €. (verkauft) 
3-499-14220-1
Angeblich entstand der Roman vor 150 Jahren in Kolumbien. Die französische Fassung des Buches, die 1976 erschien, machte jedoch das Buch erst bekannt, ohne daß es bisher gelang, den wahren Verfasser zu ermitteln. (Verlagsmitteilung)





GONZÁLEZ, Tomás

Geboren 1950 in Medellín. Studium der Philosophie; war danach verschiedenen Berufen tätig (u. a. betrieb er eine Fahrradmontage-Werkstatt in Miami). Autor von Prosa und Lyrik. Lebte 16 Jahre lang als Journalist in New York. 2002 Rückkehr nach Kolumbien, wo er heute lebt. Seine bisher auf Deutsch vorliegenden Romane wurden von der Kritik begeistert aufgenommen.

Gonzalez HoracioKOL 038 GONZÁLEZ, Tomás: Horacios Geschichte
Roman. A. d. Span. übersetzt von Peter Schultze-Kraft und Gert Loschütz unter Mitarbeit von Jan Weiz. Nachwort: Peter Schultze-Kraft.
Zürich: edition 8, 2005. Reihe Durian. 172 S., geb., 9,50 €.
O: La histoira de Horacio. | 3-85990-006-4
Horacio, ein über 50jähriger Antiquitätenhändler, lebt in einem kleinen Ort in der Nähe von Medellín. Seine Geschichte spielt im Jahre 1960 – die Violencia hat den Ort noch nicht erreicht. Alles ist friedlich in Horacios kleiner Welt, von der er nun Abschied nehmen muß. Friedlich aber heißt nicht: Abwesenheit von Unglücksfällen und Schicksalsschlägen. Und von alldem wird in dieser liebevoll erzählten Geschichte berichtet: wir erleben das langsamen Sterben Horacios, wir lernen seine Frau Margarita und seine sieben Kinder kenne, den Arzt Eladio, die Brüder Elias und Álvaro und seine Freunden. "Seit Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt habe ich nichts gelesen, das mich so ergriffen hat", sagte die bekannte Literaturagentin Carmen Balcells nach der Lektüre. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Gonzalez TeufelspferdchenKOL 039 GONZÁLEZ, Tomás: Die Teufelspferdchen
Roman. A. d. Span. übersetzt von Peter und Ofelia Schultze-Kraft unter Mitarbeit von Rainer Schultze-Kraft. Nachwort: Peter Schultze-Kraft.
Zürich: edition 8, 2008. 172 S., geb., DEA. 7,50 €.
O: Los caballitos del diablo. | 978-3-85990-127-8
Damals, 1971, als Medellín noch eine kleine, von ein paar Dörfern umgebene Stadt war, hatte der namenlose Protagonist dieses Romans eine kleine Finca erworben. Heute „rinnt ein stinkender Fluss in einem Zementbett, und an windstillen Tagen ballt sich zwischen den hohen Berger der Rauch" und wenn der Wind die Rauchwolke wegfegte, sah die Stadt „eine einzige ungestalte, gelbbraune Masse."
So beginnt die Geschichte. Die kleine Finca wird zum Lebensinhalt des neuen Besitzers. Seine gesamte Arbeit ist auf den Ausbau des Anwesens gerichtet. Seine Frau Pilar übernimmt die Verschönerung des Hauses mit immer neuen Gemälden aus Kacheln und Wandteppichen. Er ist ständig dabei, neue Pflanzen und Blumen zu züchten. Die Außenwelt besteht im Wesentlichen nur aus Familienangehörigen, seinen Brüdern Emiliano und J., sowie dem Anwalt Ariel. Bald werden auch die Helfer der Finca nicht mehr benötigt und nachdem die riesige Lehmmauer fertiggestellt ist, besteht der Kontakt nur noch über die beiden schulpflichtigen Kinder. Der Roman verrät nicht, was den Fincabesitzer treibt, der sich mit seiner unermüdlichen Arbeit ein Paradies zu schaffen suchte und ob es schließlich wirklich ein Paradies war. Einige Erklärungen zum Hintergrund dieses ungewöhnlichen und lesenswerten Romans und zu seiner Übersetzungsarbeit finden sich im informativen Nachwort von Peter Schultze-Kraft.


MEJIA VALLEJO, Manuel

Manuel Mejía Vallejo wurde am 23.4.1923 in Jericó/Antioquia geboren. Er war Autor von Romanen, Erzählungen und Essays. Er arbeitete als Journalist in Guatemala und Venezuela sowie als Professor für Literatur an der Nationaluniversität in Medellín. Mejía Vallejo starb am 23.7.1998 in El Retiro/Antioquia.

Mejia Vallejo Stichtag DEAKOL 040 MEJIA VALLEJO, Manuel: Der Stichtag
Roman. Aus dem Spanischen übertragen von Doris Deinhard.
Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1967. 247 S., geb., SU., DEA. 14,00 €.
O: El día señalado. 1964.
Der Roman ist die Beschreibung eines Tages in einem kolumbianischen Dorf zur Zeit der Violencia. Die Regierung hat hier eine Soldaten stationiert, da in der Umgebung eine Gruppe Guerilleros operiert. In dem Dorf mit seiner latenten Feindseligkeit aller gegen alle versucht der Priester Barrios die Gemeinde aus ihrer Apathie zu reissen. Ein zweiter Erzählstrang besteht aus einem inneren Monolog eines unehelichen Sohnes, der auf der Suche nach seinem unbekannten Vater ist um an ihm das zerstört Leben seiner Mutter zu rächen dann aber schließlich seinen Hass überwindet.

Mejia Vallejo Stichtag UnionKOL 041 MEJIA VALLEJO, Manuel: Der Stichtag
Roman. Aus dem Spanischen übertragen von Doris Deinhard.
Berlin: Union, 1976. 251 S., geb., SU. 6,00 €.
O: El día señalado. 1964.
Der Roman ist die Beschreibung eines Tages in einem kolumbianischen Dorf zur Zeit der Violencia. Die Regierung hat hier eine Soldaten stationiert, da in der Umgebung eine Gruppe Guerilleros operiert. In dem Dorf mit seiner latenten Feindseligkeit aller gegen alle versucht der Priester Barrios die Gemeinde aus ihrer Apathie zu reissen. Ein zweiter Erzählstrang besteht aus einem inneren Monolog eines unehelichen Sohnes, der auf der Suche nach seinem unbekannten Vater ist um an ihm das zerstört Leben seiner Mutter zu rächen dann aber schließlich seinen Hass überwindet.

Mejia Vallejo JahrmarktKOL 042 MEJIA VALLEJO, Manuel: Jahrmarkt in Tambo. Der Stichtag
Roman. Aus dem Spanischen übertragen von Doris Deinhard.
Frankfurt/M.: Eichborn, 1981. 248 S., englbr. 8,00 €.
O: El día señalado. 1964. | 3-8218-0111-5
Der Roman ist die Beschreibung eines Tages in einem kolumbianischen Dorf zur Zeit der Violencia. Die Regierung hat hier eine Soldaten stationiert, da in der Umgebung eine Gruppe Guerilleros operiert. In dem Dorf mit seiner latenten Feindseligkeit aller gegen alle versucht der Priester Barrios die Gemeinde aus ihrer Apathie zu reissen. Ein zweiter Erzählstrang besteht aus einem inneren Monolog eines unehelichen Sohnes, der auf der Suche nach seinem unbekannten Vater ist um an ihm das zerstört Leben seiner Mutter zu rächen dann aber schließlich seinen Hass überwindet.


MORALES, Próspero

Geboren 1920 in Kolumbien, 1990 verstorben. Promovierter Jurist und Professor für Soziologie. Diplomat u.a. bei der UNO in Genf und Bogotá. Veröffentlichte drei Romane und zahlreiche Erzählungen.

Morales SuendenKOL 043 MORALES, Próspero: Die Sünden der Doña Inés
Roman. Einzig berechtigte Übersetzung aus dem Spanischen von Ulrich Kunzmann.
München: Scherz, 1992. 461 S., Ln., SU., DEA. 11,00 €.
O: Los pecados de Inés de Hinojosa. | 3-502-10489-1
Roman um eine schöne Frau, um Konquistadoren und Abenteurer, Schürzenjäger und gehörnte Ehemänner, um Intrigen und zügellose Leidenschaften, angesiedelt auf dem Gebiet des heutigen Kolumbien und Venezuela im 16. Jahrhundert, kurz, ein süffiger Stoff, aus dem die Seifenopern geschrieben werden.




MUTIS, Álvaro

Áövaro Mutis wurde 1923 in Bogotá geboren. Er wuchs in Belgien und Frankreich auf. Mutis war Journalist, Lyriker und Prosaautor. Hierzulande wurde er vor allem durch die Romane über Maqroll, den Seefahrer bekannt. Mutis verstarb am 22.9.2013 in Mexiko-Stadt, wo er seit 1956 lebte.

Mutis Tramp UTKOL 044 MUTIS, Álvaro: Die letzte Fahrt des Tramp Steamer
Roman. Aus dem Spanischen von Peter Schwaar.
Zürich: Unionsverlag, 2008. UT 419. 126 S., kt., [7,90 €.] 4,00 €.
O: La última escala del Tramp Steamer. | 978-3-293-20419-5
Mutis bleibt seinem Sujet treu: Wieder erzählt er die Geschichte eines Scheiterns, wieder ist der Protagonist ein Kapitän, wie schon in der Romantrilogie "Die Reisen Maqrolls des Seefahrers". Diesmal ist der Schiffsführer Jon Iturri, ein Baske, der auf seltsame Art an das Kommando des Tramp Steamer gekommen ist. In langen tropischen Nächten auf einer Flußreise erfährt der Erzähler dessen Geschichte, und ihm wird dabei bewußt, daß er dem Schiff auf entscheidenden Stationen begegnet ist, entscheidende Stationen freilich für den Kapitän und seine Liebe zu der Eignerin des Schiffes. "Sie war eine Erscheinung von absoluter Schönheit", berichtet Iturri dem Erzähler, und so beginnt eine tragische Liebesgeschichte, deren melancholische Schilderung die Leser/-innen in ihren Bann zieht. Auch diese Geschichte endet getreu dem Motto des Autors: "Seit meiner frühesten Kindheit hat mich der Gedanke des Scheiterns beschäftigt... Es gibt keine Sieger."

Mutis Gold SuhrkampKOL 045 MUTIS, Alvaro: Das Gold von Amirbar
Roman. Aus dem Spanischen von Peter Schwaar.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1995. 155 S., geb., SU., DEA. 11,00 €.
O: Amirbar. | 3-518-40673-6
Protagonist des vorliegenden Romans ist Maqroll, der Seefahrer, Hauptgestalt aus drei Romanen des Autors. Auch in dieser Geschichte wird, getreu dem Motto von Alvaro Mutis, die Geschichte eines Scheiterns erzählt. Während seiner Rekonvaleszenz erzählt Maqroll seinen Freunden, die ihm zu seiner Genesung verholfen haben, die spannenden Abenteuer einer Schatzsuche in den Anden. Das Aufspüren einer Goldmine, die politischen Wirren während der Militärdiktatur, die auch die Menschen in den entlegenen Dörfern des Hochgebirges nicht verschont, die Erlebnisse von Freundschaften und einer Liebe werden von Mutis kunstvoll miteinander verknüpft und zu einem spannenden Höhepunkt der Ereignisse geführt. Hier bricht der Spannungsbogen unvermittelt ab und läßt die Leser und Leserinnen etwas ratlos zurück. Ratlos, aber nicht hoffnungslos, denn so scheint es, dies war noch nicht das letzte Abenteuer von Maqroll dem Seefahrer, der immer wieder auf so menschliche Art scheitert.

Mutis Gold stKOL 046 MUTIS, Alvaro: Das Gold von Amirbar
Roman. Aus dem Spanischen von Peter Schwaar.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1997. st 2705. 155 S., kt., 4,00 €.
O: Amirbar. | 3-518-39205-0
Protagonist des vorliegenden Romans ist Maqroll, der Seefahrer, Hauptgestalt aus drei Romanen des Autors. Auch in dieser Geschichte wird, getreu dem Motto von Alvaro Mutis, die Geschichte eines Scheiterns erzählt. Wäh¬rend seiner Rekonvaleszenz erzählt Maqroll seinen Freunden, die ihm zu seiner Genesung verholfen haben, die spannenden Abenteuer einer Schatzsuche in den Anden. Das Aufspüren einer Goldmine, die politischen Wirren während der Militärdiktatur, die auch die Menschen in den entlegenen Dörfern des Hochgebirges nicht verschont, die Erlebnisse von Freundschaften und einer Liebe werden von Mutis kunstvoll miteinander verknüpft und zu einem spannenden Höhepunkt der Ereignisse geführt. Hier bricht der Spannungsbogen unvermittelt ab und läßt die Leser und Leserinnen etwas ratlos zurück. Ratlos, aber nicht hoffnungslos, denn so scheint es, dies war noch nicht das letzte Abenteuer von Maqroll dem Seefahrer, der immer wieder auf so menschliche Art scheitert.

Mutis Ilona stKOL 047 MUTIS, Álvaro: Ilona kommt mit dem Regen
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Katharina Posada.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1995. st 2419. 163 S., kt. 4,00 €. (verkauft)
O: Ilona llega con la lluvia. | 3-518-38919-X
In "Ilona kommt mit dem Regen" landet Maqroll, der Protagonist der Trilogie „Die Reisen Maqroll's des Seefahrers", in einer Hafenstadt in Panama, wo er mit seiner früheren Geliebten Ilona ein außerordentliches Bordell eröffnet.




Mutis Schnee stKOL 048 MUTIS, Álvaro: Der Schnee des Admirals
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Katharina Posada.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1994. st 2291. 165 S., kt. 4,00 €. (verkauft) 
O: La nieve del almirante. | 3-518-38791-X
Im "Schnee des Admirals" wird von einer Flußreise durch den kolumbianischen Urwald erzählt. Maqroll ist auf der Suche nach einem Sägewerk und reflektiert dabei in einer "inneren Reise" sein bisheriges Leben und Scheitern.




Mutis Sterben DEAKOL 049 MUTIS, Alvaro: Ein schönes Sterben
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Katharina Posada.
Bühl-Moos: Elster, 1991. 199 S., geb., SU. DEA. 12,50 €. (verkauft)
O: Un bel Morir. | 3-89151-125-6
"Ein schönes Sterben" beendet die Reise Maqroll des Seefahrers. Er übernimmt einen dubiosen und gefährlichen Auftrag, gerät in undurchschaubare Bürgerkriegswirren und bricht schließlich zu seiner letzten Fahrt auf.
Beim Lesen aller Teile war immer der Eindruck einer feuchten tropischen Hitze spürbar, die keine Aktion zuläßt in einer ohnehin hoffnungslosen und deprimierenden Umwelt, in der der Protagonist auf der Suche nach unbekannten Zielen notwendig immer wieder scheitern muß. "Ich bin ein wenig müde vom Umherirren. Diese gewaltsamen Versuche des Menschen, die Welt zu verändern, habe ich immer nur auf zweierlei Weise enden sehen: entweder in barbarischen, von flachen Ideologien durchsetzten Diktaturen... oder aber in einträglichen Geschäften, von denen eine Handvoll Zyniker profitiert."

Mutis Sterben stKOL 050 MUTIS, Alvaro: Ein schönes Sterben
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Katharina Posada.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1996. st 2525. 187 S., kt., 3,00 €
O: Un bel Morir. | 3-518-39025-2
"Ein schönes Sterben" beendet die Reise Maqroll des Seefahrers. Er übernimmt einen dubiosen und gefährlichen Auftrag, gerät in undurchschaubare Bürgerkriegswirren und bricht schließlich zu seiner letzten Fahrt auf.
Beim Lesen aller Teile war immer der Eindruck einer feuchten tropischen Hitze spürbar, die keine Aktion zuläßt in einer ohnehin hoffnungslosen und deprimierenden Umwelt, in der der Protagonist auf der Suche nach unbekannten Zielen notwendig immer wieder scheitern muß. "Ich bin ein wenig müde vom Umherirren. Diese gewaltsamen Versuche des Menschen, die Welt zu verändern, habe ich immer nur auf zweierlei Weise enden sehen: entweder in barbarischen, von flachen Ideologien durchsetzten Diktaturen... oder aber in einträglichen Geschäften, von denen eine Handvoll Zyniker profitiert."


PAREDES, Julio

Julio Paredes wurde 1957 in Bogotá geboren. Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Bogotá sowie Mittelalterliche Literatur in Madrid. Er arbeitete als Übersetzer aus dem Englischen und war Dozent für spanische Sprache und Literatur in New Jersey, USA. Er veröffentlichte bisher drei Bände mit Erzählungen, zwei Romane und ein Sachbuch über Delacroix. Julio Paredes lebt in Bogotá.

Paredes ReiseKOL 051 PAREDES, Julio: Eine Reisebekanntschaft
Erzählungen. Deutsch von Richard Gross, Peter Stamm, Peter Schultze-Kraft
Zürich: Edition 8, 2009. 141 S., geb., SU., DEA, 8,00 €.
978-3-85990-138-4
Viele Stunden würde die Reise nach Bogotá dauern, das wußte der Ich-Erzähler der Titelgeschichte der sich Rubén Márquez nannte und er war daher froh, in der Hitze der Provinzdorfes einen Mitreisenden zu treffen, der sich als Alberto Molina vorstellte. Es sind zwei etwas undurchsichtige Gestalten, die sich auf dieser stundenlangen und durch einen Bergrutsch behinderten Reise voller Vorsicht begegnen. Nur in wenigen Andeutungen merken die Leser, daß die Reise der beiden durch ein von bürgerkriegsähnlichen Zuständen geprägtes Land führt und ahnen die Gründe für das gegenseitige Mißtrauen. Eine andere Geschichte erzählt von den Erlebnissen des 12jährigen Jungen, dessen Mutter bei einer Verwandlungsnummer im Zirkus nicht wieder auftaucht und für immer verschwunden bleibt. Und auch die anderen in dieser kleinen Anthologie versammelten Geschichten, die nicht alle in Kolumbien spielen, berichten von Tagen und Ereignissen, an denen „die Ordnung der Dinge zerbricht und in unserer kleinen Welt nichts so bleibt, wie es einmal war."


RESTREPO, Laura

Laura Restrepo wurde 1950 in Bogotá geboren; sie stud. Philosophie, Literatur- und Politikwissenschaften; Sie arbeitete als Dozentin für Literatur an der Universität von Bogotá. Aufgrund ihres politischen Engagements mußte sie für einige Jahre ihre Heimat verlassen und lebte von 1986 bis 1988 in Spanien und Mexiko. Sie arbeitet als Journalistin, Verlegerin und Autorin. Ins Deutsche übersetzt wurden bisher ihre Romane „Die dunkle Braut", Der Engel an meiner Seite" und „Der Leopard in der Sonne". Laura Restrepo lebt z. Zt. in Mexiko Stadt.

Restrepo Engel DEAKOL 052 RESTREPO, Laura: Der Engel an meiner Seite
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Ilse Layer.
Frankfurt/M.: Krüger, 1997. 234 S., geb., SU., DEA. 10,00 €. (verkauft)
O: Dulce compañía. | 3-8105-1617-1
Die Journalistin Mona wird in ein Armenviertel Bogotás geschickt. Dort soll ein leibhaftiger Engel aufgetaucht sein. Nach einigen Mühen findet Mona einen göttergleichen jungen Mann, dem sie schließlich verfällt. Sie recherchiert weiter und stößt auf manche Ungereimtheiten in der Geschichte dieses Wesens (und seiner Mutter?). Dennoch verliebt sie sich und bekommt ein Tochter von ihm. Ein heiteres und (selbst)ironisches Büchlein über den Wunderglauben in Lateinamerika (und anderswo).

Restrepo Leopard DEAKOL 053 RESTREPO, Laura: Der Leopard in der Sonne
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Elisabeth Müller.
Frankfurt a. M.: Krüger, 1999. 367 S., geb., SU., DEA. 9,00 €.
O: El leopardo al sol. | 3-8105-1619-8
Vor zwanzig Jahren hat Nando Barragán seinen Vetter Adriano Monsalve in einem wütenden Anfall von Eifersucht umgebracht. Die imaginäre Gestalt eines verwilderten Alten erklärt ihm die Folgen: Damit hast du einen Bruderkrieg entfesselt, den deine Kinder und Kindeskinder fortsetzen werden. Die beiden Familien trennen sich, die eine lebt in der Stadt, die andere errichtet ihr Reich auf dem Land. Beide kommen zu Reichtum durch Schmuggel und Drogengeschäfte. Auch der drohende Ruin der Familie Barragán kann den Kreislauf der Gewalt nicht aufhalten. Der Tod eines Klanmitglieds löst fieberhafte Aktivitäten aus: der Mord soll gerächt werden. Laura Restrepo, die ihre Kenntnisse über die Drogenmafia im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeit erwarb und in diesem Roman verarbeitete, erzählt die spannende Geschichte eines Bruderkrieges. Immer wieder unterbricht sie den Fortgang der Geschichte durch bestätigende Aussagen aber auch die Details anzweifelnde Fragen und Dialoge von nicht genannten (Augen-)Zeugen.


RIVERA, José Eustacio

Geboren am 19.2.1888 in Neiva/Huila, gestorben am 1.12.1928 in New York. Lehrer und Schulinspektor. Studierte später Jura und war Anwalt, Abgeordneter und Diplomat.

Rivera Strudel DEAKOL 054 RIVERA, José Eustacio: Der Strudel
Das Buch vom Kautschuksammler. Deutsche Übertragung von G[eorg] H[ellmuth] Neuendorff.
Karlsruhe: Stahlberg, 1946. 1.-5. Tsd. 359 S., geb., ill. Einband. 14,00 €.
O: La Vorágine.
Dieser Roman ist eines der ersten lateinamerikanischen Werke, die weltweit erfolgreich waren und das bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. 1934, zehn Jahre nach Erscheinen der spanischen Originalausgabe, wurde es erstmals in deutsch ediert; sieben weitere Auflagen verschiedener Verlage folgten. Erzählt wird die Geschichte zweier Paare und ihrer Irrfahrten im kolumbianischen Urwald. Der Leser lernt dabei die unvorstellbaren Lebensbedingungen, die Ausbeutung und Gesetzlosigkeit kennen, unter denen die Menschen im Gebiet des Orinoco und Amazonas dahinvegetieren. Ein überaus spannendes Buch.

Rivera Strudel PrometheursKOL 055 RIVERA, José Eustacio: Der Strudel
Das Buch vom Kautschuksammler. Deutsche Übertragung von G[eorg] H[ellmuth] Neuendorff.
Lahr i. Schwarzw.: Prometheus, o. J. (1949). 270 S., Ln. (hinterer Einb. oben besch.) 5,00 €.
O: La Vorágine.
Dieser Roman ist eines der ersten lateinamerikanischen Werke, die weltweit erfolgreich waren und das bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. 1934, zehn Jahre nach Erscheinen der spanischen Originalausgabe, wurde es erstmals in deutsch ediert; sieben weitere Auflagen verschiedener Verlage folgten. Erzählt wird die Geschichte zweier Paare und ihrer Irrfahrten im kolumbianischen Urwald. Der Leser lernt dabei die unvorstellbaren Lebensbedingungen, die Ausbeutung und Gesetzlosigkeit kennen, unter denen die Menschen im Gebiet des Orinoco und Amazonas dahinvegetieren. Ein überaus spannendes Buch.

KOL 056 RIVERA, José Eustacio: Der Strudel
Das Buch vom Kautschuksammler. Deutsche Übertragung von G[eorg] H[ellmuth] Neuendorff.
Berlin/Weimar: Aufbau, 1972. TB 255. 263 S., kt., 2,00 €.
O: La Vorágine.
Dieser Roman ist eines der ersten lateinamerikanischen Werke, die weltweit erfolgreich waren und das bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. 1934, zehn Jahre nach Erscheinen der spanischen Originalausgabe, wurde es erstmals in deutsch ediert; sieben weitere Auflagen verschiedener Verlage folgten. Erzählt wird die Geschichte zweier Paare und ihrer Irrfahrten im kolumbianischen Urwald. Der Leser lernt dabei die unvorstellbaren Lebensbedingungen, die Ausbeutung und Gesetzlosigkeit kennen, unter denen die Menschen im Gebiet des Orinoco und Amazonas dahinvegetieren. Ein überaus spannendes Buch.

Rivera strudel awaKOL 057 RIVERA, José Eustacio: Der Strudel
Das Buch vom Kautschuksammler. Deutsche Übertragung von G[eorg] H[ellmuth] Neuendorff.
München: AWA-Verlag, 1955. TB 11. 254 S., kt., 2,00 €. (verkauft)
O: La Vorágine.
Dieser Roman ist eines der ersten lateinamerikanischen Werke, die weltweit erfolgreich waren und das bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. 1934, zehn Jahre nach Erscheinen der spanischen Originalausgabe, wurde es erstmals in deutsch ediert; sieben weitere Auflagen verschiedener Verlage folgten. Erzählt wird die Geschichte zweier Paare und ihrer Irrfahrten im kolumbianischen Urwald. Der Leser lernt dabei die unvorstellbaren Lebensbedingungen, die Ausbeutung und Gesetzlosigkeit kennen, unter denen die Menschen im Gebiet des Orinoco und Amazonas dahinvegetieren. Ein überaus spannendes Buch.


ROJAS HERAZO, Hector

Héctor Rojas Herazo wurde am 12.8.1921 in Tolú/Sucre geboren. Er war Erzähler, Journalist, Lyriker und Maler. Er starb am 11.4.2002 in Bogotá.

Rojas ErzbischofKOL 058 ROJAS HERAZO, Hector: Im November kommt der Erzbischof
Roman. Aus dem Spanischen übertragen von Maria Antonia und Anselm Maler.
Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1972. 340 S., geb., SU., DEA, 16,00 €.
O: En noviembre llega el arzobispo. Bogotá 1966. | 3-421-01609-7
Der Roman ist ein dörfliches Sittenbild, ohne Handlungsablauf, Revolutionäre oder Konservative und sogar ohne Verbitterung. In kurzen Szenen wird Leben vorgeführt, manchmal erfreulich, zumeist jedoch eher ekelhaftes und unmoralisches. Das alles wid mit den exquistesten Formen der Rhetorik und äußerst nuancenreiehm Vokabular ausgedrückt sowie mit einer Plastizität der Bilder, die immer wieder erstaunt. (n. Reichardt)


ROSERO DIAGO, Evelio

Geboren am 20.3.1958 in Bogotá, lebt heute in Barcelona und Paris. Sein Prosawerk wurde mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Der vorliegende Roman ist seine erste deutsche Veröffentlichung.

Roserio Diago BlickeKOL 059 ROSERO DIAGO, Evelio: Indiskrete Blicke
Roman. Aus dem Spanischen von Carina von Enzenberg.
München: List, 1993. 222 S., geb., SU., DEA. 9,50 €.
O: Juliana los mira. Barcelona 1986. | 3-471-78550-7
Erotischer Roman, dessen Geschehnisse aus der Sicht der 10jährigen Juliane, der Ministertochter eines nicht näher bestimmten südamerikanischen Landes erzählt werden. Sie erlebt eine dekadente Erwachsenenwelt, eine reiche Gesellschaft der Mächtigen mit ihrer Langeweile, ihren Spielen und erotischen Abenteuern. Eine anfängliche Kinderfreundschaft zur wenig älteren Freundin Camila verwandelt sich allmählich, und auf sie projiziert Juliane die erotischen Wünsche, von denen sie durch ihre "indiskreten Blicke" bei den Erwachsenen ihres Umfelds erfahren hat.


SOLARTE, Sonia

Geboren 1959 in Cali/Kolumbien. Studium der Psychologie, Lehrerin, Psychotherapeutin und Kulturbeauftragte. Seit 1988 lebt sie in Berlin wo sie u. a. verschiedene Schreibwerkstätten und das Interkulturelle Frauenzentrum mitbegründete. Sie veröffentlichte bisher drei Gedichtbände und tritt auch als Sängerin auf.

Solarte PapierweltKOL 060 SOLARTE, Sonia: Mundo papel / Papierwelt
Span. Originalfassung mit dt. Übertragung von Helmuth A. Niederle und Sonioa Solarte.
Wien: Ed. Milo, 2006. 79 S., geb., SU., DEA. 12,50 €. (verkauft) 
3-901749-50-0
Noch in ihrer Heimat in Cali begann Sonia Solarte mit der Arbeit an Mundo Papel, einer Lyrikanthologie, die 1996 in einer zweisprachigen Ausgabe mit einer Übersetzung von Wera Zeller in Berlin erschien. Die vorliegende Ausgabe enthält den spanischen Text mit einer völlig neuen (und besseren) deutschen Fassung von Helmuth A. Niederle. In der Einleitung zur Ausgabe von 1996 schrieb Helena Araujo im Vorwort zur Charakterisierung der Lyrik von Sonia Solarte: „Dieser ... Gedichtband ... vertieft die Thematik der Individualität gegenüber der Zeit und umfaßt mythische, manchmal durch eine oratorische Rhetorik verdichtete Inhalte ..." In dem informativen Nachwort der neuen Ausgabe weist der Übersetzer auf die wesentlichen Inhalte hin, mit denen Solarte sich in ihrer Sammlung auseinandersetzt: Entfremdung, Heimatlosigkeit, enttäuschte Hoffnungen, Gewalt, Ungerechtigkeit u. a. m. Es sind dennoch keine Gedichte ohne Hoffnung, denn „die Autorin ihrerseits weiß ... Dass die auf Papier festgehaltenen Ideen jene sind, die ... an entscheidenden Veränderungen beteiligt waren." (a. d. Nachwort).


VALLEJO, Fernando

Geboren am 24.10.1942 in Medellín. Studium der Philosophie und Literatur in Bogotá, der Filmregie in Rom. Arbeitet als Filmregisseur und Drehbuchautor. Lebt seit 1971 in Mexiko.

Vallejo AbgrundKOL 061 VALLEJO, Fernando: Der Abgrund
Roman. Aus dem Spanischen von Svenja Becker
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2004. 190 S., geb., DEA. 9,50 €.
O: El desbarrancadero. 2001. | 3-518-41655-3
"Ich kehrte zurück, als sie mir mitteilten, daß Darío ... sterben würde, woran, das wußte man nicht. An dieser Schwulenkrankheit halt ..." In diesem Satz, gleich zu Beginn dieser sehr persönlichen Abrechnung des Autors, wird die Wut deutlich, die den ganzen Roman durchzieht. Fernando, der Ich-Erzähler, hatte seinem Vater schon mit Gift geholfen, seine Krebskrankheit zu verkürzen. Und dann gibt es da noch die Mutter, „Dona Wahnwitz" und den fetten Bruder, der das ganze Haus okkupiert. Die Rückblenden mit den Erinnungen an eine glückliche Kindheit werden überlagert von wahren Haßtiraden auf die Politiker, die Schwulen, die Reichen, die Guerilla. „Er reihte Verwünschung an Verwünschung wie die Ave-Maris in einem Rosenkranz". Der mit dem Romulo-Gallegos-Preis ausgezeichnete Roman ist eine bittere Abrechnung und Anklage mit den heruntergekommenen gesellschaftlichen Zuständen (nicht nur) in Kolumbien.

Vallejo MadonnaKOL 062 VALLEJO, Fernando: Die Madonna der Mörder
Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Klaus Laabs.
Wien: Paul Zsolnay, 2000. 165 S., geb., SU., DEA. (M) 7,50 €. (verkauft)
O: La Virgen de los Sicarios. 1994. | 3-552-04988-6
Der Ich-Erzähler Fernando, ein reicher älterer Mann, zurückgekehrt aus dem Exil, streift mit Alexis, seinem Freund und Auftragskiller durch Medellín. Seine Wut über die heruntergekommene Stadt läßt den Zyniker zum Mörder werden. Der ziellose Gang der beiden durch Medellín hinterläßt eine blutige Spur. Aus nichtigen Anlässen oder völlig willkürlich tötet Fernandos Begleiter, bis es ihn selbst trifft. Ohne jede erkennbare Moral werden die täglichen Greuel geschildert – der Haß wird nur noch übertroffen von den Todes-Phantasien des Erzählers. Der mittlerweile verfilmte Roman ist wahrlich kein Buch für schwache Nerven.


VÁSQUEZ, Juan Gabriel

Juan Gabriel Vásquez wurde 1973 in Bogotá geboren und studierte lateinamerikanische Literatur an der Sorbonne. Seine preisgekrönten Romane, Erzählungen und Essays wurden bisher in 16 Sprachen übersetzt. 2011 wurde Vásquez mit einem der wichtigsten Literaturpreise der
spanischsprachigen Welt ausgezeichnet – dem Alfaguara-Literaturpreis. Juan Gabriel Vásquez lebt in Bogotá.

Vazquez InformantenKOL 063 VÁSQUEZ, Juan Gabriel: Die Informanten
Roman. Aus dem Spanischen von Susanne Lange
Frankfurt a. M.: Schöffling & Co., 2010. 2. Aufl. 378 S., geb., 12,00 €. (verkauft)
O: Los informantes. | 978-3-89561-005-9
Wie viele andere Länder Südamerikas war auch Kolumbien Ziel vieler rassisch und politisch Verfolgter aus dem Herrschaftsbereich des nationalsozialistischen Terrors. Sie trafen hier auf Deutsche und Österreicher, die schon Generationen vorher eingewandert waren und nicht selten die Naziherrschaft begrüßten. 1941 sah sich die kolumbianische Regierung auf Druck der USA gezwungen, ihre Neutralität aufzugeben und sich eindeutig gegen die Achsenmächte zu verhalten. Dazu gehörte die Einrichtung einer schwarzen Liste, auf der die Deutschen, die mit Hitler sympathisierten (und analog dazu, Verdächtige aus Italien und Japan), verzeichnet wurden. Damit war der Denunziation Tür und Tor geöffnet und es entstand eine Atmosphäre von Mißtrauen und Angst. Die auf dieser Liste erfaßten Personen mußten ins Landesinnere umziehen und verloren ihre bürgerliche Existenz.
Eigentlich durch Zufall gerät der Protagonist des Romans, der Journalist Gabriel Santoro, auf die bisher verborgenen Geschehnisse dieser „vergessenen" Zeit. Der Verriß seines Buches über Sara Gutermann, ein Kind jüdischer Flüchtlinge, deren Familie in den dreißiger Jahren nach Kolumbien gekommen war, löst ein Kettenreaktion aus: der Kritiker seines Buches ist sein Vater, ein bekannter Professor für Rhetorik. Santoro kann sich die Reaktion seines Vaters nicht erklären und erst langsam im Laufe der Lektüre des Romans erschließen sich für ihn bei seinen weiteren Forschungen – und damit auch für die Leser – die Ereignisse der Vergangenheit mit ihren verborgenen Geheimnissen. Eine Vergangenheit, die eben nicht vergangen ist und schließlich auch noch den Protagonisten auf subtile Weise einholt.
Der Roman, der auch die Geschichte eines Vater-Sohn-Konfliktes ist, ist ein meisterhaft und raffiniert konzipiertes Stück Prosa. Bei der Lektüre ist eine große Aufmerksamkeit gefordert, will man nicht schon bei den ständig wechselnden und manchmal verwirrenden Zeit- und Erzählebenen die Orientierung verlieren.


ZALAMEA, Jorge

Jorge Zalamea wurde am 8.3.1905 in Bogotá geboren. Zalamea übte verschiedene Berufe aus: war mit einer Theatertruppe in Spanien und Lateinamerika, Zeitungsherausgeber und Diplomat. Von 1950-1952 lebte er im Exil in Argentinen. Er war Autor von Theaterstücken, Erzählungen, Essays und Aufsätzen über französische und spanische Literatur. Die Prosadichtung El gran Burundún-Burundá ha muerto gilt als der Höhepunkt seines schriftstellerischen Schaffens. Zalamea starb am 10.5.1969 in Bogotá.

Zalamea BurundiKOL 064 ZALAMEA, Jorge: Der große Burundún-Burundá ist tot
Übersetzung: Erich Arendt. Illustrationen: Hans Grundig.
Nachwort des Übersetzers.
Berlin: Verlag der Nation o.J. [1958]. 78 unpag. S., Ln., Großformat, DEA. 19,00 €.
O: El gran Burundún-Burundá ha muerto. 1952.
Die Begräbnisfeierlichkeiten des Diktators sind mit einer barocken Bilderfülle dargestellt, die das monströse Wirken mit Terror und Korruption anschaulich illustrieren. Im Aufmarsch der burunduianischen Kreaturen läßt sich dder Stumpfsinn jeglicher Paraden wiedererkennen. Die Sprache ist der zentrale Gegenstand der Dichtung, wie der mit Zeitungspapier geknebelte Papagei im Sarg des Diktators symbolisiert. (n. Reichardt)


ANTHOLOGIEN (Kolumbien)


Ant HennenKOL 065 Hören wie die Hennen krähen
Von García Márquez selbst und 34 weiteren Erzählern aus Kolumbien.
Hrsg. von Peter Schultze-Kraft. Aus dem Spanischen von Erich Hackl, Gert Loschütz u. a.
Zürich: edition 8, 2003. Reihe Durian. 285 S., geb., 12,00 €.
Im Jahre 2001 erschien die letzte Prosa-Anthologie mit übersetzten Texten aus Kolumbien. Eine willkommene Ergänzung und Erweiterung liegt nun mit diesem jüngsten Titel vor. Immer noch ist die kolumbianische Literatur mit nur einem Namen verbunden: Gabriel García Márquez; Álvaro Mutis oder Laura Restrepo gelten schon fast als Geheimtips. Die 42 Erzählungen von 35 bekannten und unbekannten Autoren und Autorinnen demonstrieren eine überraschende Vielfalt von Themen und Formen und machen neugierig auf hierzulande noch Unentdecktes. Peter Schultze-Kraft hat seine verdienstvolle Zusammenstellung thematisch gegliedert: nach vier Erzählungen, die sich mit „Gabo" auseinandersetzen („Auf den Spuren von Don Nobel") wird das „Drama der Entwurzelung" in sieben Prosastücken dargestellt, der Prozeß der Wandlung von einer ländlichen in ein mehr städtische Gesellschaft. Die nicht endenwollende Gewalt und die sie auslösende Gegengewalt und die weiter andauernde faktisch rechtlose Stellung der Frau sind die beiden anderen großen Themenkreise, die mit eindringlichen literarischen Beispielen dargestellt werden. 

Ant Und traemtenKOL 066 Und träumten vom Leben
Erzählungen aus Kolumbien.
Hrsg. und Nachwort von Peter Schultze-Kraft. Aus dem Spanischen von Erich Hackl, Gert Loschütz u. a.
Zürich: edition 8, 2001. Reihe Durian. 430 S., geb., SU. 14,00 €.
Die letzte, umfassende Anthologie kolumbianischer Prosa erschien 1969. Einige kleinere Anthologien folgten. Mit dieser Sammlung, die von dem ausgewiesenen Kenner der Literatur dieses Landes herausgegeben wurde, wird eine lange offene Lücke geschlossen. 74 Erzählungen und Romanauszüge (davon sind nur sieben Prosastücke bereits früher veröffentlicht worden) aus über einhundert Jahren kolumbianischer Erzählkunst hat Peter Schultze-Kraft zu einem interessanten Kaleidoskop zusammengestellt. Die Reihe der Autoren und Autorinnen umfaßt bekannte Namen wie García Márquez (von ihm ist ein bisher unübersetztes Stück abgedruckt), Álvaro Mutis, Manuel Mejía Vallejo, Luis Fayad, Santiago Gamboa u. a.; in der Mehrzahl aber sind hier neue Stimmen zu entdecken, die ein spannendes und amüsantes Bild von der Geschichte und der Gesellschaft Kolumbien ergeben.

Ant InspirationKOL 067 Die verdammte Inspiration
Kolumbianische Literatur nach Gabriel García Márquez.
Hrsg.: Haus der Kulturen der Welt. Übersetzt von Heidi Brang u. a. Vorwort: Carlos Rincón.
Berlin: Volk und Welt, 1992. 136 S., Pb., DEA. 7,50 €
Empfehlenswerte Prosa- und Lyrik-Anthologie, die im deutschen Sprachraum fast unbekannte kolumbianische Autoren (und eine Autorin) vorstellt. Mit einer Einführung und ausführlichen biographischen Notizen.






VENEZUELA


Abreu (Rincones), José Vicente
José Vicente Abreu wurde am 20.6.1927 in San Juan de Payera geboren. Abreu war Schriftsteller, Journalist und Lehrer für spanische Literatur und Latein. Er engagierte sich im Kampf gegen die Diktatur in seinem Land, wurde mehrfach verhaftet und verbrachte Jahre im Konzentrationslager und in Haft. Danach war er im Exil u. a. in Kuba und der UdSSR; in Sofia/Bulgarien erhielt er eine Professur für spanische und lateinamerikanische Literatur. Zurück in Venezuela gehörte er zur Direktion des Centro de Estudios Latinoamericanos Rómulo Gallegos (CELARG). Abreu starb am 25.4.1987 in Caracas.

Abreu Hoelle DEAVEN 001 Abreu, José Vicente: Die Hölle von Caracas
Ein Tatsachenroman. [Aus dem Spanischen] übertragen von Christiane Barckhausen.
Berlin: Verlag der Nation, 1969. 1. – 10. Tsd. 279 S., Ln., SU (läd.), DEA. 7,00 €. (verkauft) 
O: Se llamaba SN. Novela Testimonio. (1964)
Der Roman schildert die Erlebnisse und den Widerstand eines namenlosen Erzählers aus der Zeit der Diktatur von Jiménez in Venezuela.






BURGOS, Elisabeth

Ist eine venezuelanische Psychologin und Ethnologin und leitete die Kulturabteilung des Lateinamerika-Hauses in Paris.

Burgos Rigoberta KiepenheuerVEN 002 BURGOS, Elisabeth: Rigoberta Menchú
Aus dem guatemaltekischen Spanisch übersetzt von Willi Zurbrüggen.
Mit einem Nachwort von Christoph Links und Worterläuterungen von Ursula Thiemer-Sachse.
Leipzig und Weimar: Gustav Kiepenheuer Verlag, 1987. Gustav Kiepenheuer Bücherei Nr. 80. 246 S., geb., SU. 6,00 €. (verkauft)
O: Yó, Rigoberta Menchú. | 3-378-00162-3
Authentischer Lebensbericht einer jungen Quiché-Indianerin und die leidvolle Geschichte ihrer Familie und ihres Volkes. Herausragendes Beispiel der sogenannten Zeugnis- oder Testimonio-Literatur. Unerwartete Aktualität erhielt dieses erschütternde Dokument durch die Verleihung des Friedensnobelpreises an Rigoberta Menchú.


GALLEGOS, Rómulo
Rómulo Gallegos wurde am 2.8.1884 in Caracas geboren und ist dort am 5.4.1969 gestorben. Er war Lehrer, Senator, Erziehungsminister und neun Monate Präsident seines Landes, bevor ihn ein Militärputsch stürzte. Gallegos war mehrfach im Exil u.a. in Spanien, Kuba und Mexiko. Berühmt wurde er durch den Roman Doña Bárbara von 1929.

Gallegos Bastard DEAVEN 003 GALLEGOS, Rómulo: Der Bastard
Roman. Dieser Ausgabe liegt eine Übersetzung aus dem Spanischen von Hans-Joachim Hartmann zugrunde.
Berlin: Volk und Welt, 1970. 376 S., geb., SU (läd.), DEA. 11,00 €. (verkauft) 
O: Pobre negro. 1937.
Der Bastard hat das Rassenproblem zum Gegenstand. Der Roman spielt in der Zeit nach den Unabhängigkeitskämpfen bis in die Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Protest gegen die Unterdrückung und Ausbeutung einer schuldlosen Rasse wird durch das Schicksal des heldenmütigen Protagonisten demonstriert. (n. Reichardt)


Gallegos Canaima stVEN 004 GALLEGOS, Rómulo: Canaima
Roman. Aus dem Spanischen übertragen von Doris Deinhard. Mit einem Nachwort von Carol Prunhuber: Canaima oder Die Epik des Urwaldes.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1989. st 1639, 356 S., kt., (M) 3,00 €. (vekauft)
O: Canaima. 1935. | 3-518-38139-3
Canaima, 1935 erschienen, ist einer der bedeutendsten Ro¬mane der lateinamerikanischen Literatur von vor 1945. Er behandelt die Auseinandersetzung der Menschen mit den unheimlichen Mächten des Urwaldes. In faszinierenden Bil¬dern entsteht vor uns das Drama des Kampfes der Siedler mit der ungebändigten Natur im Gebiet des Orinoco. Ein Roman typisch für die Zeit, aber auch heute noch lesbar we¬gen der mitreißenden Naturschildungen und der spannenden Episoden.


OTERO SILVA, Miguel

Geboren am 26.10.1908 in Barcelona/Anzoátegui; 1928 Teilnehmer an einem Aufstand gegen die Diktatur Gomez', mehrjährige Verbannung. Otero Silva war ein bedeutender Romanier, der sich mit den Themen seiner Heimat sozialkritisch auseinandersetzt. Otero Silva starb am 28.8.1985 in Caracas.

Oterosilva Fieber DEAVEN 005 OTERO SILVA, Miguel: Fieber
Roman der venezolanischen Revolution. Aus dem Spanischen übersetzt von Lene Klein.
Berlin: Aufbau, 1960. 249 S., Ln., SU (läd), DEA. 8,50 €. (verkauft) 
O: Fibre. Novela de la Revolución Venezolano. 1939.
Der Roman von 1939 spielt in der Zeit der Diktatur von Gómez, der Venezuela fast drei Jahrzehnte lang beherrschte. Geschildert wird der gescheiterte Aufstand des Jahres 1928, der den Protagonisten Rojas zur Flucht zwingt. Im letzten Teil des Romans erleben wir die Leiden des schließlich im Konzentrationslager Palenque Gefangenen. Die Anklage des an Malaria erkrankten Rojas ist ein erschütterndes Dokument gegen die Diktatur gleichzeitig aber auch ein hoffnungsfroher Aufruf zum Widerstand.

Oterosilva weineVEN 006 OTERO SILVA, Miguel: Ich weine nicht
Roman. Aus dem Spanischen von Roland Erb. Mit einem Nachwort von Alfred Antkowiak.
Berlin: Volk u. Welt. 1975. 238 S., geb., SU., DEA. 7,00 €. (verkauft)
O: Cuando quiero llorar no lloro. 1970.
Der Roman ist eine von schwarzem Humor durchsetzte Analyse der Gegenwart Venezuelas. Die drei Helden mit dem selben Vornamen Victorino, ein Abkömmling asozialer Armut, ein Rebell der Mittelklasse und ein Milionärssöhnchen haben denselben Geburtstag im Jahr 1948. Jeder von ihnen ist ein klassenspezifischer Repräsentant der Fäulnis im Staate. Ohne ein streng objektivierende Distanz aufzugeben, werden vom Autor die Geschichten der drei Victorinos bis zu ihrem frühen Tod entwickelt, den der eine als Verbrecher, der andere in einem Akt blinden Idealismus´ und der Playboy bei einem Autounfall findet. (n. Reichardt)

Oterosilva lope AufbauVEN 007 OTERO SILVA, Miguel: Lope de Aguirre, Fürst der Freiheit
Roman. Deutsch von Wilhelm Plackmeyer. Mit einem Nachwort von Claus Hammel.
Berlin und Weimar: Aufbau, 1981. 326 S., geb., SU, DEA. 7,50 €.
O: Lope de Aguirre, príncipe de la libertad. 1979.
Roman über den spanischen Konquistador Lope de Aguirre, der sich bei einer Expedition auf der Suche nach dem El Dorado zum Rebellen gegen das spanische Könighaus aufschwingt und ein "Reich der Freiheit" errichten will. Erbarmungslos beseitigt er alle, die ihm auf dem Weg zu diesem Ziel im Wege stehen. So wird der Befreier von der Despotie der spanischen Krone schließlich selbst zum Tyrannen.


Oterosilva TodVEN 008 OTERO SILVA, Miguel: Der Tod des Honorio
Roman. Aus dem Spanischen übersetzt von Christel Dobenecker.
Berlin und Weimar: Aufbau, 1976. 232 S., Ln., SU., DEA. 9,00 €. (verkauft)
O: La muerte de Honorio. 1963.
Der Roman spielt im letzten Jahre der Herrschaft des venezolanischen Diktators Pérez Jiménez (1952-1958). Fünf Männer (davon vier Regimegegner) werden in eine dunkle Zelle gesperrt, um sie hier zum Reden zu bringen. Doch die fünf entwickeln gemeinsam eine Strategie des Überlebens, indem sie sich gegenseitig ihre Lebensgeschichte erzählen, nach festen Plänen lehren und lernen, sich sogar zu raffinierten Dominospielern entwickeln. Ein spannender Roman über die menschliche Bewährung in extremen Situationen.

OteroSilva Honorio AtvVEN 009 OTERO SILVA, Miguel: Der Tod des Honorio
Roman. Aus dem Spanischen übersetzt von Christel Dobenecker
Berlin: Aufbau, 1993. TB 208. 232 S., kt., 4,50 €. (verkauft)
O: La muerte de Honorio. 1963.
Der Roman spielt im letzten Jahre der Herrschaft des venezolanischen Diktators Pérez Jiménez (1952-1958). Fünf Männer (davon vier Regimegegner) werden in eine dunkle Zelle gesperrt, um sie hier zum Reden zu bringen. Doch die fünf entwickeln gemeinsam eine Strategie des Überlebens, indem sie sich gegenseitig ihre Lebensgeschichte erzählen, nach festen Plänen lehren und lernen, sich sogar zu raffinierten Dominospielern entwickeln. Ein spannender Roman über die menschliche Bewährung in extremen Situationen.


PADRÓN, Leonardo

Geboren 1959 in Caracas. Er schreibt Lyrik, Essays und Drehbücher. Er gehörte zu der venezolanischen Lyrikergeneration der 1980er Jahre, die sich in der Diskussionsgruppe „Guaire" zusammengeschlossen haben. Für seine Veröffentlichungen und Telenovelas erhielt er zahlreiche Preise.

Padron BalladeVEN 010 PADRÓN, Leonardo: Ballade / Balada
Spanisch – Deutsch.
Aus dem Spanischen von Claudia Sierich unter Mitwirkung von Bernhard Widder.
Wien: LiterAturForum / Buenos Aires: La Bohemia, 2006. 77 S., englbr.
978-3-9502134-0-9
Der Gedichtzyklus von 1993, der hier erstmals in Deutsch und in einer zweisprachigen Ausgabe vorliegt, wurde in der Heimat des Autors begeistert aufgenommen. Zwei Auflagen waren im Jahr des Erscheinens schnell ausverkauft. Der Zyklus aus über dreißig Texten, der sich durch die „Erschließung einer völlig neuartigen Sprache für eine Poetik" auszeichnet, machen das kleine Buch zu einem grundlegendes Werk, so die Herausgeber.


PARRA, Teresa de la

Geboren am 5.10.1895 (andere Quellen nennen 1889, 1890, 1891 als Geburtsjahr) als Tochter venezolanischer Eltern in Paris geboren. Von 1902 bis 1906 lebte sie mit ihrer Familie auf einer Hazienda in der Nähe von Caracas. Ihre Schulbildung erhielt sie in der Zeit von 1906 bis 1915 im spanischen Valencia. Ab 1924 lebte sie wieder in Europa. „Sie war einfach umwerfend mondän", schreibt Maike Albath im Nachwort, „Zigarettenspitze, seidener Pyjama ... Rendevous mit einem Künstler oder Diplomaten ...". 1932 erkrankte sie an Lungentuberlose und starb am 23.4.1936 in Madrid.

Parra TagebuchVEN 011 PARRA, Teresa de la: Tagebuch einer jungen Dame, die sich langweilt
Roman. Aus dem Spanischen von Petra Strien-Bourmer. Nachwort von Maike Albath.
Zürich: Manesse, 2008. 762 S., Ln., SU., DEA. 14,00 €. (verkauft)
O: Ifigenia. Diario de una señorita que escribió proque se fastidia.
Der Roman erschien vor fast 85 Jahren erstmals in Buchform und löste in der damaligen venezolanischen Gesellschaft einen ungeheuren Skandal aus. Da bedeutete die Geschichte einer heranwachsenden jungen Frau, die in Europa Freizügigkeit und Weltoffenheit kennengelernt hatte, die darüber schrieb und die bigotte, frömmelnde Gesellschaft ironisch aufs Korn nahm, ein ungeheurer Affront. In dem Roman berichtet die Protagonistin María Eugenia vom Leben in ihrer Familie mit Großmutter, Tante Clara und Onkel Eduard. Sie leidet unter der „grausamen, hartnäckigen, boshaften, tödlichen Langeweile", die sie „zur ausführlichen Analytikerin und Schriftstellerin hat werden lassen ... meine Tage gleiten monoton dahin wie die Perlmuttperlen des Rosenkranzes zwischen Tante Claras frommen, knotigen Fingern ..." Ihr Leben wird nun zielgerichtet auf eine standesgemäße Heirat ausgerichtet. Da stört die sich anbahnende Liebesbeziehung zu dem mittellosen angehenden Mediziner Gabriel nur und María Eugenia wird aufs Land geschickt. Allmählich verliert sie ihre Aufsässigkeit und ihre Verachtung gegenüber jeglicher Autorität und so willigt sie schließlich ein in die Eheschließung mit dem in jeder Beziehung widerlichen und eitlen aber reichen César Leal. Und gleich der Iphigenie aus der griechischen Mythologie opfert sie sich, wird geopfert. Ein für die damalige Zeit sehr moderner und heute noch lesbarer Roman, der den vorherrschenden Machismo angriff und dabei auch das überkommene weibliche Rollenverhalten aufs Korn nimmt.


POLICASTRO, Cristina

1956 in Venezuela als Kind einer polnisch-italienischen Einwandererfamilie geboren. Studierte Publizistik und Literatur.

Policastro HausVEN 012 POLICASTRO, Cristina: Das Haus der Tugenden
Roman. Aus dem Spanischen von Anneliese Schwarzer.
W'tal: Hammer, 1992. 163 S., geb., SU., DEA. 7,00 €.
O: La casa des las virtudes. | 3-87294-470-3
Protagonist dieses Romans ist Jacobo Dalton, ein Schriftsteller, der soeben vom Staatspräsidenten mit einem Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Weitere Hauptgestalten sind die Frauen um ihn herum: die Hure Sophisma, die sich in ihn verliebt und seine Geliebte Helena. Außerdem gibt es da noch die Hexe vom Rio Seco, die seine Mutter tötete, damit sie ihn für sich hatte und die ohne ihn nicht sterben kann. Statt zum Festbankett verschwindet Jacobo für einige Tage in Bordell. Seltsame und rätselhafte Dinge nehmen ihren Lauf, bis der Schriftsteller endlich sein lange geplantes Werk beginnt. Der Autorin ist ein köstlicher Roman voller Phantastik und Zauberei gelungen.


ANTHOLOGIEN (Venezuela)


Ant ErkundungenVEN 013 Erkundungen
26 Erzählungen aus Venezuela. Herausgegeben und Nachwort von Carlos Rincón.
Berlin: Volk und Welt, 1981. 326 S., br., DEA. 6,00

VEN 014 Erkundungen
26 Erzählungen aus Venezuela. Herausgegeben und Nachwort von Carlos Rincón.
Berlin: Volk und Welt, 1983. 2. Aufl. 326 S., br., 5,00 €. (Cover wie DEA)