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Brasilien

Brasilien antiquarisch

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Abkürzungen:
[KJL] Kinder- und Jugendliteratur
DEA Deutsche Erstausgabe
SU Schutzumschlag
O: Originaltitel
(M) Mängelexemplar (Stempel oder Strich)

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Abreu, Caio Fernando de
wurde am 3.7.1948 in Santiago/RS geboren; verstorben am 25.2.1996 in Porto Alegre. War von 1972-1975 im Exil in Stockholm und London. Schrieb Drehbücher für Film und Fernsehen und Beiträge für die führenden Zeitschriften und Zeitungen Brasiliens; erhielt zahlreiche Preise für sein Werk.

Abreu-DulceVeigaEd.diáBra 001 Abreu, Caio Fernando de: Was geschah wirklich mit Dulce Veiga?
Ein Low-Budget-Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Gerd Hilger.
St. Gallen/Berlin/São Paulo: Edition diá, 1994. Das Zebra bei diá. 238 S., geb., SU. DEA. 11,00 €. (neuwertiges Ex.)
O: Onde andará Dulce Veiga?  São Paulo 1990. | Gestaltung: Rainer Zenz. | 3-86034-314-9
Dulce Veiga, eine gefeierte Sängerin, ist vor 20 Jahren, kurz vor ihrem endgültigen Durchbruch als Star, spurlos verschwunden. Der Journalist, eine Mischung aus Detektiv und rasendem Reporter, setzt sich auf ihre Spur, nachdem er durch Zufall die Tochter kennengelernt hat. Es beginnt eine siebentägige abenteuerliche Odyssee des Protagonisten durch São Paulo, die ihn zu einer Reihe von schrägen Großstadttypen führt und die gleichzeitig eine tragikomische Reise zu sich selbst wird, bevor er das Rätsel schließlich lösen kann. Ein unbedingt empfehlenswertes Beispiel brasilianischer Großstadtliteratur.

Adonias Filho
wurde am 27.11.1915 bei Itajuípe/BA geboren und ist dort am 26.7.1990 verstorben. Er war Literaturkritiker und Übersetzer. 1960 wurde er zum Direktor der Nationalbibiothek ernannt. Adonias Filho war seit 1965 Mitglied der brasilianischen Literaturakademie.

AdoniasFilho-CorpoViva-esBra 002 Adonias Filho: Corpo vivo
[Roman] A. d. Port. übers. v. Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1966. es 158. 150 S., br., SU. DEA. 7,50 €.
O: Corpo vivo. Rio de Janeiro 1962. | Gesamtausstattung: Willy Fleckhaus.
In dem Roman, der im Sertão spielt, wird eine Welt gestaltet, die unter einem Fluch zu stehen scheint, in der die Natur wild und feindlich ist, das Gesetzt des Stärkeren herrscht und die Menschen schlimmer als Tiere sind (Reichardt).




AdoniasFilho-Corpo vivo.NLBra 003 Adonias Filho: Corpo vivo

M. e. Nachbemerkung v. Carlos Rincón. Illustr. v. Peter Nagengast.
Berlin: Verlag Neues Leben, 1975. 181 S., Pb., SU. 8,00 €.
O: Corpo vivo. Rio de Janeiro 1962. | Umschlaggestaltung: Peter Nagengast.
In dem Roman, der im Sertão spielt, wird eine Welt gestaltet, die unter einem Fluch zu stehen scheint, in der die Natur wild und feindlich ist, das Gesetz des Stärkeren herrscht und die Menschen schlimmer als Tiere sind (Reichardt).




AdoniasFilho DasFort ReclBra 004 Adonias Filho: Das Fort
Roman. A. d. Port. v. Curt Meyer-Clason. M. e. [gekürzten] Interview m. d. Autor [von Günter W. Lorenz].
Leipzig: Reclam, 1983. Reclams Universal-Bibliothek 978. 128 S., br. 1,50 €.
O: O forte. Rio de Janeiro 1965. | Reihenentwurf: Irmgard Horlbeck-Kappler.
Der Roman spielt in der Küstenstadt Bahia vor einem historischen Hintergrund. In einer dichten Atmosphäre von Magie und geheimnisvollen Kräften entwicelt sich eine dramatische Liebesgeschichte. (Reichardt)



Jorge Amado
wurde am 10.8.1912 bei Ilhéus/Bahia geboren, gestorben ist er am 6.8.2001 in Salvador de Bahia; Gelegenheitsarbeiter, Reporter, Jurist, mehrfach verhaftet und mehrere Exilaufenthalte in Lateinamerika und Europa, bis 1956 Mitglied der KP. Amado ist zweifellos der erfolgreichste Schriftsteller Lateinamerikas, sein Werk ist in über 40 Sprachen übersetzt.

Abenteuer-Piper1964-2Bra 005 Amado, Jorge: Die Abenteuer des Kapitäns Vasco Moscoso
Roman. A. d. Portugiesischen von Curt Meyer-Clason.
München: Piper, 1964. 347 S., Ln., DEA., SU. 12,50 €. (verkauft)
O: Os velhos marinheiros I: A completa verdade sôbre as discutidas aventuras do comandante Vasco Moscoso de Aragão, capitão de longo curso. São Paulo 1961. | Einband und Schutzumschlag: Gerhard M. Hotop.
Der Kommandant Vasco Moscoso de Aragã, Kapitän auf großer Fahrt, ein brasilianischer Münchhausen, bringt mit seinen Lügengeschichten über seine Abenteuer frischen Wind in den verschlafenen Vorort Periperi. Fasziniert hören ihm die Einwohner, eine bunte Mischung aus Ganz- und Halbseidenen, komischen Käuzen und betörenden Damen aller Hautfarben zu. Nur einer mag die außergewöhnlichen Abenteuer nicht länger glauben. Und so wird unser Kapitän zur Bewährungsprobe herausgefordert. An Bord eines Schiffes wird er beweisen müssen, ob er wirklich der Held ist, für den ihn die Mehrheit seiner Mitbürger hält. Ein dramatisches Ereignis, von Amado auf ergötzliche Art heraufbeschworen, bringt die Wahrheit an den Tag.
(Siehe andere Übersetzung und dem Titel: Amado, Jorge: Kapitän auf großer Fahrt oder Die vollständige Wahrheit über die umstrittenen Abenteuer des Kapitäns Vasco Moscoso de Aragão)

Amado Auswanderer DEABra 006 Amado, Jorge: Die Auswanderer vom São Francisco
Roman. Nach der französischen Ausgabe übersetzt von Herbert Bräuning.
Berlin: Volk und Welt, 1951. 508 S., Hln., DEA. 12,00 €. (Einband beschmutzt)
O: Seara vermelha. 1946. | Umschlagentwurf: Lohs.
Der Roman erzählt das Schicksal einer Pächterfamilie, die - von der Fazenda vertrieben - nach São Paulo auswandert. Amado schildert die Strapazen bei der Durchquerung des Sertão, die Fahrt auf dem São Francisco und die Ereignisse in Pirapora, der letzten Stadt vor São Paulo. Zusammen mit den Erlebnissen dreier Söhne bei Militär, Polizei und bei den Cangaceiros, den Banditen des Sertão, dokumentiert der Autor mit diesem Roman ein Panorama Brasiliens aus den 30er und 40er Jahren.

Amado Auswanderer 1972Bra 007 Amado, Jorge: Die Auswanderer vom São Francisco
Roman. Nach der französischen Ausgabe übersetzt von Herbert Bräuning.
Berlin, Volk und Welt, 1972. 2. Aufl. Ausgew. Werke in Einzelausg. 440 S., Ln., 4,00 €.
O: Seara vermelha. 1946.| Schutzumschlag: Werner Klemke.
Der Roman erzählt das Schicksal einer Pächterfamilie, die - von der Fazenda vertrieben - nach São Paulo auswandert. Amado schildert die Strapazen bei der Durchquerung des Sertão, die Fahrt auf dem São Francisco und die Ereignisse in Pirapora, der letzten Stadt vor São Paulo. Zusammen mit den Erlebnissen dreier Söhne bei Militär, Polizei und bei den Cangaceiros, den Banditen des Sertão, dokumentiert der Autor mit diesem Roman ein Panorama Brasiliens aus den 30er und 40er Jahren.

Auswanderer-2-Hammer1986Bra 008 Amado, Jorge: Die Auswanderer vom São Francisco
Roman. Aus dem Portugiesischen von Andreas Klotsch.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1986. 2. Aufl. Dialog Dritte Welt, 25. 329 S., kt. 6,00 €. (verkauft)
O: Seara vermelha. 1946. | Umschlag: Alex Wick/Gerhard Steidl. | 3-87294-267-0
Der Roman erzählt das Schicksal einer Pächterfamilie, die - von der Fazenda vertrieben - nach São Paulo auswandert. Amado schildert die Strapazen bei der Durchquerung des Sertão, die Fahrt auf dem São Francisco und die Ereignisse in Pirapora, der letzten Stadt vor São Paulo. Zusammen mit den Erlebnissen dreier Söhne bei Militär, Polizei und bei den Cangaceiros, den Banditen des Sertão, dokumentiert der Autor mit diesem Roman ein Panorama Brasiliens aus den 30er und 40er Jahren.

Bola-1999Bra 009 Amado, Jorge: Bola und der Torhüter
[KJL] Mit einem Nachwort und aus dem brasilianischen Portugiesisch von Margreth Wannenmacher. Illustriert von Aldemir Martins.
Zürich: Unionsverlag, 1999. Sansibar UT 1040. [26] S., br. 3,00 €.
Umschlaggestaltung: Heinz Unternährer. | 3-293-21040-6
Die Geschichte vom Torhüter Bilo-Bilo, dem Fliegenfänger(!) und Fura-Redes, der "Netzbrecherin" (in Brasilien ist der Fußball weiblich!), die sich in eben diesen Torhüter verliebt. Ein wunderschön erzähltes, sehr amüsantes kleines Buch vom großen Geschichtenerzähler aus Brasilien – nicht nur für Kinder. Ab 8 Jahren.


Geheimnisse-rororoBra 010 Amado, Jorge: Die Geheimnisse des Mulatten Pedro
Roman. Aus dem Portugiesischen von Kristina Hering.
Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1981. rororo 4759. 297 S., kt. (M) 2,00 €. (verkauft)
O: Tenda dos milagres. 1969.
In Bahia rüstet man sich zum Jubelfest: ein verstorbener großer Sohn der Stadt feiert seinen 100. Geburtstag. Zwar brachte er es nur bis zum Pedell an der medizinischen Fakultät, doch hinterließ er ein einzigartiges Werk: seine Studien über die Volksbräuche und Rassenmischung in Bahia werden als Glanzleistung der brasilianischen Wissenschaft bezeichnet. So behauptet es jedenfalls der nordamerikanische Nobelpreisträger Levenson. Oder war der Jubilar doch der Frauenheld, Säufer und Herumtreiber, der am liebsten in der Werkstatt der Wunder saß, um zu schwätzen, der Tänzerin Rosa de Oxala zuzusehen und um schließlich begraben zu werden von den Huren der Stadt? Das ergeben jedenfalls die Recherchen des Dichters Fausto Pena. Der lange Weg bis zur Auflösung der Geheimnisse gibt Amado Gelegenheit, die farbige Schilderung Bahias zu verknüpfen mit einer ausführlichen Beschreibung der Rassenpolitik. Eindeutig ist auch in diesem Roman sein Credo für eine Rassenmischung und Mestizenkultur in Brasilien.
(siehe auch: Werkstatt der Wunder)

Amado-Herren-reclamBra 011 Amado, Jorge: Herren des Strandes
Roman. Deutsch von Ludwig Graf von Schönfeldt. M. e. Nachbemerkung des Autors (Die Romane von Bahia).
Leipzig: Philipp Reclam jun., 1975. 2. Aufl.  RUB 622. 278 S., br., 3,00 €.
O: Capitães das Areia. 1937. | Reihenentwurf: Irmgard Horlbeck-Kappler. | Aufl.: 30.000
Der Roman erzählt vom Leben einer Gruppe verwahrloster Jungen, die in den dreißiger Jahren im Kampf mit der Gesellschaft ihre Solidarität mit der Arbeiterklasse entdecken.




HdStrandes-Reclam1978Bra 012 Amado, Jorge: Herren des Strandes

Roman. Deutsch von Ludwig Graf von Schönfeldt. M. e. Nachbemerkung des Autors (Die Romane von Bahia).
Leipzig: Philipp Reclam jun., 1978. 3. Aufl. Reclams Universal-Bibl. 622. 253 S., br., 3,00 €.
O: Capitães das Areia. 1937. | Reihengestaltung: Lothar Reher. | Aufl.: 20.000.
Der Roman erzählt vom Leben einer Gruppe verwahrloster Jungen, die in den dreißiger Jahren im Kampf mit der Gesellschaft ihre Solidarität mit der Arbeiterklasse entdecken.



Amado Hirten DEABra 013 Amado, Jorge: Hirten der Nacht
Roman. Aus dem Portugiesischen von Johannes Klare.
Berlin: Volk und Welt, 1967. Ausgewählte Werke in Einzelausgaben. 396 S., Ln., SU. DEA, 11,00 €. (SU nachgedunkelt)
O: Os pastores da noite. 1964. | Schutzumschlag: Werner Klemke.
Ein Panoptikum der Halb- und Unterwelt von Bahia.





Amado Jubiaba DEABra 014 Amado, Jorge: Jubiabá
Roman. Deutsch von Hans Wiltsch und Herbert Bräuning.
Berlin: Volk und Welt, 1950. 435 S., Hln., DEA. 12,50 €. (Widmung auf Vorsatz)
O: Jubiabá. Rio de Janeiro 1935. | Umschlagentwurf: Kreische.
Jubiabá ist der Vorsteher des Macumba-Kultes in Bahia, der gute Geist, die unbestrittene moralische Autorität, die Balduíno, der eigentlichen Titelfigur dieses Romans, auf seinem wechselvollen Weg zur Seite steht. In diesem sozialrevolutionären Werk Amados aus dem Jahre 1935 erlebt der/die Leser/-in die Wandlung des Balduíno vom Vagabunden zum Arbeiterführer.


Amado Jubiaba 2.AuflBra 015 Amado, Jorge: Jubiabá

Roman. Deutsch von Hans Wiltsch und Herbert Bräuning.
Berlin: Volk und Welt, 1950. 2. Aufl., 11.-20. Tsd., 435 S., Hln., 9,50 €.
O: Jubiabá. Rio de Janeiro 1935. | Umschlagentwurf: Kreische.
Jubiabá ist der Vorsteher des Macumba-Kultes in Bahia, der gute Geist, die unbestrittene moralische Autorität, die Balduíno, der eigentlichen Titelfigur dieses Romans, auf seinem wechselvollen Weg zur Seite steht. In diesem sozialrevolutionären Werk Amados aus dem Jahre 1935 erlebt der/die Leser/-in die Wandlung des Balduíno vom Vagabunden zum Arbeiterführer.


Amado Jubiaba 1959Bra 016 Amado, Jorge: Jubiabá
Roman. Deutsch von Hans Wiltsch und Herbert Bräuning.
Berlin: Volk und Welt, 1959. 4. Aufl. 370 S., Ln., 6,00 €.
O: Jubiabá. Rio de Janeiro 1935. | Umschlagentwurf: Werner Klemke.
Jubiabá ist der Vorsteher des Macumba-Kultes in Bahia, der gute Geist, die unbestrittene moralische Autorität, die Balduíno, der eigentlichen Titelfigur dieses Romans, auf seinem wechselvollen Weg zur Seite steht. In diesem sozialrevolutionären Werk Amados aus dem Jahre 1935 erlebt der/die Leser/-in die Wandlung des Balduíno vom Vagabunden zum Arbeiterführer.


Jubiabá-RomanztgBra 017 Amado, Jorge: Jubiabá
Roman. Deutsch von Hans Wiltsch und Herbert Bräuning. [gekürzt]
Berlin: Volk und Welt, 1965. Roman-Zeitung Nr. 191. (5/65). 158 S., geh. 2,00 €. (altersbedingt gebräunt)
O: Jubiabá. Rio de Janeiro 1935. | Umschlag: A. Bertram. (um vier Seiten gekürzte Ausgabe)
Jubiabá ist der Vorsteher des Macumba-Kultes in Bahia, der gute Geist, die unbestrittene moralische Autorität, die Balduíno, der eigentlichen Titelfigur dieses Romans, auf seinem wechselvollen Weg zur Seite steht. In diesem sozialrevolutionären Werk Amados aus dem Jahre 1935 erlebt der/die Leser/-in die Wandlung des Balduíno vom Vagabunden zum Arbeiterführer.

Jubiabá-VW1983Bra 018 Amado, Jorge: Jubiabá
Roman. Aus dem Portugiesischen von Andreas Klotsch.
Berlin: Volk und Welt, 1983. Ausgew. Werke. 354 S., Ln., SU. DEA d. Ü. 9,00 €.
O: Jubiabá. Lissabon 1948. [EA Rio de Janeiro 1935] | Schutzumschlag: Werner Klemke. (SU m. kleinem Einriß)
Jubiabá ist der Vorsteher des Macumba-Kultes in Bahia, der gute Geist, die unbestrittene moralische Autorität, die Balduíno, der eigentlichen Titelfigur dieses Romans, auf seinem wechselvollen Weg zur Seite steht. In diesem sozialrevolutionären Werk Amados aus dem Jahre 1935 erlebt der/die Leser/-in die Wandlung des Balduíno vom Vagabunden zum Arbeiterführer.

Amado Kakao DEABra 019 Amado, Jorge: Kakao
Roman aus dem brasilianischen Urwald. Übersetzt von Ludwig Schönfeld.
Wien: Amandus Verlag, 1951. 388 S., Ln., DEA. 14,00 €.
O: Terras do sem fim. 1943. | Schutzumschlag und Einband: Ferry A. Limberg jun.
Behandelt die sozialen Verhältnisse in der Plantagenregion von Illhéus. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung zwischen den Großgrundbesitzern und Landarbeitern, ein Kampf um Boden, der mit allen Mitteln (Betrug, Bestechung und Mord) geführt wird. 




Amado Kakao 1957Bra 020 Amado, Jorge: Kakao
Roman. Übersetzt von Ludwig Schönfeld.
Berlin: Volk und Welt, 1957. 383 S., Ln., SU. 8,50 €.
O: Terras do sem fim. 1943. | Schutzumschlagenwurf: Heinz Rodewald.
Behandelt die sozialen Verhältnisse in der Plantagenregion von Illhéus. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung zwischen den Großgrundbesitzern und Landarbeitern, ein Kampf um Boden, der mit allen Mitteln (Betrug, Bestechung und Mord) geführt wird.




Bra 021 Amado, Jorge: Kakao
Roman. Übersetzt von Ludwig Schönfeld.
Berlin, 1962. 2. Aufl. Sonderausgabe für die kleine Hausbibliothek. 361 S.*, Ln. fleckig, 2,00 €.
* veränd. Satzspiegel. O: Terras do sem fim. 1943. | Schutzumschlagenwurf: Heinz Rodewald.
Behandelt die sozialen Verhältnisse in der Plantagenregion von Illhéus. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung zwischen den Großgrundbesitzern und Landarbeitern, ein Kampf um Boden, der mit allen Mitteln (Betrug, Bestechung und Mord) geführt wird.

Amado Kapitaen VWBra 022 Amado, Jorge: Kapitän auf großer Fahrt oder Die vollständige Wahrheit über die umstrittenen Abenteuer des Kapitäns Vasco Moscoso de Aragão
[Roman] Aus dem Portugiesischen von Sigurd Schmidt.
Berlin: Volk und Welt, 1966. Ausgewählte Werke. 348 S., Ln., SU. DEA d. Ü. 9,50 €.
O: Os velhos marinheiros I: A completa verdade sobre as discutidas aventuras do comandante Vasco Moscoso de Aragão, capitão de longo curso. 1961. |  Schutzumschlag: Werner Klemke.
Der Kommandant Vasco Moscoso de Aragã, Kapitän auf großer Fahrt, ein brasilianischer Münchhausen, bringt mit seinen Lügengeschichten über seine Abenteuer frischen Wind in den verschlafenen Vorort Periperi. Fasziniert hören ihm die Einwohner, eine bunte Mischung aus Ganz- und Halbseidenen, komischen Käuzen und betörenden Damen aller Hautfarben zu. Nur einer mag die außergewöhnlichen Abenteuer nicht länger glauben. Und so wird unser Kapitän zur Bewährungsprobe herausgefordert. An Bord eines Schiffes wird er beweisen müssen, ob er wirklich der Held ist, für den ihn die Mehrheit seiner Mitbürger hält. Ein dramatisches Ereignis, von Amado auf ergötzliche Art heraufbeschworen, bringt die Wahrheit an den Tag.
(Siehe andere Übersetzung unter dem Titel : Die Abenteuer des Kapitäns Vasco Moscoso)

Bra 023 Amado, Jorge: Kapitän auf großer Fahrt oder Die vollständige Wahrheit über die umstrittenen Abenteuer des Kapitäns Vasco Moscoso de Aragão
[Roman] Aus dem Portugiesischen von Sigurd Schmidt.
Berlin: Volk und Welt, 1967. 2. Aufl. Sonderausgabe für die Kleine Hausbibliothek. 344 S., Ln., SU, läd., 6,00 €.
* geänderter Leineneinband, gleicher Schutzumschag wie Auflage 1966, durch andere Anordnung des Anhangs geänderte Paginierung.
O: Os velhos marinheiros I: A completa verdade sobre as discutidas aventuras do comandante Vasco Moscoso de Aragão, capitão de longo curso. 1961.|  Schutzumschlag: Werner Klemke.
Der Kommandant Vasco Moscoso de Aragã, Kapitän auf großer Fahrt, ein brasilianischer Münchhausen, bringt mit seinen Lügengeschichten über seine Abenteuer frischen Wind in den verschlafenen Vorort Periperi. Fasziniert hören ihm die Einwohner, eine bunte Mischung aus Ganz- und Halbseidenen, komischen Käuzen und betörenden Damen aller Hautfarben zu. Nur einer mag die außergewöhnlichen Abenteuer nicht länger glauben. Und so wird unser Kapitän zur Bewährungsprobe herausgefordert. An Bord eines Schiffes wird er beweisen müssen, ob er wirklich der Held ist, für den ihn die Mehrheit seiner Mitbürger hält. Ein dramatisches Ereignis, von Amado auf ergötzliche Art heraufbeschworen, bringt die Wahrheit an den Tag.
(Siehe andere Übersetzung unter dem Titel : Die Abenteuer des Kapitäns Vasco Moscoso)

Amado Katakomben EABra 024 Amado, Jorge: Katakomben der Freiheit
Roman. Nachwort von Jorge Amado. Aus dem Portugiesischen übertragen von A(fredo). T. Salutrégui. Mit [7] Holzschnitten von Renina Katz.
Berlin: Volk und Welt, 1955. 2.Aufl., 2 Bde., 655/671 S., Ln., 17,50 €. 
O: Os subterrâneos da liberdade. 1954. | Schutzumschlagentwurf: Werner Klemke. Vorsatzentwurf: Friedrich Lindner.
Die Organisation der Arbeiterschaft und den Kampf um politische Freiheit in Brasilien am Ende der 30er Jahre sind Gegenstand dieses Romans.



Amado KatakombenBra 025 Amado, Jorge: Katakomben der Freiheit
Roman. Nachwort von Jorge Amado. Aus dem Portugiesischen übertragen von A(fredo). T. Salutrégui. Mit [7] Holzschnitten von Renina Katz.
Berlin, 1958. 3. Aufl. 1064 S. (in einem Band) Ln., fleckig. 5,00 €.
O: Os subterrâneos da liberdade. 1954.|  Schutzumschlagentwurf: Werner Klemke. Vorsatzentwurf: Friedrich Lindner.
Die Organisation der Arbeiterschaft und den Kampf um politische Freiheit in Brasilien am Ende der 30er Jahre sind Gegenstand dieses Romans.



Kater-VW19791987Bra 026 Amado, Jorge: Der Gestreifte Kater und die Schwalbe Sinhá
[KJL] Eine Liebesgeschichte. Aus dem Brasilianischen von Roland Erb.
Illustrationen von Carybé.
Berlin: Volk und Welt, 1987. 2. Aufl., 72 S., geb., SU, 7,50 € (SU m. kl. Einriss hinten)
3-353-00109-3
„Zum Leben wunderschön / Wär diese Welt / Könnte es einst geschehn / Daß ein gestreifter Kater mit / einer Schwalbe Hochzeit hält / Und beide flögen davon / Glücklich zu zweit / Für alle Zeit." Dieses Gedicht des brasilianischen Dichters Estêvão da Escuna regte Amado zu dieser wunderschönen Geschichte an, die natürlich vor „langer, aber wirklich sehr langer Zeit, in allertiefster Vergangenheit ..." spielt oder um es mit den Brüdern Grimm auszudrücken: in einer Zeit, in der das Wünschen noch geholfen hat. Aber Amado erzählt ja nur weiter, was ihm der gelehrte Frosch Cururu berichete. Der hat die Geschichte von Vater Zeit; dieser von der Morgenfrühe, die sie vom Wind erzählt bekam ... Der bekannte brasilianische Maler Carybé, ein Freund Amados, hat diese Liebesgeschichte mit zauberhaften Bildern illustriert.

KindheitBra 027 Amado, Jorge: Kindheit in Grapiúna
Übertragen von Kristina Hering. Mit einem Portrait Amados von Zélia Gattai.
Leipzig und Weimar: Gustav Kiepenheuer, 1992. 88 S., geb., SU. DEA. 6,00 €. (verkauft)
O: O menino grapiúna. | Gestaltung: Dietmar Kunz. | 3-378-00507-6
Kleine Sammlung von Erinnerungsstücken und Reflexionen aus Kindheit und Jugend. Gedankenvolle Eindrücke, ergänzt um einen Aufsatz seiner Frau Zélia Gattai. Ein lesenswertes und liebevoll ausgestattetes Bändchen.




DasLand-VW19551957Bra 028 Amado, Jorge: Das Land der goldenen Früchte
Roman. Ins Deutsche übertragen von Herbert Bräuning nach der französischen Ausgabe „La Terre aux Fruits d´Or".
Berlin: Volk und Welt, 1955. 3. Auf. 566 S., Hln., SU. 8,00 €.
O: São Jorge dos Ilhéus. 1944. | Schutzumschlagentwurf: Joachim Buhlmann.
Der Roman beschreibt die sozialen Verhältnisse und Umwälzungen in der Plantagen-Region von Ilhéus. 




Bra 029 Amado, Jorge: Das Land der goldenen Früchte
Roman. Ins Deutsche übertragen von Herbert Bräuning nach der französischen Ausgabe „La Terre aux Fruits d´Or".
Berlin: Volk und Welt, 1962. 5. Aufl. 477 S., Ln., SU. 7,50 €. [geänderter Satzspiegel]
O: São Jorge dos Ilhéus. 1944. | Schutzumschlagentwurf: Joachim Buhlmann.
Der Roman beschreibt die sozialen Verhältnisse und Umwälzungen in der Plantagen-Region von Ilhéus.

DasLandVW1978Bra 030 Amado, Jorge: Das Land der goldenen Früchte
Roman. Aus dem Portugiesischen von Roland Erb.
Berlin: Volk und Welt, 1978. Ausgewählte Werke in Einzelausgaben. 490 S., Ln., OU, DEA d. Übers. 9,00 €.
O: São Jorge dos Ilhéus. 1944. | Schutzumschlag: Werner Klemke.
Der Roman beschreibt die sozialen Verhältnisse und Umwälzungen in der Plantagen-Region von Ilhéus.




Bra 031 Amado, Jorge: Das Land der goldenen Früchte
Roman. Aus dem Portugiesischen von Roland Erb.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1978. 490 S., geb. 3,00 €. (Deckel o. Abb., fleckig)
3-87294-125-9
(druckgleich mit der Volk-und-Welt-Ausgabe, Berlin 1978)
Der Roman beschreibt die sozialen Verhältnisse und Umwälzungen in der Plantagen-Region von Ilhéus.

Leute-VW19661979Bra 032 Amado, Jorge: Leute aus Bahia
Im Süden. Das Miethaus. Zwei Romane. Deutsch von Johannes Klare. Mit einem Vorwort (Jorge Amado. Eine biographische Skizze) von Alfred Antkowiak.
Berlin: Volk und Welt, 1966. Ausgewählte Werke in Einzelausgaben. 322 S., Ln., SU. DEA 9,50 €. (SU läd.)
O: Cacau.1933; Suor.1934.| Schutzumschlagentwurf: Werner Klemke. 
Zwei kurze Romane (Im Süden. Das Miethaus) (Cacau. Suor) aus dem frühen literarischen Schaffen Amados. Sie erzählen vom Leben auf einer Kaffeeplantage und von den Bewohnern eines Mietshauses in Bahia. Wie in seinen späteren Romanen zeichnet der Autor hier das Leben der einfachen Menschen dieser Region, stellt ihr hartes Los dar und ihren Kampf um ein menschenwürdigeres Dasein.

Amado liviaBra 033 Amado, Jorge: Livia und die tote See
[Roman] Deutsch von Herbert Bräuning. Essen: Schäfer-Verlag, 1951. 352 S., Ln., 7,50 €.
O: Mar morto. 1936. | Umschlagentwurf: Jo Pieper.
Amado erzählt von den Schiffern der Hafenstadt Bahia, die mit ihren Frachtseglern die klippenreiche See befahren, von Segelflickern und Vagabunden, von jungen Mädchen und Witwen. Er beschwört den Zauber dieser Landschaft mit der Phantasie ihrer Bewohner und deren Glauben an Götter und Geister. Das 1936 erschienene Werk gehört zu den besten und spannendsten Romanen Amados.
(siehe auch: Tote See)


Nachthemd-VWBra 034 Amado, Jorge: Das Nachthemd und die Akademie
Roman. Aus dem Portugiesischen von Andreas Klotsch.
Berlin: Volk und Welt, 1982. Ausgewählte Werke in Einzelausgaben. 316 S., Ln., SU. DEA. 7,50 €.
O: Farda, fardão, camisola de dormir. Rio de Janeiro 1979. | Einbandentwurf: Werner Klemke.
1940, nach dem Tod des Dichters Antônio Bruno, entbrennt ein Machtkampf um die Nachfolge in der Akademie für Literatur. Amado erzählt diese kuriose Geschichte der Kandidatenwahl auf dem geschichtlichen Hintergrund der faschistischen Politik des Getúlio Vargas.

Nachthemd-BertelsmannBra 035 Amado, Jorge: Das Nachthemd und die Akademie
Roman. Aus dem Portugiesischen von Andreas Klotsch.
München: C. Bertelsmann, 1985. 318 S., geb., SU. 10,00 €.
O: Farda, fardão, camisola de dormir. Rio de Janeiro 1979. | Einbandentwurf: Werner Klemke.
1940, nach dem Tod des Dichters Antônio Bruno, entbrennt ein Machtkampf um die Nachfolge in der Akademie für Literatur. Amado erzählt diese kuriose Geschichte der Kandidatenwahl auf dem geschichtlichen Hintergrund der faschistischen Politik des Getúlio Vargas.


Amado Akademie RaubdruckBra 036 Amado, Jorge: Die Akademie und das Nachthemd
Roman. Aus dem Portugiesischen von Andreas Klotsch.
Raubdruck von Das Nachthemd und die Akademie. Berlin (?), ca. 1983. 318 S., br., Format 11,5 x 16,5 cm., 10,00 €. (Deckel geknickt)
O: Farda, fardão, camisola de dormir. Rio de Janeiro 1979. 
1940, nach dem Tod des Dichters Antônio Bruno, entbrennt ein Machtkampf um die Nachfolge in der Akademie für Literatur. Amado erzählt diese kuriose Geschichte der Kandidatenwahl auf dem geschichtlichen Hintergrund der faschistischen Politik des Getúlio Vargas.


Bra 037 Amado, Jorge: Der Ritter der Hoffnung
Das Leben von Luis Carlos Prestes. Mit je einem Vorwort zur französischen und deutschen Ausgabe von Jorge Amado. Ins Deutsche übertragen von Karl Heinrich nach der französischen Ausgabe Le Chevalier de l´esperance.
Berlin: Volk und Welt, 1952. 515 S., Hln., DEA. 12,50 €. (verkauft)
O: O cavaleiro da esperança. Vida de Luis Carlos Prestes

Amado ritterBra 038 Amado, Jorge: Der Ritter der Hoffnung
Das Leben von Luis Carlos Prestes. Mit je einem Vorwort zur französischen und deutschen Ausgabe von Jorge Amado. Ins Deutsche übertragen von Karl Heinrich nach der französischen Ausgabe Le Chevalier de l´esperance.
Berlin: Volk und Welt, 1955. 3.Aufl. 474 S., Hln., 8,50 €. (verkauft)
größere Typographie, anderer Satzspiegel, Textänderungen wurden nicht geprüft





ToteSee-VW1950-1963Bra 039 Amado, Jorge: Tote See
[Roman] Deutsch von Herbert Bräuning.
Berlin: Volk und Welt, 1950. 388 S., Hln., SU. DEA. 12,50 €. (SU m. kl. Einriß) (verkauft)
O: Mar morto. 1936. | Umschlagentwurf: Kreische. 
Amado erzählt von den Schiffern der Hafenstadt Bahia, die mit ihren Frachtseglern die klippenreiche See befahren, von Segelflickern und Vagabunden, von jungen Mädchen und Witwen. Er beschwört den Zauber dieser Landschaft mit der Phantasie ihrer Bewohner und deren Glauben an Götter und Geister. Das 1936 erschienene Werk gehört zu den besten und spannendsten Romanen Amados.
(siehe auch: Livia und die tote See)

Amado Tote See RZBra 040 Amado, Jorge: Tote See
[Roman] Deutsch von Herbert Bräuning.
Berlin: Volk und Welt, 1953. Roman-Zeitung. 11/53. 191 S., geh., 2,50 €. (Deckel lose, eingerissen, Rückdeckel fehlt)
O: Mar morto. 1936.
Amado erzählt von den Schiffern der Hafenstadt Bahia, die mit ihren Frachtseglern die klippenreiche See befahren, von Segelflickern und Vagabunden, von jungen Mädchen und Witwen. Er beschwört den Zauber dieser Landschaft mit der Phantasie ihrer Bewohner und deren Glauben an Götter und Geister. Das 1936 erschienene Werk gehört zu den besten und spannendsten Romanen Amados.
(siehe auch: Livia und die tote See)

Tieta-VWBra 041 Amado, Jorge: Tieta aus Agreste
Roman. Autorisierte Übersetzung aus dem Portugiesischen von Ludwig Graf Schönfeldt.
Berlin: Volk und Welt, 1981. Ausgewählte Werke in Einzelausgaben. 658 S., geb., SU. 9,50 €.
O: Tieta do Agreste. 1977. | Schutzumschlag: Werner Klemke.
Antonieta, kurz Tieta, kehrt eines Tages in ihren Heimatort Agreste im brasilianischen Nordosten zurück. In São Paulo reich und einflußreich geworden, wird sie nun die Attraktion des kleinen Ortes. Sie verliebt sich in ihren 17jährigen Neffen Ricardo. Als ein internationaler Konzern in der Nähe von Agreste ein großes chemisches Werk bauen will, entbrennt ein leidenschaftlicher Kampf zwischen den Kräften, die den vermeintlichen Fortschritt ins Dorf holen wollen, und jenen, die sich gegen die unvermeidliche Zerstörung der Umwelt einsetzen. Mit der ihm eigenen Fabulierkunst entwirft Amado ein farbenprächtiges Bild seiner Heimat und deren Bewohner.

Tocaia Grande-VWBra 042 Amado, Jorge: Tocaia Grande
Roman. Aus dem Portugiesischen von Andreas Klotsch.
Berlin: Volk und Welt, 1986. Ausgewählte Werke in Einzelausgaben. 575 S., geb., SU. DEA. 10,00 €.
O: Tocaia grande. A face obscura. Rio de Janeiro 1984. | Schutzumschlagentwurf: Werner Klemke. | 3-353-00240-5
Amado erzählt die Gründungsgeschichte einer Stadt, wie sie nicht in den Annalen oder hochtrabenden Reden der Honorationen vorkommt. Eine Geschichte, die mit einem Blutbad beginnt und deren Hauptpersonen eine Unzahl von Schwierigkeiten zu überwinden haben, ehe ihre Ansiedlung aufblüht, die aber dann doch die Früchte ihrer mühevollen Arbeit nicht werden genießen können ...

Bra 043 Amado, Jorge: Tocaia Grande
Roman. Aus dem Portugiesischen von Andreas Klotsch.
Berlin: Volk und Welt, 1989. 2. Aufl. 575 S., geb., SU. 7,50 €.
O: Tocaia grande. A face obscura. Rio de Janeiro 1984. | Schutzumschlag wie Berlin 1986.
Amado erzählt die Gründungsgeschichte einer Stadt, wie sie nicht in den Annalen oder hochtrabenden Reden der Honorationen vorkommt. Eine Geschichte, die mit einem Blutbad beginnt und deren Hauptpersonen eine Unzahl von Schwierigkeiten zu überwinden haben, ehe ihre Ansiedlung aufblüht, die aber dann doch die Früchte ihrer mühevollen Arbeit nicht werden genießen können ...

Wasserbrüller-SPBra 044 Amado, Jorge: Die drei Tode des Jochen Wasserbrüller
Erzählung. Aus dem Portugiesischen von Curt Meyer-Clason.
München, Zürich: Piper, 1991. SP 1341. 77 S., kt., 4,00 €.
O: A morte e a morte de Quincas Berro d'Água. São Paulo 1961. | Einbandgestaltung: Gerhard M. Hotop. | Aufl.: 8.000.
Amüsante Erzählung, die vom angeblichen Tod des Quincas Berro Dágua berichtet, der seine sittsame Familie verläßt (sein erster Tod), dann tatsächlich stirbt, seine Freunde, die die Totenwache zu einer fröhlichen Schnapsrunde machen, aber nicht im Stich läßt, um dann aber schließlich von Bord zu springen und so seinen dritten Tod zu finden.


Verschwinden-VWBra 045 Amado, Jorge: Das Verschwinden der heiligen Barbara
Roman. Aus dem Portugiesischen von Kristina Hering.
Berlin: Volk und Welt, 1990. 466 S., Ln., SU. DEA. 11,00 €. (verkauft)
O: O sumiço da Santa. Rio de Janeiro 1988. | Einbandentwurf: Lothar Reher. | 3-353-00665-6
Auf dem Weg von seinem angestammten Platz in einer Pfarrkirche zu einer geplanten Ausstellung in der Hauptstadt verschwindet die Statue der heiligen Barbara. Die Heilige, die gleichzeitig auch Göttin verschiedener afro-brasilianischer Religionen ist, mischt sich einfach unter die Straßenpassanten. 48 Stunden dauert ihr Verschwinden, zwei Tage, die Amado in gewohnter Manier anfüllt mit Karneval, Mord und Liebesgeschichten, Wundern und Zauberei, kurz, mit der überbordenden Lebensfreude Bahias.

Teresa-rororoBra 046 Amado, Jorge: Viva Teresa
Roman. Aus dem Portugiesischen von Ludwig Graf von Schönfeldt.
Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1977. rororo 4100. 347 S., kt. 3,50 €.
O: Teresa Batista cansada de guerra. São Paulo 1972. | Umschlagentwurf: Werner Rebhuhn. | 3-499-14100-0. (Einband berieben)
Ein schwefelhaltiges Buch, barock und voller Fantasmen. Ein Roman, von dem A. bekennt, daß er ihn in einer Art von Raserei geschrieben habe. Mit Teresa Batista, einer absoluten Heldin, wird die Schlacht zwischen Gut und Böse geschlagen, zwischen den Kräften des Lebens und des Todes: dargestellt in diesem Buch anhand von Teresas Kampf gegen die schwarze Pest. Obwohl ihr Körper gequält und geschändet wird, ersteht Teresa sozusagen jeden Tag in ihrer ursprünglichen Reinheit wieder auf und entzieht sich dank ihre Fähigkeit zur Revolte dem Zustand, Objekt zu sein, zu dem man sie herabwürdigen will. (Alice Raillard)

Bra 047 Amado, Jorge: Viva Teresa
Autorisierte Übers. a. d. Port. v. Ludwig Graf von Schönfeldt.
Frankfurt/M., Wien, Zürich: Büchergilde Gutenberg, 1979. 390 S., Ln., 5,00 €. (Einband ohne Titel, keine Abb.)
O: Teresa Batista cansada de guerra. São Paulo 1972. | Schutzumschlag und Einband: Hennes Maier. | 3-7632-2297-9
Ein schwefelhaltiges Buch, barock und voller Fantasmen. Ein Roman, von dem A. bekennt, daß er ihn in einer Art von Raserei geschrieben habe. Mit Teresa Batista, einer absoluten Heldin, wird die Schlacht zwischen Gut und Böse geschlagen, zwischen den Kräften des Lebens und des Todes: dargestellt in diesem Buch anhand von Teresas Kampf gegen die schwarze Pest. Obwohl ihr Körper gequält und geschändet wird, ersteht Teresa sozusagen jeden Tag in ihrer ursprünglichen Reinheit wieder auf und entzieht sich dank ihre Fähigkeit zur Revolte dem Zustand, Objekt zu sein, zu dem man sie herabwürdigen will. (Alice Raillard)

Werkstatt-VWBra 048 Amado, Jorge: Werkstatt der Wunder
Roman. Aus dem Portugiesischen von Kristina Hering.
Berlin: Volk und Welt, 1972. Ausgew. Werke. 360 S., Ln., SU. DEA. 9,50 €.
O: Tenda dos milagres. | Schutzumschlag: Werner Klemke.
In Bahia rüstet man sich zum Jubelfest: ein verstorbener großer Sohn der Stadt feiert seinen 100. Geburtstag. Zwar brachte er es nur bis zum Pedell an der medizinischen Fakultät, doch hinterließ er ein einzigartiges Werk: seine Studien über die Volksbräuche und Rassenmischung in Bahia werden als Glanzleistung der brasilianischen Wissenschaft bezeichnet. So behauptet es jedenfalls der nordamerikanische Nobelpreisträger Levenson. Oder war der Jubilar doch der Frauenheld, Säufer und Herumtreiber, der am liebsten in der Werkstatt der Wunder saß, um zu schwätzen, der Tänzerin Rosa de Oxala zuzusehen und um schließlich begraben zu werden von den Huren der Stadt? Das ergeben jedenfalls die Recherchen des Dichters Fausto Pena. Der lange Weg bis zur Auflösung der Geheimnisse gibt Amado Gelegenheit, die farbige Schilderung Bahias zu verknüpfen mit einer ausführlichen Beschreibung der Rassenpolitik. Eindeutig ist auch in diesem Roman sein Credo für eine Rassenmischung und Mestizenkultur in Brasilien.
(siehe auch: Die Geheimnisse des Mulatten Pedro)

Bra 049 Amado, Jorge: Werkstatt der Wunder
Roman. Aus dem Portugiesischen von Kristina Hering.
Berlin: Volk und Welt, 1972. Auflage für den Buchclub 65. 360 S., Ln., SU. 6,00 €.
O: Tenda dos milagres. | Schutzumschlag wie Normalausgabe.
In Bahia rüstet man sich zum Jubelfest: ein verstorbener großer Sohn der Stadt feiert seinen 100. Geburtstag. Zwar brachte er es nur bis zum Pedell an der medizinischen Fakultät, doch hinterließ er ein einzigartiges Werk: seine Studien über die Volksbräuche und Rassenmischung in Bahia werden als Glanzleistung der brasilianischen Wissenschaft bezeichnet. So behauptet es jedenfalls der nordamerikanische Nobelpreisträger Levenson. Oder war der Jubilar doch der Frauenheld, Säufer und Herumtreiber, der am liebsten in der Werkstatt der Wunder saß, um zu schwätzen, der Tänzerin Rosa de Oxala zuzusehen und um schließlich begraben zu werden von den Huren der Stadt? Das ergeben jedenfalls die Recherchen des Dichters Fausto Pena. Der lange Weg bis zur Auflösung der Geheimnisse gibt Amado Gelegenheit, die farbige Schilderung Bahias zu verknüpfen mit einer ausführlichen Beschreibung der Rassenpolitik. Eindeutig ist auch in diesem Roman sein Credo für eine Rassenmischung und Mestizenkultur in Brasilien.
(siehe auch: Die Geheimnisse des Mulatten Pedro)

Amado-Werkstatt.ExLibrisBra 050 Amado, Jorge: Werkstatt der Wunder
Roman. Aus dem Portugiesischen von Kristina Hering.
Berlin: Volk und Welt, 19782. Ex libris. 419 S., Ln., SU. 9,00 €.
O: Tenda dos milagres.
In Bahia rüstet man sich zum Jubelfest: ein verstorbener großer Sohn der Stadt feiert seinen 100. Geburtstag. Zwar brachte er es nur bis zum Pedell an der medizinischen Fakultät, doch hinterließ er ein einzigartiges Werk: seine Studien über die Volksbräuche und Rassenmischung in Bahia werden als Glanzleistung der brasilianischen Wissenschaft bezeichnet. So behauptet es jedenfalls der nordamerikanische Nobelpreisträger Levenson. Oder war der Jubilar doch der Frauenheld, Säufer und Herumtreiber, der am liebsten in der Werkstatt der Wunder saß, um zu schwätzen, der Tänzerin Rosa de Oxala zuzusehen und um schließlich begraben zu werden von den Huren der Stadt? Das ergeben jedenfalls die Recherchen des Dichters Fausto Pena. Der lange Weg bis zur Auflösung der Geheimnisse gibt Amado Gelegenheit, die farbige Schilderung Bahias zu verknüpfen mit einer ausführlichen Beschreibung der Rassenpolitik. Eindeutig ist auch in diesem Roman sein Credo für eine Rassenmischung und Mestizenkultur in Brasilien.
(siehe auch: Die Geheimnisse des Mulatten Pedro)

Andrade, Mário de
(eigentlich Mário Raul de Moraisa), geb. am 9.10.1893 in São Paulo, dort gest. am 25.2.1945. Klavierlehrer, Kulturpolitiker und Hochschullehrer. Exponent des brasilianischen Modernismo, der eine radikale Abkehr von der portugiesisch bestimmten Kultur in Brasilien proklamierte.

Andrade-Macunaíma-st3198Bra 051 Andrade, Mário de: Macunaíma
Der Held ohne jeden Charakter. A. d. bras. Port. u. m. e. Nachwort v. Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2001. st 3198. 181 S., kt., 4,50 €. (verkauft)
O: Macunaíma, o herói sem nenhum caráter. São Paulo 1980. | Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-39698-6
Macunaíma, im Urwald von einer Indianerin geboren, begibt sich nach allerlei Abenteuern im brasilianischen Busch nach São Paulo. Die Großstadt, von Andrade mit den Augen des Urwaldsohns gesehen, ist Ausgangspunkt weiterer, surrealer Erlebnisse, bevor Macunaíma schließlich nach Tod und Auferstehung im Sternbild des Großen Bären seinen letzten Platz findet. Der "Roman" ist auch stilistisch ein radikaler Versuch, eine vom Portugiesischen unabhängige brasilianische Nationalsprache zu schaffen und damit auch eine geistige Befreiung vom jahrhundertelangen Kolonialismus einzuleiten. Ein in Brasilien ungeheuer populäres Buch.

Anjos, Augusto dos
wurde am 20.4.1884 im Staat Paraíba geboren und ist er am 12.11.1914 in Leopoldina/Minas Gerais verstorben. Jurastudium, Lehrer. Trotz seines kleinen Werks bedeutender Lyriker Brasiliens.

Anjos-MonologBra 052 Anjos, Augusto dos: Monólogo de uma sombra / Monolog eines Schattens
Uma antologia / Eine Anthologie [Gedichte] Portugiesisch und Deutsch. Ausgewählt und herausgegeben von Carlos Alberto Azevedo. Übersetzt von Helga Reeck unter Mitarbeit von Marli Woll-Tienes. Prefácio / Vorwort: Tiago de Oliveira Pinto.
Berlin: Brasilianisches Kulturinstitut, 1998. Coleção literatura 1 / Sammlung Literatur I. 127 S., br. DEA. 12,00 €. (verkauft)
O: aus: Eu – Poesias completas. Paraíba do Norte 1920. Poesia e Prosa. São Paulo/SP 1977. A obra completa. Rio de Janeiro/RJ 1994.
Verdienstvolle Zusammenstellung einer Auswahl von Gedichten eines in Europa unbekannt gebliebenen brasilianischen Lyrikers. Ein kenntnisreiches Vorwort vom Herausgeber und ein ausführlicher Essay von Anatol H. Rosenfeld informieren über Autor und Werk.

Assis, Joaquim Maria Machado de
wurde am 21.6.1839 in Rio de Janeiro geboren und ist dort gestorben am 29.9.1908; Autodidakt, Journalist, Beamter. Seine Romane, die inzwischen alle vergriffen sind, gehören dem Realismus an, aber er bezieht schon psychologische Elemente bewußt in sein Werk ein. In ihrer Form, im völligen Verzicht auf chronologische Abläufe, kontinuierliche Entwicklungen, sind seine Werke ihrer Zeit weit voraus gewesen.

Assis-Grund-dtvBra 053 Assis, Joaquim Maria Machado de: Der geheime Grund
Erzählungen. A. d. bras. Port. u. m. e. Nachwort v. Curt Meyer-Clason.
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1970. sr 81. 150 S., kt. 5,00 €. (verkauft)
Umschlaggestaltung: Celestino Piatti. [gekürzte Ausgabe von "Meistererzählungen des Machado de Assis"].
Die Kurzprosa von Machado de Assis gehört zum besten, was die lateinamerikanische Erzählkunst zu bieten hat. Machado de Assis' Geschichten sind illusionslose Berichte über die menschlichen Schwächen, die er voller Ironie und Sarkasmus darstellt. Die Erzählungen entstanden in ihrer Mehrzahl zwischen 1881 und 1890. Die Auswahl enthält neun Texte (gegenüber den 21 Titeln der Ausgabe von 1964).

Assis-Meistererzähl.-WegneBra 054 Assis, Joaquim Maria Machado de: Meistererzählungen des Machado de Assis
Aus dem Portugiesischen übertragen und Nachwort von Curt Meyer-Clason. 
Hamburg: Christian Wegner Verlag, 1964. Bücher der Neunzehn Bd. 120. 299 S., geb., SU. DEA. 11,00 €.
Aus den über 170 Erzählungen, die Machado de Assis geschrieben hat, wählte Meyer-Clason 21 der besten Stücke aus. Es handelt sich um Kurzprosa, die zum besten gehören, was die lateinamerikanische Erzählkunst zu bieten hat. Zur Auswahl gehört die berühmte Novelle "Der Irrenarzt" ebenso, wie die Geschichte von der Weihnachtsmesse, die sechs zeitgenössische brasilianische Autor/-innen zu einer Neufassung dieser wunderbaren Erzählung inspirierte. Machado de Assis' Geschichten sind illusionslose Berichte über die menschlichen Schwächen, die er voller Ironie und Sarkasmus darstellt. Die Erzählungen entstanden in ihrer Mehrzahl zwischen 1881 und 1890.

Azevedo, Aluísio
wurde am 14.4.1857 in São Luís/MA geboren und ist am 21.1.1913 in Buenos Aires verstorben. Er studierte Malerei, arbeitete als Karikaturist und war Zeitungsherausgeber. Ab 1895 im diplomatischen Dienst.

Azevedo MietshausBra 055 Azevedo, Aluísio: Ein brasilianisches Mietshaus
Roman. Vom Portugiesischen ins Amerikanische übertragen von Harry W. Brown. Ins Deutsche übertragen von Eva Mellinger.
Berlin: Th. Knaur Nachf., [1929]. Romane der Welt. 318 S., Ln., DEA, 14,00 €.
O: Casa de pensão. 1884.
Der Roman spielt in der großstädtischen Halbwelt und schildert den moralischen Verfall eines Studenten (nach Reichardt).




Azevedo-Mulatte-VWBra 056 Azevedo, Aluísio: Der Mulatte
Roman. Aus dem Portugiesischen von Michael O. Güsten.
Berlin: Volk und Welt, 1964. 407 S., Ln., SU. DEA. 12,00 €.
O: O mulato. 1881. Einbandentwurf: Peter Nagengast. (SU mit kl. Einriß und Fehlstelle)
Der Roman aus dem Jahre 1881 gilt als erster brasilianischer Roman des Naturalismus. Er wendet sich gegen die in Brasilien noch nicht aufgehobene Sklaverei. Hauptperson ist der uneheliche Sohn eines Weißen und einer Sklavin, dem die Anerkennung als gleichberechtigtes Mitglieder der Gesellschaft verweigert wird.



Barreto, Lima
Alfons Henriques de Lima Barrrto wurde am 13.5.1881 in Rio de Janeiro geboren und ist dort am 1.11.1922 verstorben. Er brach aus finanziellen Gründen sein Jurastudium ab, war Angestelter im Kriegsministerium und schrieb für namhafte Zeitungen. Lima Barreto gilt als bedeutender Romancier und Chronist in der Nachfolge von Machado de Assis.

Barreto-Ende-AmmannBra 057 Barreto, Lima: Das traurige Ende des Policarpo Quaresma
[Roman] A. d. bras. Port. m. Zeittafel, Glossar u. Nachwort versehen v. Berthold Zilly.
Zürich: Ammann, 2001. 336 S., geb., SU. DEA. 13,00 €.
O: Triste fim de Policarpo Quaresma. Rio de Janeiro 1911.|  Umschlaggestaltung: Mike Bierwolf. | 3-250-10414-0
Tragisches Held dieses, erstmals 1915 erschienenen Romans, ist ein kleiner Beamter im brasilianischen Heeresamt. Brasilien ist seit kurzem Republik und Quaresumas Interesse gilt der nationalen Größe seines Heimatlandes. Sein Patriotismus nimmt allmählich groteske Züge an: so scheitert er mit seinem Vorschlag, statt des importierten Portugiesisch die Sprache der Einheimischen als Nationalsprache einzuführen. Nach diesem Mißerfolg beginnt er mit agrarwissenschaftlichen Versuche auf seinem kleinen Landgut. Das Wetter und die Blattschneidameisen aber machen dieses Experiment, die Größe Brasiliens anhand seiner fruchtbaren Erde zu beweisen, zunichte. Nach einem blutig niedergeschlagenen Aufstand der Marinetruppen endet Quaresuma vor dem Erschießungspeloton. Seine Erkenntnis: „Zweifellos war das Vaterland ein irrationaler Begriff, der überprüft werden mußte" kommt zu spät. Ein wichtiges Werk der brasilianischen Literatur, mit satirischen und tragischen Elementen, voller Sympathie für seinen Helden und für Kenner brasilianischer Verhältnisse sicher voller aktueller Bezüge.

Barreto-Policarpo-BGBra 058 Barreto, Lima: Das traurige Ende des Policarpo Quaresma
[Roman] A. d. bras. Port. m. Zeittafel, Glossar u. Nachwort versehen v. Berthold Zilly.
Frankfurt/M., Wien und Zürich: Büchergilde Gutenberg, 2002. 336 S., geb., SU. 9,50 €. (verkauft)
O: Triste fim de Policarpo Quaresma. Rio de Janeiro 1911. | Umschlaggestaltung: Wilde 2, Susanne Will. | 3-7632-5287-8
Tragisches Held dieses, erstmals 1915 erschienenen Romans, ist ein kleiner Beamter im brasilianischen Heeresamt. Brasilien ist seit kurzem Republik und Quaresumas Interesse gilt der nationalen Größe seines Heimatlandes. Sein Patriotismus nimmt allmählich groteske Züge an: so scheitert er mit seinem Vorschlag, statt des importierten Portugiesisch die Sprache der Einheimischen als Nationalsprache einzuführen. Nach diesem Mißerfolg beginnt er mit agrarwissenschaftlichen Versuche auf seinem kleinen Landgut. Das Wetter und die Blattschneidameisen aber machen dieses Experiment, die Größe Brasiliens anhand seiner fruchtbaren Erde zu beweisen, zunichte. Nach einem blutig niedergeschlagenen Aufstand der Marinetruppen endet Quaresuma vor dem Erschießungspeloton. Seine Erkenntnis: „Zweifellos war das Vaterland ein irrationaler Begriff, der überprüft werden mußte" kommt zu spät. Ein wichtiges Werk der brasilianischen Literatur, mit satirischen und tragischen Elementen, voller Sympathie für seinen Helden und für Kenner brasilianischer Verhältnisse sicher voller aktueller Bezüge.

Barroso, Maria Alice
geboren am 6.11.1926 in Miracema/RJ. Bis 1974 Leiterin des brasilianischen Buchinstitutes, danach Leiterin der brasilianischen Nationalbibliothek. Schriftstellerin.

Barosso PacificoBra 059 Barroso, Maria Alice: Wer tötete Pacífico?
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
Zürich: Ammann, 1991. 207 S., geb., SU. DEA. 7,00 €. (SU berieben)
O: Quem matou Pacífico? 1969. | Umschlagentwurf: Marie-Luise Ammann-Flammersfeld. | 3-250-10158-3
Der zweite Roman des vierbändigen Epos von Para da Deus, der Kleinstadt im brasilianischen Hinterland, erzählt die spannende Aufklärung eines Mordes am fast allmächtigen Großgrundbesitzer Pacífico de Moura Alves. Hauptpersonen dieses Romans sind Luzia, eine selbständige Frau, die ihr Leben führt, ohne sich um Konventionen zu kümmern, und der Kommissar Tonico Arzão, der als einziger dem diktatorisch regierenden Bürgermeister, einem Bruder des Ermordeten, die Stirn bietet. Ein fesselnder Roman über die erfolgreichen Widerstände gegen die unveränderbar scheinenden Machtstrukturen in der brasilianischen Gesellschaft.

Bra 060 Barroso, Maria Alice: Wer tötete Pacífico?
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
München: Goldmann Verlag, [1994]. TB 42077. 207 S., kt. 4,00 €. (verkauft)
O: Quem matou Pacífico? 1969.  3-442-42077-6
Der zweite Roman des vierbändigen Epos von Para da Deus, der Kleinstadt im brasilianischen Hinterland, erzählt die spannende Aufklärung eines Mordes am fast allmächtigen Großgrundbesitzer Pacífico de Moura Alves. Hauptpersonen dieses Romans sind Luzia, eine selbständige Frau, die ihr Leben führt, ohne sich um Konventionen zu kümmern, und der Kommissar Tonico Arzão, der als einziger dem diktatorisch regierenden Bürgermeister, einem Bruder des Ermordeten, die Stirn bietet. Ein fesselnder Roman über die erfolgreichen Widerstände gegen die unveränderbar scheinenden Machtstrukturen in der brasilianischen Gesellschaft.

Boal, Augusto
Augusto Boal wurde am 16.3.1931 in Rio de Janeiro geboren. Er studierte Chemie und Theater in Brasilien und den USA. Boal war Leiter des Arena Theaters in São Paulo bis zu seiner Verhaftung im Jahre 1971; er flüchtete mit seiner Familie nach Argentinien, dann nach Portugal und lebte anschließend im französischen Exil. 1986 kehrte er nach Brasilien zurück. Augusto Boal starb am 2.5.2009 in seiner Geburtsstadt.

Boal-Nuestra AméricaBra 061 Boal, Augusto: Nuestra América
Satiren. Aus dem Portugiesischen von Karin Gleixner.
Hamburg: Buntbuch, 1986. 127 S., br. DEA. 6,00 €.
Titelgestaltung: Johannes Hartmann. | 3-88653-089-2
Nichts ist erfunden an Boals südamerikanischen Geschichten. Es gibt den Mann, der eine Fabrik war und den Affen, dem der Prozess gemacht wurde, und die Falkland Inseln gibt es schließlich auch. Kann sein, dass Augusto Boal nicht alles selber erlebt hat – für alles aber hat er zuverlässige Gewährsleute.




Braga, Gilberto
geboren am 1.11.1945 Rio de Janeiro/RJ, zusammen mit Leonor Basserés und Aguinaldo Silva

Braga-Vale TudoBra 062 Braga, Gilberto: Vale Tudo. Um jeden Preis
Teil I. Nach einer literarischen Bearbeitung von Ângela Carneiro. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Ursula Gostau. Deutsche Bearbeitung: Kurt-Jürgen Heering.
Köln: vgs, 1991. Edition Telenovela. 280 S., Pb., SU. DEA. 4,00 €.
O: Vale tudo. | Umschlagentwurf: Fred Papen. | 3-8025-2210-9






Brandão, Ignácio de Loyola
geb. 31.7.1936 in Araraquara/São Paulo; Journalist, Drehbuchautor, Chefredakteur mehrerer Zeitschriften. Brandão gehört zur Generation der Literatur des Widerstandes, die in den 60er Jahren begann, Literatur als politische Waffe zu begreifen.

Brandão-Land-esBra 063 Brandão, Ignácio de Loyola: Kein Land wie dieses
Aufzeichnungen aus der Zukunft.
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Ray-Güde Mertin.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1986. es 1236. 330 S., br. DEA. 6,00 €.
O: Não verás país nenhum. 1985. | Umschlagentwurf: Willy Fleckhaus. | 3-518-11236-8
Aufzeichnungen aus der Zeit der kommenden Jahrtausendwende: Die Abholzung Brasiliens ist vollendet - Brasilien ist eine Wüste. Sao Paulo hat 60 Mio. Einwohner, die in ständiger Sorge um die nächste Wasserzuteilung und in pe¬manenter Angst vor der tödlichen Hitze dahinvegitieren. Die Regierung ist das "System", die "Militechner" und "Ziviliare" sind ihre gedächtnislosen Beamten. Souza, ein ehemaliger Geschichtsprofessor und Chronist dieser Aufzeichnungen, berichtet von den vergangenen Jahrzehnten, von "Den offenen Achtzigern", der "Ära Der Großen Völlerei" oder der "Bemerkenswerten Verstopfung", Begriffe, die den Sarkasmus des Autors erkennen lassen, mit dem er den Zynismus des Systems beschreibt. Vieles in diesem "Bericht" erinnert an Orwells 1984, anderes gemahnt an den deutschen Faschismus. "Mein Buch", schreibt Brandao, "ist weder ein willkürliches, noch instinktives Erzeugnis, vielmehr Ergebnis jahrelanger Beobachtung, freilich dargestellt mit der dem Fiktionisten erlaubten natürlichen Übertreibung."

Brandão-Land-VWBra 064 Brandão, Ignácio de Loyola: Kein Land wie dieses
Aufzeichnungen aus der Zukunft.
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Ray-Güde Mertin.
Berlin: Verlag Volk und Welt, 1990. 371 S., Ln., SU. 5,00 €.
O: Não verás país nenhum. 1985. | Schutzumschlag: Hans-Joachim Petzak. | 3-353-00585-4
Aufzeichnungen aus der Zeit der kommenden Jahrtausendwende: Die Abholzung Brasiliens ist vollendet - Brasilien ist eine Wüste. Sao Paulo hat 60 Mio. Einwohner, die in ständiger Sorge um die nächste Wasserzuteilung und in permanenter Angst vor der tödlichen Hitze dahinvegitieren. Die Regierung ist das "System", die "Militechner" und "Ziviliare" sind ihre gedächtnislosen Beamten. Souza, ein ehemaliger Geschichtsprofessor und Chronist dieser Aufzeichnungen, berichtet von den vergangenen Jahrzehnten, von "Den offenen Achtzigern", der "Ära Der Großen Völlerei" oder der "Bemerkenswerten Verstopfung", Begriffe, die den Sarkasmus des Autors erkennen lassen, mit dem er den Zynismus des Systems beschreibt. Vieles in diesem "Bericht" erinnert an Orwells 1984, anderes gemahnt an den deutschen Faschismus. "Mein Buch", schreibt Brandao, "ist weder ein willkürliches, noch instinktives Erzeugnis, vielmehr Ergebnis jahrelanger Beobachtung, freilich dargestellt mit der dem Fiktionisten erlaubten natürlichen Übertreibung."

Brandão-Null-SuhrkampBra 065 Brandão, Ignácio de Loyola: Null
Prähistorischer Roman.
Übers. a. d. Brasilianischen mit einem Nachwort von Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1980. 2. Revidierte Auflage. 390 S., geb., SU. (M) 9,50 €.
O: Zero. Romance pré-histórico. 1974. | Umschlag: Willy Fleckhaus. | 3-518-03556-8
„Null (ist) der Wert, auf den eine Militärdiktatur durch Propaganda, Bürokratie, Konsumverdummung, Bespitzelung, Verfolgung und Folterung alle bringt, die nicht den besitzenden und herrschenden Schichten angehören." Erzählt wird die Geschichte des gescheiterten Jurastudenten José Gonçálves, der vom Gelegenheitsarbeiter zum kleinen Ganoven und schließlich zum Stadtguerillero wird. Die Geschichte des José ist nur ein kleiner Teil des Romans, der in den übrigen Passagen das politische und soziale Chaos Brasiliens unter der Militärherrschaft vorführt.

Brandao Null st gruenBra 066 Brandão, Ignácio de Loyola: Null
Prähistorischer Roman.
Übers. a. d. Brasilianischen mit einem Nachwort von Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1982. st 777. (Aufl. von 1989. 390 S., kt. 4,50 €.
O: Zero. Romance pré-histórico. 1974. | Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-37277-7
„Null (ist) der Wert, auf den eine Militärdiktatur durch Propaganda, Bürokratie, Konsumverdummung, Bespitzelung, Verfolgung und Folterung alle bringt, die nicht den besitzenden und herrschenden Schichten angehören." Erzählt wird die Geschichte des gescheiterten Jurastudenten José Gonçálves, der vom Gelegenheitsarbeiter zum kleinen Ganoven und schließlich zum Stadtguerillero wird. Die Geschichte des José ist nur ein kleiner Teil des Romans, der in den übrigen Passagen das politische und soziale Chaos Brasiliens unter der Militärherrschaft vorführt.

Brandão-Null-st777.198991Bra 067 Brandão, Ignácio de Loyola: Null
Prähistorischer Roman.
Übers. a. d. Brasilianischen mit einem Nachwort von Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1982. st 777. (Aufl. von 1991. 390 S., kt. 4,50 €.
O: Zero. Romance pré-histórico. 1974.|  Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-37277-7
„Null (ist) der Wert, auf den eine Militärdiktatur durch Propaganda, Bürokratie, Konsumverdummung, Bespitzelung, Verfolgung und Folterung alle bringt, die nicht den besitzenden und herrschenden Schichten angehören." Erzählt wird die Geschichte des gescheiterten Jurastudenten José Gonçálves, der vom Gelegenheitsarbeiter zum kleinen Ganoven und schließlich zum Stadtguerillero wird. Die Geschichte des José ist nur ein kleiner Teil des Romans, der in den übrigen Passagen das politische und soziale Chaos Brasiliens unter der Militärherrschaft vorführt.

Brandão-Oh-ja-ja-jaBra 068 Brandão, Ignácio de Loyola: Oh-ja-ja-ja
Bruchstücke. Ansichten. Halluzinationen. Aufzeichnungen.
Aus dem Brasilianischen von Henry Thorau.
Berlin: Literarisches Colloquium/Berliner Künstlerprogramm des DAAD, 1983. LCB-Editonen, 72. 50 S., br. DEA. 8.00 €.
O: [Auszug] O verde violentou o muro. | 3-920392-83-3
Anmerkungen eines Brasilianers zum deutschen Alltag – Situationen + Gedanken + Notizen + Visionen + Briefe + Halluzinationen. Brandão unternimmt tagelange Streifzüge, wühlt in Trödelläden, sitzt stundenlang in Parks, beobachtet Passanten, die Soldaten an der Mauer, die Neugier der Touristen, die Punks in Kreuzberg, Demos durch die City, den Einkaufsbummel auf dem Kudamm ... Diese kleinen Prosastücke sind Frucht eines 15monatigen Gastaufenthalts des DAAD in Berlin.


Braz, Júlio Emílio
Júlio Emilio Braz wurde 19.4.1959 in Manhumiriam im Bundesstaat Minas Gerais geboren. Mit fünf Jahren zog Braz mit seiner Familie nach Rio de Janeiro. Dort wuchs er in einer Favela auf, lernte später Buchhalter und begann als Autodidakt zu schreiben. Unter unzähligen Pseudonymen schrieb Julio Emilio Braz Krimis, Comics- und Westerngeschichten sowie Dreh- und Jugendbücher, die z. T. im Schulunterricht gelesen werden.

Braz Kinder im DunkelnBra 069 Braz, Júlio Emílio: Kinder im Dunkeln
[KJL] A. d. bras. Port. v. Bettina Neumann.
Zürich/Frauenfeld: Nagel & Kimche, 1996. 96 S., Pb. DEA. 6,00 €.
O: Crianças na escuridão. São Paulo 1991. | Umschlag: Urs Stuber. | 3-312-00507-8
Dies ist ein erschütternder Bericht über die Straßenkinder in Brasilien. Aus der Perspektive der anfangs siebenjährigen Rolinha (Täubchen) erzählt, führt uns der Autor (ein bekannter, auch in Deutschland übersetzter Comicschreiber) mitten hinein in den Großstadtdschungel Brasiliens. Rolinha schließt sich einer Bande von Mädchen an, die mit dem Sammeln von Altpapier ihren Lebensunterhalt verdienen. Anführerin ist die 10jährige Doca, die den Schutz eines Halbwüchsigen genießt, der auch vor Mord nicht zurückschreckt. Sie schlafen in einer Hütte aus Pappe und Holz. Der Kampf um das tägliche Brot bestimmt das Leben der Kinder. Ihre Begegnungen und Auseinandersetzungen mit Polizisten, Bettlern, Prostituierten, Dealern und Zuhältern werden vom Autor mit einer scheinbaren Teilnahmslosigkeit geschildert, die schaudern macht. Am Ende, nach drei Jahren, in denen viele der Mädchen sterben, gibt es auch für Rolinha kaum eine Perspektive. Für mich das beste Buch über Straßenkinder; empfohlen ab 12.

Braz-Kinder-SansibarBra 070 Braz, Júlio Emílio: Kinder im Dunkeln
[KJL] A. d. bras. Port. v. Bettina Neumann.
Zürich: Unionsverlag Sansibar, 1999. UT 1050. 92 S., kt. 4,50 €.
O: Crianças na escuridão. São Paulo 1991.|  Umschlag: Heinz Unternährer. | 3-293-21050-3
Dies ist ein erschütternder Bericht über die Straßenkinder in Brasilien. Aus der Perspektive der anfangs siebenjährigen Rolinha (Täubchen) erzählt, führt uns der Autor (ein bekannter, auch in Deutschland übersetzter Comicschreiber) mitten hinein in den Großstadtdschungel Brasiliens. Rolinha schließt sich einer Bande von Mädchen an, die mit dem Sammeln von Altpapier ihren Lebensunterhalt verdienen. Anführerin ist die 10jährige Doca, die den Schutz eines Halbwüchsigen genießt, der auch vor Mord nicht zurückschreckt. Sie schlafen in einer Hütte aus Pappe und Holz. Der Kampf um das tägliche Brot bestimmt das Leben der Kinder. Ihre Begegnungen und Auseinandersetzungen mit Polizisten, Bettlern, Prostituierten, Dealern und Zuhältern werden vom Autor mit einer scheinbaren Teilnahmslosigkeit geschildert, die schaudern macht. Am Ende, nach drei Jahren, in denen viele der Mädchen sterben, gibt es auch für Rolinha kaum eine Perspektive. Für mich das beste Buch über Straßenkinder; empfohlen ab 12.

Buarque, Chico de
Francisco Buarque de Hollanda, besser bekannt als Chico Buarque, wurde am 19. Juli 1944 in Rio de Janeiro geboren. Er studierte Architektur und arbeitete als Komponist, Sänger, Stückeschreiber und Schauspieler. Mit seinen außerordentlich populären sozialkritischen Liedern wurde er in seiner Heimat früh berühmt. Unter der Militärjunta war er der meistzensierte Autor Brasiliens.

Buarque-Der Gejagte-HanserBra 071 Buarque, Chico de: Der Gejagte
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
München: Carl Hanser Verlag, 1994. 143 S., geb., SU., DEA. 12,00 €.
O: Estorvo. São Paulo 1992. | Umschlag: Peter-Andreas Hassiepen. | 3-446-17065-0
Mit den ersten Sätzen dieses Romans werden die Leser/-innen bereits eingefangen von einer unheimlichen Spannung, die auch den Fortgang der Erzählung stets begleitet. Wer ist der geheimnisvolle Besucher, der hinter der Tür lauert und schließlich die heillose Flucht des Protagonisten auslöst? Der ungenannte Ich-Erzähler beginnt eine Odyssee durch eine namenlose Großstadt mit Stationen bei seltsamen Figuren und Begegnungen mit zwielichtigen Typen. Nichts ist sicher, es gibt keine Orientierung mehr, ja, selbst der Grund zur panischen Flucht ist nicht mehr deutlich. Wer jagt hier wen? Ein packender Großstadtroman, der schaudern macht.

Callado, Antônio
Geb. am 26.1.1917 in Niteróbi/Rio de Janeiro, gestorben am 28.1.1997 in Rio de Janeiro; Jurastudium, Journalist und Schriftsteller.

Callado-ExpeditionBra 072 Callado, Antônio: Expedition Montaigne
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1991. 142 S., Ln., SU. DEA. 9,00 €.
O: A expedição Montaigne. 1982. | Umschlag: Kalle Giese. | 3-462-02159-1
Diese kleine Geschichte berichtet von Vicentino Beirão, der davon träumt, bei den Indios eine Revolution anzuzetteln, die sie von der Vorherrschaft der Weißen befreit. Einen Begleiter für seine Expedition in den Urwald findet er in dem Indio Ipavu, einer traurigen Karikatur des „guten Wilden". Das schaurige Ende der Reisenden, von Callado voller Sarkasmus erzählt, versinnbildlicht die Unfähigkeit zur Verständigung zwischen der weißen und der indianischen Kultur.

Callado-Lucinda-KWBra 073 Callado, Antônio: Lucinda
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1985. 295 S., Ln. DEA. 12,00 €.
O: Sempreviva. 1981. | Umschlag und Einband: Kalle Giese. | 3-462-01684-9
Aus 10jährigem Exil kehrt Quinho illegal nach Brasilien zurück. Er will den Tod seiner Freundin Lucinda rächen, die von den Schergen der Militärdiktatur ermordet wurde. Ihm zur Seite steht Jupira, deren Züge sich immer wieder mit denen der toten Geliebten vermischen. Bis zum überraschenden Schluß, zur Aufdeckung der Identität eines der Mörder, fesselt uns Callado mit seiner meisterhaften Erzählung.


Callado-Quarup-KWBra 074 Callado, Antônio: Quarup
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1988. 727 S., Pb., SU. DEA. 14,00 €.
O: Quarup. 1967. | Umschlag: Kalle Giese. | 3-462-019287-7
In diesem bedeutenden Roman, der zwanzig Jahre nach seinem Erscheinen erst ins Deutsche übersetzt wurde, wird die Geschichte einer tiefgreifenden Wandlung erzählt. Nando, ein junger Priester, löst sich während seiner Missionstätigkeit im Xingú-Gebiet allmählich von seinen bisherigen Anschauungen und findet schließlich seinen Platz im bewaffneten Widerstand gegen das korrupte und verbrecherische Regime. (Der Roman spielt in den letzten Jahren des Diktators Vargas zu Beginn der Präsidentschaft Kubitscheks.) Der Leser lernt in diesem spannenden Roman einen großen Teil Brasiliens kennen. Landschaft- und Naturschilderungen sowie die Darstellungen der Kultur der Indios gehören zu den faszinierenden Abschnitten des Buches.

Callado-Quarup-SPBra 075 Callado, Antônio: Quarup
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
München: Piper, 1991. SP 1116. 727 S., kt. 7,00 €.
O: Quarup. 1967. | Umschlag: Federico Luci. | 3-492-11116-5 
In diesem bedeutenden Roman, der zwanzig Jahre nach seinem Erscheinen erst ins Deutsche übersetzt wurde, wird die Geschichte einer tiefgreifenden Wandlung erzählt. Nando, ein junger Priester, löst sich während seiner Missionstätigkeit im Xingú-Gebiet allmählich von seinen bisherigen Anschauungen und findet schließlich seinen Platz im bewaffneten Widerstand gegen das korrupte und verbrecherische Regime. (Der Roman spielt in den letzten Jahren des Diktators Vargas zu Beginn der Präsidentschaft Kubitscheks.) Der Leser lernt in diesem spannenden Roman einen großen Teil Brasiliens kennen. Landschaft- und Naturschilderungen sowie die Darstellungen der Kultur der Indios gehören zu den faszinierenden Abschnitten des Buches.

Cardoso, Luíz Cláudio
Luíz Cláudio Cardoso wurde am 14.12.1931 in Rio de Janeiro geboren. Er studierte Jura und arbeitete für sein Land im diplomatischen Dienst. Cardoso ist Autor von einigen Romanen und Kinder- und Jugendbüchern.

Cardoso-Vater-NKSt.GabriBra 076 Cardoso, Luíz Cláudio: Der Tag, an dem sie Vater holten
[KJL] Übersetzt aus dem brasilianischen Portugiesisch von Gesa Hasebrink und aus dem Englischen von Christine Holliger. Mit einem Nachwort des Autors [fiktives Interview].
Zürich/Frauenfeld: Nagel & Kimche, 1996. 135 S., Pb., 6,00 €.
O: Meu pai, acabaram com ele. Rio de Janeiro 1986. | Umschlag: Marcela Montes.
| 3-312-00508-6
Brasilien während der Militärdiktatur. Tulinho ist sieben Jahre alt, als Unbekannte seine Eltern und älteste Schwester abholen. Die Erinnerung an dieses Ereignis, die Rückkehr von Mutter und Schwester und die langsame Gewißheit, daß der geliebte Vater tot ist, bilden den Hauptteil der Geschichte. Das Geschehen wird in zwei weiteren Teilen aus Sicht der Dienstbotin und Dorada, einer weiteren Schwester Tulinhos erzählt. In einem fiktiven Interview erzählt der Autor die Geschichte des Buches und erläutert seine Motive.
Ein sehr eindringliches Buch, empfohlen ab 12 Jahren.

Carvalho, José Cândido de
Geb. 15.8.1914 in Campos dos Goitacazes/Minas Gerais, gestorben am 1.8.1989 in Niterói/RJ; Journalist und Schriftsteller.

Carvalho-Oberst-SuhrkampBra 077 Carvalho, José Cândido de: Der Oberst und der Werwolf
Roman. Aus dem Brasilianischen von Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1979. 370 S., geb., SU. DEA. 9,00 €.
O: O coronel e o lobisomem. Rio de Janeiro 1965 (1976, 19. A.). | 3-518-02566-6
Der Held des Romans, ein brasilianischer Don Quichote, wird Erbe eines Großgrundbesitzes. Als solcher hat er Anspruch auf den Titel Oberst, der zu großen Taten und Ruhm verpflichtet. Ein Buch, das durch seinen Witz, Humor und seine Ironie in Brasilien zu einem wahren Volksbuch geworden ist.



Carvalho Neto, Paulo de
Wurde am 10.9.1923 in Simão Dias/SE geboren. Er ist Anthropologe und war als Universitätsprofessor in Ecuardor und in den USA tätig. Bedeutender Folkloreforscher und Schriftsteller.

Carvalho-Atahualpa-VWBra 078 Carvalho Neto, Paulo de: Mein Onkel Atahualpa
Eine unglaubliche Geschichte von Mauren und Christen, welche sich zugetragen in den Anden im 20. Jahrhundert; göttlichst wie menschlichst nacherzählt von Atahualpa Neffe, Poet der urechten einer. Roman. Aus dem Spanischen übertragen und mit einer Nachbemerkung versehen von Andreas Klotsch.
Berlin: Volk und Welt, 1977. 307 S., br. DEA. 6,00 €.
O: Mi tío Atahualpa. | Einbandentwurf: Thomas Schallnau.
Satirischer Roman mit Anklängen an den barocken Schelmenroman. Beschreibt das Aufeinandertreffen von weißer Oberschicht und entwurzelten Indios in Quito.


Carvalho-neto-Atahualpa-HaBra 079 Carvalho Neto, Paulo de: Mein Onkel Atahualpa
Roman. Aus dem Spanischen übertragen von Andreas Klotsch.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1978. 297 S., Ln., SU. 6,00 €.
O: Mi tío Atahualpa. | 3-87294-114-3
Satirischer Roman mit Anklängen an den barocken Schelmenroman. Beschreibt das Aufeinandertreffen von weißer Oberschicht und entwurzelten Indios in Quito.





Castro, Luís Cláudio de
Geboren 1920 in Manaus. Lehrer, Journalist. Veröffentlichte Erzählungen und mehrere Romane.

Castro-WassergöttinBra 080 Castro, Luís Cláudio de: Die Verzauberung der Wassergöttin
und andere Geschichten vom Amazonas
Übersetzt von Andrea Oteresen und Matthias Alexander Grimm. Mit Zeichnungen von Nadine Lauschner. Mettingen: Brasilienkunde-Verlag, 1995. 151 S., br. DEA 7,00 €
3-8559-059-X
Kleine Anthologie sehr einfach geschriebener Erzählungen, die vom Leben am Amazonas erzählen.




Celso, Affonso
Geboren am 31.3.1860 in Ouro Preto/MG, verstorben am 11.7.1938 in Rio de Janeiro.

Celso-VaterlandBra 081 Celso, Affonso: Warum bin ich stolz auf mein Vaterland?
Right or wrong, my country. [Es] Ins Deutsche übertragen von Hermann Faulhaber.
Berlin: o. Verlagsangabe, 1910. 3., revidierte Auflage. 200 S., Hln.*, 50,00 €.
O: Porque me ufano do meu país. 1900.
* Eine erste und zweite Auflage konnte nicht ermittelt werden. Es existiert eine Einbindung der gleichen (dritten) Auflage mit Berlin 1911. Verlagsbuchhandlung von Wilhelm Süsseroth.




Cheuiche, Alcy
Geboren am 21.6.1940 in Pelotas im Staate Rio Grande do Sul. Studierte Tiermedizin; schreibt Gedichte, Erzählungen und Romane.

Cheuiche-HäuptlingBra 082 Cheuiche, Alcy: Sepé Tiaraju - Der letzte Häuptling
[Roman] A. d. bras. Port. v. Helmut Burger.
Mettingen: Brasilienkunde Vlg/Erlangen: Vlg der Ev.-Luth. Mission, 1996. 287 S., geb., SU. DEA. 7,50 €.
O: Sepé Tiaraju. | Umschlag: Helmut Herzog. | 3-88559-064-6 / 3-87214-270-4
Der Roman besteht aus den Erinnerungen des über achtzigjährigen holländischen Jesuitenpaters Michael. Als junger Mann besucht er im Jahre 1731 zum ersten Male die Reduktionen, die von den Jesuiten im Gebiet des heutigen Paraguay, Uruguay und Brasilien gegründet worden waren. Hier wird er väterlicher Freund des jungen Sepé, des Sohnes eines verstorbenen Indianerhäuptlings. Nach dem Vertrag zwischen Spanien und Portugal aus dem Jahre 1750, der eine neue Grenzziehung zwischen den Kolonialreichen vorsah, sollten sieben Indianerreduktionen auf das rechte Ufer des Uruguayflusses umsiedeln. Die Erinnerungen enden mit dem Bericht vom Widerstand gegen diese Pläne und dem Kampf der Guaraní unter Führung von Sepé Tiaraju gegen eine Übermacht der Heere der Spanier und Portugiesen und der letzten Schlacht im Jahre 1756. Ein Roman über ein bei uns wenig bekanntes historisches Ereignis auf dem Gebiet des heutigen Brasilien.

Cheuiche-Warum auf morgenBra 083 Cheuiche, Alcy: Warum auf morgen warten?
Anna S. Roman. A. d. bras. Port. v. Helmut Burger.
Mettingen: Brasilienkunde Vlg/Erlangen: Vlg. der Ev.-Luth. Mission, 1994. 319 S., geb., SU. DEA. 7,50 €.
O: Ana sem terra. Porto Alegre 1990. | Umschlag: Hanne Adams. | 3-88559-055-7 / 3-87214-261-5
In neun Episoden, neun Zeitsprüngen gleich, von 1957 bis 1990, wird die Geschichte der „Anna ohne Land" und ihrer Familie erzählt. In neun Kapiteln, in denen auch die jeweilige politische Situation vermittelt wird, entsteht so vor den Lesern/-innen die ereignisreiche Abfolge der letzten Jahrzehnte brasilianischer Geschichte. Leider ist die Übersetzung in einem merkwürdig veraltet anmutenden und schlechten Deutsch verfaßt. Oft werden falsche Begriffe und Bilder verwendet, eine ärgerliche Tatsache, die das Weiterlesen vergällt.

Comparato, Doc
Luís Feiipe Loureiro Comparto wurde am 3.11.1949 in Rio de Janeiro geboren.

Comparato-ParadiesBra 084 Comparato, Doc: Von der Entdeckung des Paradieses
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Eichborn, 2000. 296 S., geb., SU. DEA. 12,00 €.
O: A guerra das imaginações. 1998. | Umschlag: Christina Hucke. | 3-8218-0829-2
Wir befinden uns am Beginn des 16. Jahrhunderts. Im Vatikan regiert sterbenskrank Pius III. Der Kardinal della Revore zieht bereits die Fäden für seine Nachfolge, als eine beunruhigende Nachricht eintrifft: in Brasilien ist das Paradies gefunden worden. Diese Nachricht enthält ein Brief des portugiesischen Königs Dom João II., überbracht von einem geheimnisvollen Seefahrer ... Damit beginnt die spannende Geschichte um Intrigen und Gewalt, Historie und Phantasie, amüsant und witzig erzählt. Ein wahrhaftes Lesevergnügen, passend zum 500jährigen „Entdeckungs"-Jubiläum.

Condé, José
23.10.1918 Caruaru/PE – 27.9.1971 Rio de Janeiro/RJ. Journalist und Autor von teilweise preisgekrönten Romanen und Erzählungen.

Condé-Nachgelächter-DVABra 085 Condé, José: Pension Nachtgelächter
Brasilianische Erzählungen.
Aus dem brasilianishen Portugiesisch übertragen von Georg Rudolf Lind.
Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1968. 233 S., geb., SU. DEA. 12,00 €.
O: Pensão Riso da Noite. Rio de Janeiro 1968. | Umschlag: Marius Lauritzen.
Schauplatz der Erzählungen ist eine imaginäre Kleinstadt im Nordosten Brasiliens nach der Abschaffung der Sklaverei.





Corção, Gustavo
17.12.1896 Rocha/RJ – 6.7.1978 Rio de Janeiro/RJ. Arbeitete in führenden Stellungen in der elektrotechnischen Industrie. Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften. 1939 wandte er sich vom Marxismus ab und wurde militanter Katholik.  

CorcaoBra 086 Corção, Gustavo: Kontrapunkt der Stunden
Roman. Deutsch von Georg Hermanowski und Thekla Lepsius.
Köln: J. P. Bachem, 1958. 292 S., Ln., 9,50 €.
O: Lições de abismo. Rio de Janeiro. |Umschlagzeichnung: Eina Marianne Reiff. | Aufl.: 3.000
Der einzige Roman des Autors versucht über die seelische Analyse eines Sterbenden zur Erfahrung des Todes vorzudringen. (n. Reichardt)




Cunha, Helena Parente
Geb. 13.6.1929 in Salvador/Bahia; Professorin für Literatur und Italienisch, lebt in Rio de Janeiro.

Parente Cunha FrauBra 087 Cunha, Helena Parente: Ich und die Frau die mich schreibt
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Moema Parente Augel und Johannes Augel. Mit einem Nachwort von Moema Parente Augel.
St. Gallen/Wuppertal: Edition diá, 1986. 147 S., Pb. DEA. (angestoßen) 5,00 €.
O: Mulher no espelho. Florianópolis 1983. |Umschlag: Hans-Peter Kaeser.
| 3-905482-17-7
Der vorliegende Roman ist die Beschreibung einer Auseinandersetzung der Protagonistin mit sich selbst und mit ihrer Umgebung, ihrer Suche nach ihrem Platz und ihrer Identität. (Moema Parente Augel)


Dourado, Autran
Geb. am 18.1.1926 in Patos de Minas/MG; Journalist, Notar; gehört zu den bedeutendsten Autoren des Sertão. Dourado verstarb am 30.9.2012 in Rio de Janeiro.

Dourado-Ein LebenBra 088 Dourado, Autran: Ein Leben im Verborgenen
Erzählung. Aus dem Portgiesischen von Regina Körner.
München: Carl Hanser Verlag, 1967. prosa viva, 32. 139 S., geb., SU. DEA, 9,50 €.
O: Uma vida em segredo. Rio de Janeiro 1964. | Umschlagentwurf: Hermann Zapf.
In dem Romane wird die Geschichte der Biela erzählt, einer unscheinbaren und linkischen Waisen, die von ihrem Onkel in eine brasilianische Kleinstadt geholt wird. Alle Versuche, sie dort an städtische Lebensformen zu gewöhnen, scheitern ... Kleine, unsentimentale und lesenswerte Erzählung.



Dourado-Ein Leben-FiTbBra 089 Dourado, Autran: Ein Leben im Verborgenen
Erzählung. Aus dem Portgiesischen von Regina Körner.
Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1988. TB 9194. 109 S., br. 3,00 €.
O: Uma vida em segredo. Rio de Janeiro 1964.
In dem Romane wird die Geschichte der Biela erzählt, einer unscheinbaren und linkischen Waisen, die von ihrem Onkel in eine brasilianische Kleinstadt geholt wird. Alle Versuche, sie dort an städtische Lebensformen zu gewöhnen, scheitern ... Kleine, unsentimentale und lesenswerte Erzählung.



Dourado-OperBra 090 Dourado, Autran: Oper der Toten
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Curt Meyer-Clason.
München: Carl Hanser Verlag, 1986. 254 S., Ln., SU. DEA, 10,00 €.
O: Ópera dos mortos. Rio de Janeiro 1976. | Umschlag: Klaus Detjen. | 3-446-13991-5
In der Enkelin Rosalina ist der Geist der beiden vorangegangenen Generationen von Großgrundbesitzern lebendig und verhindert ein eigenbestimmtes Leben. José Feliciano, ein Tagelöhner und Herumtreiber, bringt die schon brüchige Ordnung ins Wanken, als er im Herrenhaus eine Anstellung findet und mit Rosalina eine Liebschaft beginnt. Der Roman ist (auch) eine Allegorie auf das langandauernde Absterben der feudalen Ordnung in Brasilien.

Dourado-Oper-FiTbBra 091 Dourado, Autran: Oper der Toten
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1988. TB 9248. 254 S., br. 4,00 €.
O: Ópera dos mortos. Rio de Janeiro 1976. | Umschlaggestaltung: Bucholz/Hinsch/Hensinger. | 3-596-29248-4
In der Enkelin Rosalina ist der Geist der beiden vorangegangenen Generationen von Großgrundbesitzern lebendig und verhindert ein eigenbestimmtes Leben. José Feliciano, ein Tagelöhner und Herumtreiber, bringt die schon brüchige Ordnung ins Wanken, als er im Herrenhaus eine Anstellung findet und mit Rosalina eine Liebschaft beginnt. Der Roman ist (auch) eine Allegorie auf das lange Absterben der feudalen Ordnung in Brasilien.

Dourado-Schiff-FiTbBra 092 Dourado, Autran: Das Schiff der Menschen
Roman. Aus dem Portugiesischen von Konrad Strauß.
Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag, 1988. TB 9166. 307 S., br. (M) 4,00 €.
O: A barca dos homens. Rio de Janeiro 1961. | Umschlaggestaltung: Jan Buchholz/Reni Hinsch. | 3-596-29166-6. | Aufl.: 3.700
Ursprünglich unter dem Titel "Brandung" veröffentlicht, ist dieser Roman einer der farbigsten des Autors: für einen Tag und eine Nacht bricht unter den Einwohnern einer Fischerinsel das Chaos aus, werden die durch Gleichmaß und Konventionen in Schach gehaltenen Instinkte freigesetzt. Anlass ist der vermeintliche Diebstahl eines Revolvers durch einen geisteskranken Jungen. (n. Reichardt)

 
Fernandes, Maria Camila Dézonne Pacheco
18.12.1910 Jaú/SP – 2.3.1998 São Paulo/SP

Fernandes-Sinhá Moça1Fernandes-Sinhá Moça2Bra 093 Fernandes, Maria Camila Dézonne Pacheco: Sinhá Moça
Die Tochter des Sklavenhalters. Eine Geschichte von Freiheit und Liebe. [Roman] Bearbeitete deutsche Ausgabe. (ohne Übersetzerangabe)
Köln: vgs, 1988. Edition Telenovela. Bd. 1. 253 S., Pb., SU. und Bd. 2. 220 S., Pb., SU. DEA. Beide Bände 6,00 €.
O: Sinhá Moça. 1949. | 3-8025-2179-X/3-8025-2184-6



Fonseca, Rubem
Geboren am 11.5.1925 in Juiz de Fora/Minas Gerais als Sohn portugiesischer Einwanderer; stud. Jura; weitere Ausbildung in den USA, Kultursekretär des Staates Rio de Janeiro; bekannter Prosaautor, lebt in Rio de Janeiro.

Fonseca-Bufo-UTBra 094 Fonseca, Rubem: Bufo & Spallanzani
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
Nachwort von Patrícia Melo.
Zürich: Unionsverlag, 2003. UT metro 259. 251 S., kt. 6,00 €.
O: Bufo & Spallanzani. Rio de Janeiro 1983. | Umschlaggestaltung: Heinz Unternährer. | 3-293-20259-4
Geschichte eines Schriftstellers, der über den Amphibienforscher Spallanzani und seine Ochsenfrösche (Bufos) schreiben will, durch diverse Kriminalfälle aber nicht über die Planung seines Vorhabens hinauskommt. Amüsant geschriebene Groteske und eine scharfe Analyse der brasilianischen Gesellschaft.

Fonseca-Mord-PiperBra 095 Fonseca, Rubem: Mord im August
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
München, Zürich: Piper, 1994. 399 S., geb., SU. DEA. 15,00 €.
O: Agosto. São Paulo 1990.|  Umschlag: Federico Luci. | 3-492-03514-0 
Am Morgen des 1. August 1954 wird der Industrielle Paulo Aguilar auf grausame Weise ermordet. Am 24. desselben Monats erschießt sich Brasiliens Präsident Getúlio Vargas in seinem Regierungspalast. Zwischen diesen beiden Ereignissen spielt die Handlung dieses spannenden Politthrillers. Kommissar Mattos wird mit der Aufklärung des Mordes beauftragt und gerät zunehmend auf die Spur von korrupten Machenschaften, in die auch hohe Wirtschaftsfunktionäre und Politiker verstrickt sind. Ein nicht nur in Brasilien aktuelles Thema, das dem Roman eine ständig aktuelle Brisanz verleiht.

Fonseca-SiegelBra 096 Fonseca, Rubem: Das vierte Siegel
Erzählungen. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
München, Zürich: Piper, 1989. 186 S., geb., SU. DEA. 9,50 €. (verkauft)
Umschlag: Federico Luci. | 3-492-03093-9
Geschichten von Frauenmördern, Todesschwadronen, gedungenen Mördern, Geschichten voller Gewalt, unbeteiligt und lakonisch erzählt, widerspiegeln diese Erzählungen die grausame Realität der Stadt Rio de Janeiro.




França Júnior, Oswaldo
Geb. 21.7.1936 in Serro/Minas Gerais, am 10.6.1989 tödlich verunglückt. Wurde 1964 als Offizier wegen angeblicher subversiver Tätigkeit entlassen; war Vertreter, Händler, Taxiunternehmer. Gleichzeitig begann seine schriftstellerische Tätigkeit.

FrançaJun.-JorgeBra 097 França Júnior, Oswaldo: Jorge, der Brasilianer
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Inés Koebel.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1989. es 1571. 216 S., kt. DEA. (M) 5,00 €.
O: Jorge, um brasileiro. 1967. | Umschlagentwurf: Willy Fleckhaus. | 3-518-11571-5
Zwischen zwei kurzen Augenblicken, während der Begegnung mit der Frau seines Chefs, erzählt der Lastwagenfahrer Jorge die Geschichte seines Abenteuers. Er mußte während einer Überschwemmungskatastrophe acht schwere Sattelschlepper mit Ladung termingerecht abliefern. Eine spannende Geschichte, die sehr viel vermittelt von der sozialen Wirklichkeit im brasilianischen Nordosten.


FrançaJun.-Jorge-SuhrkampBra 098 França Júnior, Oswaldo: Jorge, der Brasilianer
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Inés Koebel.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1994. 246 S., geb. 8,00 €.
O: Jorge, um brasileiro. 1967.|  3-518-40645-0
Zwischen zwei kurzen Augenblicken, während der Begegnung mit der Frau seines Chefs, erzählt der Lastwagenfahrer Jorge die Geschichte seines Abenteuers. Er mußte während einer Überschwemmungskatastrophe acht schwere Sattelschlepper mit Ladung termingerecht abliefern. Eine spannende Geschichte, die sehr viel vermittelt von der sozialen Wirklichkeit im brasilianischen Nordosten.


Garcia-Roza, Luiz Alfredo
Lebt in Rio de Janeiro. Er war über dreißig Jahre lang Lehrer für die Theorie der Psychoanalyse. Autor von philosophischen und psychologischen Fachliteratur.

Garcia-Roza-FensterBra 099 Garcia-Roza, Luiz Alfredo: Ein Fenster in Copacabana
Der vierte Fall für Kommissar Espinosa.
Aus dem brasilianischen Portugieisisch von Nicolai von Schweder-Schreiner.
Berlin: Berliner Taschenbuch Verlag, 2005. TB 0143. 250 S., kt. DEA. (gestaucht) 3,00 €.
O: Uma janela em Copacabana. São Paulo 2001. | Umschlaggestaltung: Nina Rothfos und Patrick Gabler. | 3-8333-0143-0
(rücks. Deckel m. kl. Einriß)
Aus den drei bisher erschienen Kriminalromanen aus Rio de Janeiro kennen die Leserinnen und Leser bereits den sympathischen Kriminalbeamten Kommissar Espinosa. Auch diesmal hat er wieder einen schwierigen Fall zu lösen: drei Kollegen und dere Geliebte werden ermordet. Zufälle, Eifersucht? Kommissar Espinoza ermittelt in dem schon bekannten korrupten Sumpf obwohl er lieber seine angloamerikanischen Lieblingsautoren lesen und Antiquariate durchstreifen würde. Auch Garcia-Roza benutzd den spannend geschriebenen Krimi als Folie, um uns die Wirklichkeit in der brasilianischen Großstadt näher zu bringen.

Gattai, Zélia
Geboren am 2.7.1916 in São Paulo, gestorben am 17.5.2008 in Salvador/BA. War mit Jorge Amado verheiratet. Schrieb bisher fünf Romane und zwei Kinderbücher.

Gattai-AnarchistenBra 100 Gattai, Zélia: Anarchisten, Gott sein Dank
Roman einer Familie. Aus dem Portugiesischen von Kristina Hering.
Leipzig: Gustav Kiepenheuer, 1994. 329 S., geb., SU. DEA. 8,00 €.
O: Anarquistas, graças a Deus.|  Gestaltung: Dietmar Kunz. | 3-378-0554-8
Liebevoll und amüsant erzählte Episoden aus dem Leben einer italienisch-stämmigen Einwandererfamilie. Zélia Gattai berichtet aus ihren Mädchenjahren und läßt ein lebendiges Bild der ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts entstehen.




Gomes, Paulo Emílio Salles
Geboren am 17.12.1916 in São Paulo, dort verstorben am 9.9.1977. Essayist und Kritiker.

Gomes-Drei FrauenBra 101 Gomes, Paulo Emílio Salles: Die drei Frauen von P.
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Inés Koebel.
Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1994. TB 12188. 133 S., kt. DEA. 4,50 €.
O: Três mulheres de três PPPês. Rio de Janeiro 1977. | 3-596-12188-4
Diese „Liebesgeschichte" von Polydoro und seinen drei Frauen ist ein köstliches Lesevergnügen. Bekannt geworden als Filmkritiker, hat Salles Gomes (leider) nur diesen einen Roman geschrieben. Erzählt werden die seltsamen Abenteuer eines Möchte-gern-Frauenhelden, der aber jedesmal jämmerlich scheitert bei seinen teilweise abstrusen Versuchen, die Geschlechterschlacht zu gewinnen. Trotz aller fintenreichen Pläne und Vorbereitungen bleibt er immer als Verlierer zurück.

Guimarães, Bernardo
wurde am 15.8.1825 in Ouro Preto im Bundesstaat Minas Gerais geboren und ist dort am 10.3.1884 verstorben. Er war Richter, Chefredakteur und Lehrer.

guimarães-Isaura-vgsBra 102 Guimarães, Bernardo: Die Sklavin Isaura
[Roman] Aus dem Portugiesischen von Barbara Winter-Petz. Mit einer Vorbemerkung von Maria Nazareth Soares Fonseca.
Köln: vgs, 1987. Edition telenovela. 183 S., geb., SU. DEA. 7,00 €.
O: A escrava Isaura. 1875.|  Schutzumchlag: Grafik-Design Hübler. | 3-8025-2171-4
Das Buch zum (Fernseh-)Film. "...der Beitrag zur Sklavenemanzipation, den sich der Autor mit dieser rührseligen Geschichte von der schönen, edlen, hilflosen und fast weißen Sklavin vorgenommen hatte, dürfte fast noch fragwürdiger sein als H. B. Stowes' Uncle Tom's Cabin." (D. Reichardt)


Gullar, Ferreira
Pseudonym für José Ribamar Ferreira Gullar, geb. am 10.9.1930 in São Luís/Maranhão; Mitarbeit im Widerstand gegen die Militärdiktatur, 1968 verhaftet, Flucht und Exil, 1977 Rückkehr nach Brasilien; einer der bedeutendsten Lyriker Brasilien.

Gullar-GlanzBra 103 Gullar, Ferreira: Der grüne Glanz der Tage
Gedichte. Brasilianisches Portugiesisch/Deutsch.
Ausgewählt und übertragen von Curt Meyer-Clason und Inés Koebel. Nachwort von Curt Meyer-Clason.
München, Zürich: Piper, 1991. SP 1034. 207 S., br. 5,00 €.
Umschlag: Federico Luci. | 3-492-11034-7
Erweiterte Neuausgabe des Gedichtbandes "Faule Bananen und andere Gedichte" aus dem Jahr 1986.



Gullar-Gedicht-BSBra 104 Gullar, Ferreira: Schmutziges Gedicht / Poema Sujo
Portugiesisch und Deutsch. Übertragung und Nachwort von Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1985. BS 893. 206 S., Pb., SU. DEA. 8,00 €.
O: Poema sujo. Buenos Aires 1976.| Umschlag: Willy Fleckhaus. | 3-518-01893-0
"Das 'Schmutzige Gedicht' ist die wichtigste brasilianische Dichtung des letzten Jahrzehnts, wenn nicht der letzten Jahrzehnte, und dies nicht nur für Brasilien." (V. de Moraes)





Hatoum, Milton
Geboren am 19.8.1952 in Manaus; Architekturstudium in São Paulo; Literaturstudium in Paris. Prof. für franz. Literatur in Manaus. Der mittlerweile vergriffene Roman Emilie oder Tod in Manaus wurde in Brasilien als der beste Roman des Jahres 1990 ausgezeichnet.

Hatoum-BrüderBra 105 Hatoum, Milton: Zwei Brüder
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2002. 252 S., geb., SU. DEA. 12,50 €.
O: Dois irmãos. São Paulo 2000. | Umschlagentwurf: Hermann Michels und Regina Göllner. | 3-518-41364-3
Die Zwillingsbrüder Yaqub und Omar, Kinder von Einwanderer der zweiten Generation aus der Levante, wachsen wohlbehütet in Manaus auf. Ein blutiger Streit der beiden ungleichen Brüder veranlaßt die Mutter, Yaqub (das Opfer der Aggression von Omar) für fünf Jahre zu Verwandten in den Libanon zu schicken. Doch die auch vom Vater als ungerecht empfundene „Verbannung" vergrößert die Kluft der beiden bis zur offenen Feindschaft. Der Chronist dieser viele Jahre nach den Geschehnissen erzählten Geschichte ist Nael, der Sohn des indianischen Dienstmädchens der Familie. Die Leser/-innen erleben in diesem eindringlichen Roman die Verwandlung der Stadt Manaus und der brasilianischen Gesellschaft (der Roman beginnt in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts und endet Anfang der siebziger Jahre), den parallel sich entwickelnden Niedergang der Familie und die Geschichte des Erzählers, der bis zum Schluß nicht erfährt, welcher der beiden Brüder sein Vater ist.

Herzer, Sandra Mara
10.6.1962 Rolândia/PR – 10.8.1982 São Paulo/SP

Herzer-IchBra 106 Herzer, Sandra Mara: Ich, Anderson Bigonde
[Autobiographie] Mit einem Nachwort von Eduardo Matarazzo Suplicy. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Sabine Müller-Nordhoff.
Göttingen: Lamuv, 1990. 208 S., br. DEA, 7,50 €.
O: A queda para o alto. Petrópolis 1982. | Umschlag: Gerhard Steidl. | 3-88977-172-6
Autobiographische Aufzeichnungen und Gedichte einer Frau aus São Paulo, die mit 20 Jahren durch Selbstmord starb. Dieser Bericht ist auch Spiegelbild der Lebensumstände der Halbwüchsigen aus der untersten Schicht der Millionenstadt. Ein erschütterndes Dokument, dessen Stoff in Brasilien bereits mehrfach verfilmt wurde.


Jesus, Carolina Maria de
Geboren 1914 in Sacramento, gestorben am 13.2.1977 in Parelheros bei São Paulo.

Jesus-Haus-DEABra 107 Jesus, Carolina Maria de: Das Haus aus Stein
Die Zeit nach dem Tagebuch der Armut. [Autobiographie] Vorwort von Audálio Dantas (Das Haus aus Stein – die Geschichte eines sozialen Aufstiegs).
Aus dem Portugiesischen übertragen von Johannes Gerold.
Hamburg: Christian Wegner Verlag, 1964. 194 S., br. DEA. 9,00 €. (verkauft)
O: Casa de alvenaria.
In ihrem neuen „Haus aus Stein" beschreibt die Autorin das Leben in ihrer neuen Umgebung. Sie berichtet aus der Perspektive der Frau, die aus dem Elend kam und dorthin durch Betrug, falsche Freunde und eigene Unkenntnis der „Steinwelt" wieder zurückkehren mußte, um - vergessen von allen - auf dem Abfallhaufen zu sterben. 

Jesus tagbuch DBGBra 108 Jesus, Carolina Maria de: Tagebuch der Armut
Aufzeichnungen einer brasilianischen Negerin. [Autobiographie] [Vorwort] Unsere Schwester Carolina vorgestellt von Audálio Dantas.
Aus dem Portugiesischen übertragen und Nachwort von Johannes Gerold.
Berlin, Darmstadt, Wien: Deutsche Buch-Gemeinschaft, 1965. 223 S., mit 1 Faks. und 8 Fotos, Ln. 7,00 €.
Die Aufzeichnungen umfassen etwa fünf Jahre eines aussichtslosen Elends, dessen Zeugnis um so erschütternder wirkt, als J. mit klarem politischen Bewußtsein ihre Lage erkennt und der eigene Kampf ums Überleben das Mitleid mit der Not der Anderen nicht verdrängt. (Reichardt)

Jesus-Tagebuch-Lamuv1989Bra 109 Jesus, Carolina Maria de: Tagebuch der Armut
Aufzeichnungen einer brasilianischen Negerin. [Autobiographie] [Vorwort] Unsere Schwester Carolina vorgestellt von Audálio Dantas.
Aus dem Portugiesischen übertragen und Nachwort von Johannes Gerold.
Göttingen: Lamuv, 1991. 6. Aufl. TB 30. 223 S., kt. 3,50 €.
Die Aufzeichnungen umfassen etwa fünf Jahre eines aussichtslosen Elends, dessen Zeugnis um so erschütternder wirkt, als J. mit klarem politischen Bewußtsein ihre Lage erkennt und der eigene Kampf ums Überleben das Mitleid mit der Not der Anderen nicht verdrängt. (Reichardt)


Jesus-Tagebuch-Reclam1979Bra 110 Jesus, Carolina Maria de: Tagebuch der Armut
Aufzeichnungen einer brasilianischen Negerin. [Autobiographie] [Vorwort] Unsere Schwester Carolina vorgestellt von Audálio Dantas. Aus dem Portugiesichen übertragen von Johannes Gerold.
Leipzig: Verlag Philipp Reclam jun., 1979. RUB 299. 2. Aufl., 188 S., kt., 2,00 €.
Umschlaggestaltung: Irmgard Horlbeck-Kappler.
Aufzeichnungen umfassen etwa fünf Jahre eines aussichtslosen Elends, dessen Zeugnis um so erschütternder wirkt, als J. mit klarem politischen Bewußtsein ihre Lage erkennt und der eigene Kampf ums Überleben das Mitleid mit der Not der Anderen nicht verdrängt. (Reichardt)

Lins, Osman
Geb. am 5.7.1924 in Vitória de Santo Antão/Pernambuco, gest. am 8.7.1978 in São Paulo; Bankangestellter; Schriftsteller; er gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller des brasilianischen Nordostens.

Lins-Königin-SuhrkampBra 111 Lins, Osman: Die Königin der Kerker Griechenlands
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Marianne Jolowicz.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1980. 274 S., geb., SU. DEA. 9,50 €.
O: A rainha dos cárceres da Grécia. São Paulo 1976. | 3-518-03543-6
Auf den ersten Blick das Tagebuch eines Lehrers, in dem der unveröffentlichte Roman einer Jugendfreundin kommentiert wird. Dadurch aber auch gleichzeitig die Geschichte der Maria de França, der Hauptperson eben dieses Romans. Die Tagebuchnotizen sind jedoch mehr als die bloße Wiedergabe des Romans, denn die Kommentare erschließen noch viele andere Bedeutungen und Lesarten dieses Romans im Roman.


Lins-Königin-stBra 112 Lins, Osman: Die Königin der Kerker Griechenlands
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Marianne Jolowicz.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1987. st 1431. 274 S., kt. 3,50 €.
O: A rainha dos cárceres da Grécia. São Paulo 1976. | Umschlag nach Entwürfen v. Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-37931-1
Auf den ersten Blick das Tagebuch eines Lehrers, in dem der unveröffentlichte Roman einer Jugendfreundin kommentiert wird. Dadurch aber auch gleichzeitig die Geschichte der Maria de França, der Hauptperson eben dieses Romans. Die Tagebuchnotizen sind jedoch mehr als die bloße Wiedergabe des Romans, denn die Kommentare erschließen noch viele andere Bedeutungen und Lesarten dieses Romans im Roman.

Lins-VerlorenesBra 113 Lins, Osman: Verlorenes und Gefundenes
Erzählungen. Aus dem Brasilianischen von Marianne Jolowicz.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1978. 253 S., geb., SU. DEA. 9,50 €.
O: Nove, novena. Narrativas. São Paulo 1966. | Umschlag: Willy Fleckhaus.
| 3-518-03542-8
Themen dieser experimentellen Prosa sind Liebe und Tod. In den Beobachtungen und Reflexionen der Personen, die keine Namen, kein Geschlecht und kein Alter haben, entstehen allmählich Menschen aus Fleisch und Blut, und die Geschichten gewinnen Konturen. Keine leichte Lektüre.



Lispector, Clarice
Geb. am 10.12.1920 in Tschetschelnik/Ukraine, gest. am 10.12.1977 in Rio de Janeiro; aufgewachsen als Tochter russisch-jüdischer Einwanderer, stud. Jura, schrieb Romane, Erzählungen und Kindergeschichten; zudem darf sie als Pionierin des weiblichen Journalismus in Brasilien gelten.

Lispector-Apfel-stBra 114 Lispector, Clarice: Der Apfel im Dunkeln
Roman. Deutsch von Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1998. st 2833. 344 S., kt. 6,00 €. (verkauft)
O: A maçã no escuro. 1961. | Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-58-39333-2
Martim kommt auf seiner langen Flucht durch Steinwüste und Steppe zu einer Fazenda, die von einer herrschsüchtigen 50jährigen Frau und deren Nichte bewirtschaftet wird und fin¬det dort eine Anstellung als Landarbeiter. Martim wird schlie߬lich angezeigt und verhaftet. Inhalt des Romans ist das Ver¬hältnis der drei Hauptpersonen zueinander, die kaum noch erträglichen Spannungszustände, stilistisch dargestellt durch die inneren Monologe ohne jede Handlung.

Lispector-Herzen-DEABra 115 Lispector, Clarice: Nahe dem wilden Herzen
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Ray-Güde Mertin.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1983. 2. Aufl. 195 S., Ln., SU. 10,00 €.
O: Perto do coração selvagem. 1944. (Der Übersetzung liegt die 7. Auflage, Rio de Janeiro 1980, zugrunde.) | Umschlag: Willy Fleckhaus. | 3-518-03544-4
Erster Roman (1944) der damals 19jährigen Autorin, geschrieben in einer zu dieser Zeit hochmodernen Form in der Tradition von Joyce und Proust. Erzählt wird die innere Rebellion einer jungen Frau, die sich nicht abfinden will mit der vorgegebenen Schablone von Glück, Unglück, Gut und Böse, sondern ihre eigene Existenz zu definieren sucht.


Loureiro, João de Jesus Pais
Geboren am 23.6.1939 in Abaetetuba/Pará. Stud. Jura, Sozial- und Literaturwissenschaft, Portugiesisch. Verschiedene Lehrtätigkeiten.

Loureiro GesängeBra 116 Loureiro, João de Jesus Pais Gesänge des Amazonas / Cantares amazônicos
Poemas - Gedichte. Portugiesisch - Deutsch. Mit einem Vorwort von Márcio Souza. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Sarita Brandt.
St. Gallen/Berlin/São Paulo: Edition diá, 1991. Reihe Diálog. 75 S., br. DEA. 6,00 €.
O: Cantares amazônicos. 1985. | Gestaltung: Rainer Zenz. | 3-905482-67-3
In acht eindringlichen Gedichten besingt Jesus Paes Loureiro den großen Fluß Amazonas, seine Mythen und die drohende ökologische Katastrophe: „Die Geldhände/Nägel des Latifundiums/zerfetzen das Gesicht der Erde.//Die Geldhände/Ruder des Latifundiums/zerfetzen das Gesicht des Wassers.//Die Geldhände/Kugeln des Latifundiums/zerfetzen das Gesicht der Menschen." Ein liebevoll ausgestattetes, empfehlenswertes Bändchen.

Luft, Lya
Am 15.9.1938 in Santa Cruz/RS geboren. Bekannte Kolumnistin und Übersetzerin (u.a. von Thomas Mann, Rilke, Brecht u.a.).

Luft-Frau auf der KlippeBra 117 Luft, Lya: Die Frau auf der Klippe
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt von Karin von Schweder-Schreiner.
Stuttgart: Klett-Cotta, 1994. 128 S., geb., SU. DEA. 9,50 €.
O: As parceiras. 1980. | Schutzumschlag: Klett-Cotta Design. | 3-608-95853-3
Anelise, die Enkelin deutschstämmiger Einwanderer, hat sich am Ende ihres Lebens in ein Chalet am Meer zurückgezogen, und reflektiert ihr Leben und die Geschichte ihrer Familie. Es ist die Geschichte von „Verliererinnen", wie sie in ihren tagebuchähnlichen Eintragungen lakonisch vermerkt.


Melo, Patrícia
Patrícia Melo wurde am 2.10.1962 in Assis/SP geboren. Die Autorin und Dramaturgin schreibt Romane, Hörspiele und Drehbücher. Die Times kürte Patrícia Melo zur „führenden Schriftstellerin des Millenniums" in Lateinamerika. Außerdem wurden ihr der Prix Deux Océans und der Prêmio Jabuti verliehen. Patrícia Melo lebt wechselweise in Rio de Janeiro, der Schweiz und in São Paulo.

Melo ToeteBra 118 Melo, Patrícia: Ich töte, du stirbst
Roman. Aus dem Brasilianischen von Barbara Mesquita.
Stuttgart: Klett-Cotta, 2002. 149 S., geb., SU. DEA. 8,50 €.
O: Aqua Toffana. 1994. | Schutzumschlag: Philippa Walz. | 3-608-93559-2
„Tatsachen, wo bleiben die Tatsachen?" Der Kommisar ist es leid, sich dauernd die Phantasien von Rita anzuhören, die glaubt ihr Mann Rubão sei der gefürchtete Serienkiller und trachte auch ihr nach dem Leben. Er hält sie für eine Psychopathin bis Rita als das sechste Opfer des Mörders gefunden wird. Der zweite Teil des Romans berichtet von den Phantasien eines Büroangestellten, seine Nachbarin umzubringen. Opfer- und Täterphantasien gehen in den beiden Teilen des Romans eine unentwirrbare Verbindung ein, die die Leser/-innen etwas ratlos zurücklassen. Die Ungewißheit bleibt. Ein ungewöhnlicher und bis zur letzten Seite spannender Kriminalroman.

Melo Wer luegtBra 119 Melo, Patrícia: Wer lügt gewinnt
Roman. Aus dem Brasilianischen übersetzt von Barbara Mesquita.
Stuttgart: Klett-Cotta, 1999. 217 S., geb., SU. DEA. 10,00 €.
O: Elogio da mentira. São Paulo 1988. | SU: Klett-Cotta-Design. | 3-60893522-3
José Gruber verdient sein Geld mit dem Verfassen billiger Heftchenromane, deren Plot er bei den Klassikern der Weltliteratur klaut. Als Gruber sich in Schlangenbändigerin Fúlvia verliebt, nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Mit seiner Hilfe gelingt es Fúlvia, allerdings erst im zweiten Anlauf, sich ihres Mannes zu entledigen und Gruber zu heiraten. Nun tritt die blonde Ingrid auf den Plan. Durch ihre Vermittlung wird der gescheiterte Krimiautor zum erfolgreichen Verfasser von Selbsthilfebüchern („Reichen sie sich selbst die Hand"). Doch Fúlvia gibt nicht auf. Im Kampf um Gruber siegt jedoch Ingrid und Fúlvia muß ins Gras beißen. Eine erfrischend erzählte, wunderbar lakonische und sarkastische Geschichte.

Melo-Wer lügt-BGBra 120 Melo, Patrícia: Wer lügt gewinnt
Roman. Aus dem Brasilianischen übersetzt von Barbara Mesquita.
Frankfurt/M. und Wien: Büchergilde Gutenberg, 2000. 217 S., Ln., SU. 6,50 €.
O: Elogio da mentira. São Paulo 1988. | Umschlag: W. Schaper. | 3-7632-5005-0
José Gruber verdient sein Geld mit dem Verfassen billiger Heftchenromane, deren Plot er bei den Klassikern der Weltliteratur klaut. Als Gruber sich in Schlangenbändigerin Fúlvia verliebt, nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Mit seiner Hilfe gelingt es Fúlvia, allerdings erst im zweiten Anlauf, sich ihres Mannes zu entledigen und Gruber zu heiraten. Nun tritt die blonde Ingrid auf den Plan. Durch ihre Vermittlung wird der gescheiterte Krimiautor zum erfolgreichen Verfasser von Selbsthilfebüchern („Reichen sie sich selbst die Hand"). Doch Fúlvia gibt nicht auf. Im Kampf um Gruber siegt jedoch Ingrid und Fúlvia muß ins Gras beißen. Eine erfrischend erzählte, wunderbar lakonische und sarkastische Geschichte.

Melo-WalzerBra 121 Melo, Patrícia: Schwarzer Walzer
Roman. Aus dem Portugiesischen von Barbara Mesquita.
München: Droemer, 2005. 270 S., geb., SU. DEA. 9,50 €. (verkauft)
O: Valsa negra. São Paulo. 2003. | Umschlag: HildenDesign. | 978-3-426-19696-0
„Die Wahrheit ist, daß Frauen lügen", denkt der erfolgreiche Dirigent und Ich-Erzähler, „Männer betrügen, lügen und verraten auch, aber Frauen betrügen, lügen und verraten sehr viel mehr". Wenn diese Sätze schon früh in dem Roman (S. 19) auftauchen, ahnen die Leserinnen und Leser nichts gutes für die Zukunft des Künstlers und seiner 30 Jahre jüngeren Frau Marie. Jeder Mann, der nur in die Nähe von Marie kommt, wird vom Maestro als potentielle Gefahr und Nebenbuhler gesehen. Er läßt seiner Frau nachspionieren, um Beweise für ihre Untreue zu finden und reist ihr nach, als sie ihn endlich verläßt. Und so entwickelt sich die Geschichte einer krankhaften Eifersucht, von Patricia Melo meisterhaft erzählt, auf ihr unvermeidliches Finale zu.

Melo Neto, João Cabral de
Geb. am 9.1.1920 in Recife, gestorben am 9.10.1999 in Rio de Janeiro; Diplomat; war einer der bedeutendsten Lyriker Brasiliens.

MeloNeto-Gedichte-esBra 122 Melo Neto, João Cabral de: Ausgewählte Gedichte
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Curt Meyer-Clason. Nachwort von Curt Meyer-Clason. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1969. es 295. 143 S., br., SU. DEA. (M) 6,00 €. (SU an den Kanten berieben)
Schutzumschlag: Willy Fleckhaus.
Cabral de Melo Neto hat in seiner Dichtung mit der Tradition des "rhetorsichen" Stils resolut gebrochen; sein Gedichte, streng komponiert und struktuiert, bringen Erfahrung und Wirklichkeit, Imagination und Information auf den Nennen des präzisen Ausdrucksk. Sie sind wortkarg und frei von Schnökeln.


Melo Neto FlußBra 123 Melo Neto, João Cabral de: Der Fluß

Das Triptychon des Capibaribe: Der Hund ohne Federn (O cão sem plumas). Der Fluß (O rio). Tod und Leben des Severino (Morte e vida severina).
Aus dem bras. Port. u. m. e. Nachwort v. Curt Meyer-Clason („Das Triptychon des Capibaribe"). Mit Fotografien von Maureen Bisilliat.
St. Gallen, Berlin, São Paulo: Edition diá, 1993. 151 S., Hln. teilw. DEA. 9,50 €.
O: Der Hund ohne Federn / O cão sem plumas. Hamburg und Düsseldorf 1970 (für die vorliegende Ausgabe durchgesehen); O rio ou relação da viagem que faz o Capibaribe de sua nascente à cidade do Recife. 1954; Tod und Leben des Severino / Morte e vida Severina. Wuppertal 1975 (für die vorliegende Ausgabe durchgesehen) | 3-86034-126-x
Der Fluß Capibaribe und die gleichnamige Landschaft sind die Heimat des Dichters. Dieser Fluß ist das "optische Medium, das formgebende Element, Symbol und Interpret des sozialen Elends" (Reichardt). Sowohl „Der Hund ohne Federn" als auch der hier erstmals vollständig übersetzte Text „Der Fluß. Reisebericht des Capibaribe von seinem Ursprung bis zur Stadt Refcife" handeln vom Capibaribe. Der Fluß berichtet selbst von der Landschaft, die er durchfließt und ihrer Geschichte, ein eindrucksvoller Bericht, der vom Elend der Kleinbauern und Zuckerrohrarbeiter in Pernambuco berichtet. Der letzte Teil des Triptychons ist das populäre Weihnachtsspiel vom Tod und Leben des Severino. Hervorzuheben ist die liebevolle Ausgestattung und die Lesefreundlichkeit des Buches.

Melo Neto WegBra 124 Melo Neto, João Cabral de: Der Weg des Mönchs
[Gedichte] A. d. bras. Port. u. m. e. Vorwort v. Curt Meyer-Clason. Nachwort v. Hugo Loetscher.
St. Gallen, Köln, São Paulo: Edition diá, 1988. 117 S., br. 6,00 €.
O: Auto do frade. Poema para vozes. Rio de Janeiro 1984. | Umschlagentwurf: Hans-Peter Kaeser. | 3-905482-44-4
In Gedichtform erzählte Geschichte vom letzten Weg des Paters Joaquim do Amor Divino Rabelo, der, in einen Aufstand verwickelt, im Jahre 1825 in Recife erschossen wird. In der trockenen und kargen Sprache, die der Landschaft des Nordostens entspricht, entsteht ein fesselndes Poem, ein Denkmal für einen fast vergessenen Freiheitskämpfer Brasiliens.


Miranda, Ana
Geboren am 19.8.1951 in Fortaleza/CE. Arbeitet als Regieassistentin und Journalistin. Lebt in Rio de Janeiro.

Miranda-Höllenmaul-KWBra 125 Miranda, Ana: Höllenmaul
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Inés Koebel.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1992. 431 S., geb., SU. DEA. 9,00 €.
O: Boca do inferno. 1989. | Umschlag: Kalle Giese. | 3-462-02119-2
Brasilien am Ende des 17. Jahrhunderts. In Bahia, der damaligen Hauptstadt der portugiesischen Kolonie, wird der Stadtkommandant ermordet. Der Gouverneur, ein naher Verwandter des Ermordeten, beginnt einen unerbittlichen und grausamen Rachefeldzug gegen die vermeintlichen und tatsächlichen Verschwörer. Insgesamt eine spannende Geschichte. Nur die minutiös beschriebene alltägliche Wirklichkeit, von der Autorin mühsam recheriert, zerstört zuweilen den schnellen Fortgang der Handlung. Dennoch lesenswert, vor allem wegen der Schilderung des Lebens im kolonialen Bahia.

Mourão, Geraldo de Mello
8.1.1917 Ipueiras/CE – 9.3.2007 Rio de Janeiro/RJ. Journalist und Abgeordneter. Zeitweise im Exil in Chile. Lyriker und Romancier.

Mourao-PikbubeBra 126 Mourão, Geraldo de Mello: Pikbube
Roman. Aus dem Portugiesischen von Curt Meyer-Clason. Mit einem Nachwort von Goffredo Jommi.
Reinbek: Rowohlt Verlag, 1963. Rowohlt Paperback 24. 168 S. br. DEA. 12,00 €. (verkauft)
O: Valete de espadas. Rio de Janeiro 1960.
Der Protagonist des Romans erlebt auf verschiedenen zeitlichen Ebenen eine Reihe von Situationen auf der Suche nach existentieller Bestimmung in einer von trügerischen Ordnung beherrschten Welt. (n. Reichardt)



Nassar, Raduán

Geboren am 27.11.1935 in Pindorama/SP. Stud. Literatur, Philosophie und Jura. Journalist.

Nassar-BrotBra 127 Nassar, Raduán: Das Brot des Patriarchen
Roman. A. d. brasil. Port. übers. u. m. e. Nachwort versehen v. Berthold Zilly.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 2004. 146 S., geb., SU. DEA. 11,00 €.
O: Lavoura arcaica. São Paulo 1975. | Umschlag: Hermann Michels und Regina Göllner. | 3-518-41615-4
Der Roman erzählt von einer aus Syrien eingewanderten Familie, die in einer nicht näher beschriebenen Region Brasiliens eine Fazenda bewirtschaftet. Die patriachalischen Strukturen, der ungeheurere Druck den der Vater auf seine Frau und die sieben Kinder ausübt, treibt schließlich den zweitältesten Sohn André aus dem Haus. Die Rückkehr des „verlorenen Sohnes" wird vom jüngsten Bruder enttäuscht als Verrat angesehen. Als der Vater von der versuchten Verführung der Tochter Ana durch André erfährt, tötet er diese um die Familienehre wiederherzustellen. Der Roman ist in einer ungewöhnlichen Sprache voller ungewöhnlicher Metaphern und Symbole geschrieben; mal im Rhythmus voller Dramatik (wenn André seine Not in einem nicht endenwollenden Stakkato herausschreit), mal folgen die Bilder und Gedanken ruhig aufeinander. Ein ausführliches Nachwort des Übersetzers hilft bei der nicht einfachen aber faszinierenden Lektüre.

Nassar-WutBra 128 Nassar, Raduán: Ein Glas Wut
[Novelle] A. d. bras. Port. v. Ray-Güde Mertin.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1991. es 1619. 72 S., br. DEA. 4,50 €.
O: Um copo de cólera. | Umschlagentwurf: Willy Fleckhaus. | 3-518-11619-3
Als er morgens entdeckt, daß die Blattschneiderameisen einen Teile seiner Hecke zerstört haben, gerät er außer sich und beschimpft die Hausangestellten. Zwischen ihm und der Frau bricht daraufhin ein schonungsloser Streit aus. Die kleine Geschichte besteht aus sieben Sätzen; das Mit¬telstück, der eigentliche Streit, ist ein einziger atemloser 48seitiger Satz, erzählt aus der Perspektive des Mannes. Und es scheint, als beginne die Geschichte im letzen Abschnitt von neuem, diesmal aus der Perspektive der Frau.

Pacheco, Raquel
Raquel Pacheco wurde 1984 geboren und lebt in São Paulo. Sie arbeitete drei Jahre lang als Prostituierte und führte darüber Tagebuch. Danach studierte sie Psychologie.  

Pacheco-Skorpion-36919Bra 129 Pacheco, Raquel (und Jorge Tarquini): Das süße Gift des Skorpions
Mein Leben als brasilianische Sexgöttin. Aus dem Portugesischen von M. Monteflor.
Berlin: Berlin: Ullstein, 2010. TB 28227. 173 S., kt. 4,00 €.
O: O doce veneno do escorpião. São Paulo 2005. | 978-3-548-28227-5
Bericht eines Callgirls, das aus der familiären Geborgenheit als 17jährige ausbricht und drei Jahre als Prostituierte und Pornodarstellerin arbeitete. 






Paiva, Marcelo Rubens
Marcelo Rubens Paiva, geboren am 1.5.1959 in São Paulo, besuchte zunächst ein Konservatorium und studierte am 1977 Agrarwissenschaft. Nach seinem Unfall arbeitete er als Schriftstellerun Literaturkritiker bei diversen Zeitungen und Fernsehanstalten.

Paiva-JenseitsBra 130 Paiva, Marcelo Rubens: Jenseits der 4. Jahreszeit
Blackout. Roman. Aus dem Brasilianischen von Inés Koebel.
Reinbek: Rowohlt Verlag, 1987. rororo panther 12117. 219 S., kt. (M) 2,50 €.
O: Blecaute. São Paulo 1986. | Umschlagentwurf: Dieter Wiesmüller. | 3-499-12117-4
Roman über das Leben eines Teils der heutigen brasilianischen Jugend und gleichzeitg eine andere Form der Auseinandersetzung des Autors mit seinem Schicksal als Querschnittsgelähmter.




Queiroz, Raquel de
Geboren am 17.11.1910 in Fortaleza/CE, verstorben am 4.11.2003 in Rio de Janeiro. Lehrerin und Journalistin. Veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Kinderbücher und Gedichte. Erhielt zahlreiche Preise. Erste Frau in der Brasilianischen Akademie.

Queiroz-Das Jahr 15Bra 131 Queiroz, Raquel de: Das Jahr 15
Roman. A. d. bras. Port. v. Ingrid Schwamborn.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1994. 2. Aufl. BS 595. 163 S., Pb., SU. 7,00 €.
O: O quinze. Rio de Janeiro 1977. 22. Aufl. | Umschlag: Willy Fleckhaus. | 3-518-01595-8
Der Romantitel deutet es an: Die Ereignisse spielen im Jahre 1915, dem Jahr der großen Dürrekatastrophe im brasilianischen Nordosten. Berichtet wird vom Leben und Sterben der Kinder und der Tiere, vom Los der Landarbeiter und Viehtreiber, die, von den Fazendabesitzern entlassen, durch den ausgetrockneten Sertão irren. Ein großer Roman von seltener Eindringlichkeit, der ohne falsches Pathos die Ereignisse jener Zeit schildert.


Querioz-Maria-DEABra 132 Queiroz, Raquel de: Maria Moura
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Ulrich Kunzmann.
München: Schneekluth, 1998. 606 S., Ln., SU. DEA. 12,00 €.
O: Memorial de Maria Moura. São Paulo. | Umschlaggestaltung : Hauptmann und Kampa. | 3-7951-1614-7
Der voluminöse Roman spielt in der kargen Landschaft des Sertão. Und was wäre der Sertão ohne Banditen und Räuberbanden? Maria Moura, die Protagonistin des Romans, ist die Chefin einer solchen Räuberbande. Die Geschichte beginnt mit dem Asylersuchen eines Mannes, der sich ihr als früherer Beichtvater zu erkennen gibt. Ihm hatte Maria Moura vor Jahren gebeichtet und gleichzeitig angekündigt: ich werde töten. Die Rache an ihrem Stiefvater, der sie mißbraucht hatte, war der Beginn ihres Lebens als Banditin. Aus unterschiedlichen Perspektiven der handelnden Personen und in vielen Rückblenden erzählt, entfaltet Rachel de Queiroz ein buntes Panorama von Kampf, Verrat, Mord und Leidenschaft.

Ramos, Graciliano
Graciliano Ramos wurde am 27.10.1892 in Quebrângulo/Alagoas geboren. Er ist einer der herausragenden Vertreter des sozialkritischen Nordostromans und ein Klassiker der modernen brasilianischen Literatur. Während der Diktatur von Getúlio Vargas war Ramos wegen seiner politischen Überzeugung in Haft („Wünscht sich den Tod des Kaptialismus", schreibt er in seinem Selbstporträt mit sechsundfünfzig).
Ramos starb am 20.3.1953 in Rio de Janeiro.

Ramos-Angst-BS 1978Bra 133 Ramos, Graciliano: Angst
Roman. Aus dem Brasilianischen von Willy Keller.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1994. 2. Aufl. BS 570. 292 S., geb., SU. 8,00 €.
O: Angústia. Rio den Janeiro 1941. | Umschlag: Willy Fleckhaus. | 3-518-01570-2
Der Roman spielt in einer Provinzstadt des brasilianischen Nordostens. Luis da Silva, die Hauptfigur, ist Behördenangestellter und Journalist bei der örtlichen, regierungsfreundlichen Zeitung. Er zerbricht schließlich am Widerspruch zwischen seinen moralischen Ansprüchen und der Notwendigkeit, sich opportunistisch zu verhalten. Die Erinnerungen an seine armselige Kindheit vermischen sich allmählich mit Angstvorstellungen und werden schließlich zu haßerfüllten Rachephantasien. 

Ramos-Bernardo-HanserEABra 134 Ramos, Graciliano: São Bernardo

Roman. Übers. a. d. Port. v. Wilhelm Keller.
München: Carl Hanser Verlag, 1960. 234 S., Ln., SU. DEA. 14,00 €.
O: São Bernardo. | Umschlag und Einband: Imre Reiner.
Der Roman ist das fazinierende Porträt eines despotischen Fazendabesitzers, der seine Ansichten über die Einteilung der Menschheit in Auserwählte und Ausgestoßene in Form von fiktiven Memoiren niederschreibt.




Bra 135 Ramos, Graciliano: São Bernardo

Roman. Übers. a. d. Port. v. Wilhelm Keller.
München: Carl Hanser Verlag, 1960. 2. Aufl. 234 S., Ln., SU. 9,50 €. Umschlag wie Erstausgabe.
O: São Bernardo. | Umschlag und Einband: Imre Reiner.|  Aufl.: 3.000
Der Roman ist das fazinierende Porträt eines despotischen Fazendabesitzers, der seine Ansichten über die Einteilung der Menschheit in Auserwählte und Ausgestoßene in Form von fiktiven Memoiren niederschreibt.

Ramos-Bernardo-AufbauBra 136 Ramos, Graciliano: São Bernardo
Roman. Übers. a. d. Port. v. Wilhelm Keller. Mit einem Nachwort von Alfred Antkowiak
Berlin: Aufbau-Verlag, 1962. 194 S., Ln., SU. 7,50 €.
O: São Bernardo. | Einband und Schutzumschlag: Erich Rohde.
Der Roman ist das fazinierende Porträt eines despotischen Fazendabesitzers, der seine Ansichten über die Einteilung der Menschheit in Auserwählte und Ausgestoßene in Form von fiktiven Memoiren niederschreibt.




Rangel, Paulo

Geboren am 15.10.1931 in Rio de Janeiro, dort gestorben am 19.11.1996. Nach Jura-Studium Journalist und Romanautor.

Rangel-TodBra 137 Rangel, Paulo: Der grüne Tod
Roman. Abenteuer eines Journalisten im brasilianischen Regenwald.
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Sabine Müller-Nordhoff.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1994. Reihe Galileo. 324 S., kt. DEA. 6,00 €. (verkauft)
O: Assassinato na floresta. S. Paulo 1991. | Umschlag: Wolfgang Erlbruch. | 3-87294-627-7
Ivo Cotoxó, Reporter einer Zeitung aus São Paulo, wird in den Urwald am Amazonas geschickt, um den Tod einer Gummizapferin aufzuklären. Was sich zunächst wie ein gewöhnlicher Tod infolge eines Schlangenbisses anhörte, stellt sich um Laufe der Recherchen als ein Teil eines kriminellen Intrigenspiels heraus. Massive ökonomische Interessen geraten in Widerspruch zu den Verteidigern des Regenwaldes und den Vertretern landwirtschaftlicher Kooperativen. Der Roman vermittelt auf dem Hintergrund einer spannenden Handlung viel Wissenswertes über die Natur des Urwaldes und seine Bewohner. Eine willkommene Ergänzung zu anderen Schriften zu diesem Thema.

Rangel-ErmordungBra 138 Rangel, Paulo: Die Ermordung des Kriminalromans
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Sabine Müller-Nordhoff.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1997. Reihe Galileo. 167 S., br. DEA. 6,00 €.
O: Assassinato do conto policial. 1989. | Umschlag: Wolfgang Erlbruch. | 3-87294-746-X
Der Reporter Cotoxó erhält einen merkwürdigen Auftrag: er soll einen Bericht über einen noch nicht stattgefundenen Mord verfassen. Das Opfer ist der Kriminalroman. Wie Cotoxó, der sich zunächst veralbert fühlt, seinen Auftrag erfüllt und dabei noch einen Fall politischer Korruption aufdeckt, erzählt dieser Roman. Leider kein spannender und amüsanter Stoff, sondern eher langatmig und umständlich erzählt.


Rêgo, José Lins do
wurde am 3.7.1901 in Eugenho Corredor, Pilar/PB geboren und starb am 12.9.1957 in Rio de Janeiro. Stammt aus einer alten Großgrundbesitzerfamilie, stud. Jura, wurde Beamter bei der Steuerbehörde und arbeitete als Journalist in Rio de Janeiro. Gilt neben Amado und Ramos als der hervorragende Vertreter des Nord-Ost-Romans im Modernismo.

Rego Santa RosaBra 139 Rêgo, José Lins do: Santa Rosa
Roman[zyklus]. Übertr. a. d. Port.: Elfriede Kaut.
Hamburg: Robert Mölich Verlag [1953]. 493 S., Ln., DEA. 19,50 €.
O: Ciclo da cana de açúcar: Menino de engenho - O moleque Ricardo - Banguê. 1932. | Einband: Max Sommer.
Der sogenannte Zuckerrohrzyklus behandelt das Leben auf einer Fazenda mit ihren Abhängigkeits- Sexual- und Verwandtschaftverhältnissen. 




Rey, Marcos
Eigentlich Edmundo Donato; geb. am 17.2.1925 in São Paulo, gestorben ebenda am 1.4.1999; war Präsident des brasilianischen Schriftstellerverbandes, Themen seiner Prosa und seiner Theaterstücke sind das großstädtische Leben, insbesondere der Unterprivilegierten und der Halbwelt.

Rey-SeifenoperBra 140 Rey, Marcos: Seifenoper, brasilianisch
Roman. Aus dem Brasilianischen übersetzt von Karin von Schweder-Schreiner.
Stuttgart: Klett-Cotta, 1990. 254 S., geb., SU. DEA. 11,00 €.
O: Ópera de sabão. Porto Alegre 1980. | Umschlag: Klett-Cotta-Design. | 3-608-95644-1
Im Mittelpunkt dieser Kleinbürgerkomödie aus São Paulo steht Dona Hilda, die Kummerkastentante von Radio Ipiranga. Sie gerät durch die Liebeseskapaden ihres Mannes und ihrer beiden Söhne in große Bedrängnis: ihre Moral als Ratgeberin läßt sich nicht vereinbaren mit ihrer Pflicht als Mutter ... Eine turbulente Skandalgeschichte aus dem São Paulo der 50er Jahre.


Ribeiro, Darcy
Geb. am 26.10.1922 in Montes Claros/MG, gest. am 17.2.1997 in Brasilia; Anthropologe, 1946-1955 Forschungsaufenthalte im Amazonasgebiet, von 1955-1964 Minister in Brasilien, 1964-1975 im Exil in Uruguay, Peru, Venezuela und Algerien.

Ribeiro-MigoBra 141 Ribeiro, Darcy: Migo
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Curt Meyer-Clason.
Zürich: Ammann Verlag, 1994. 563 S., geb., SU. DEA 13,00 €.
O: Migo. Rio de Janeiro 1988. | 3-250-10243-1
Der emeritierte Professor Ageu Rigeueira, kurz Rê genannt, erzählt seine Geschichte. In kurzen, bis zu vier Seiten langen Abschnitten erzählt er sein Leben von der Kindheit bis heute, läßt die Leser/-innen teilhaben an den Alltäglichkeiten im Zusammenleben mit Sohn und Schwiegertochter. Freunde kommen zu Wort, und viele kleine Kapitel sind seiner Heimat Minas Gerais gewidmet. Nicht müde wird er, von seinen vielen Liebschaften zu berichten, von seinen Geliebten, die er „vernascht" hat oder die ihn „vernaschten". Eine erlogene aber amüsante Autobiographie; eine Suche nach der eigenen Identität: a-migo = Freund, co-migo = mit-mir und/oder ini-migo = Feind. Und eine Suche, in die die Leser/-innen oft komplizenhaft einbezogen werden. "Ich habe lange daran gedacht, einen Roman über mein Leben, diese so dämliche Angelegenheit, zu schreiben... Mach dich auf Unsinn gefaßt. Daraus besteht das Leben, und die Literatur auch ..."

Ribeiro-Mulo-AmmannBra 142 Ribeiro, Darcy: Mulo
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt von Curt Meyer-Clason.
Zürich: Ammann Verlag, 1990. 456 S., geb., SU. DEA. 12,00 €.
O: O mulo. 1981. | Umschlaggestaltung: Nina Rothfos. | 3-250-10142-7
Ohne Skrupel und Selbstzweifel legt Oberst Philogênio de Castro Maya, genannt Mulo, seine Lebensbeichte vor einem Priester ab. In einem langen Monolog voller Selbstgerechtigkeit und Selbstmitleid berichtet der alte Mann von seinem Aufstieg vom Mulitreiber bis zum Großgrundbesitzer. Ein Aufstieg, der nur mit brutaler Gewalt und Hinterlist zu bewerkstelligen war. Darcy Ribeiro bestätigte in einem Fernsehinterview, daß diese Typen aus der Oligarchie, er nennt sie Sklavenhalter, auch heute noch existieren, eine Tatsache, an der nur naive Zeitgenossen nach der Ermordung von Chico Mendes noch zweifeln können. Ein Roman, der durch das scheinbar Unbeteiligte seiner Erzählweise das Ungeheuerliche der Begebenheiten fast unerträglich macht.

Ribeiro-Mulo-BGBra 143 Ribeiro, Darcy: Mulo
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt von Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M., Wien: Büchergilde Gutenberg, 1992. 454 S., Ln., SU. 9,50 €.
O: O mulo. 1981. | Einbandgestaltung: Uta Schneider und Ulrike Stoltz. | 3-7632-4009-8
Ohne Skrupel und Selbstzweifel legt Oberst Philogênio de Castro Maya, genannt Mulo, seine Lebensbeichte vor einem Priester ab. In einem langen Monolog voller Selbstgerechtigkeit und Selbstmitleid berichtet der alte Mann von seinem Aufstieg vom Mulitreiber bis zum Großgrundbesitzer. Ein Aufstieg, der nur mit brutaler Gewalt und Hinterlist zu bewerkstelligen war. Darcy Ribeiro bestätigte in einem Fernsehinterview, daß diese Typen aus der Oligarchie, er nennt sie Sklavenhalter, auch heute noch existieren, eine Tatsache, an der nur naive Zeitgenossen nach der Ermordung von Chico Mendes noch zweifeln können. Ein Roman, der durch das scheinbar Unbeteiligte seiner Erzählweise das Ungeheuerliche der Begebenheiten fast unerträglich macht.

Ribeiro, Edgard Telles
1944 geboren; verbrachte seine Jugend in Europa; stud. in Los Angeles Regie. Dokumentarfilmer, arbeitete im Diplomatischen Dienst. Lebt heute in New York.

RibeiroTelles-BrasilianeBra 144 Ribeiro, Edgard Telles: Die Brasilianerin
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
Berlin: Rütten & Loening, 1995. 238 S., geb., SU. DEA. 9,50 €.
O: O criado mudo. 1990. | Einband: Ute Henkel/Torsten Lemme. | 3-352-00494-3
Ribeiros Romanerstling ist ein kleines Kunstwerk: er erzählt die Geschichte der Guilhermina, die als 14jähriges Kind mit einem 66jährigen verheiratet wird, sich scheinbar mit ihrem Schicksal abfindet, jedoch sieben Jahre lang auf die Gelegenheit zur Rache wartet. Die Befreiung vom Ehemann und die anschließenden Reisen der jungen Witwe durch Europa bis zur Rückkehr nach Brasilien beschreibt Ribeiro anhand der gemeinsamen Recherchen von Fernando, dem Filmemacher und Andrea, der Großnichte der Guilhermina. Ergänzt wird die Geschichte durch die Aufzeichnungen über die Erzählungen der Großtante, die Andrea auf Wunsch Fernandos anfertigt. Fasziniert von den Ergebnissen der gemeinsamen Spurensuche, die sie auf Fotos und alte Briefe stoßen lassen und die immer mehr das Bild einer geheimnisvollen Frau ergeben, nimmt Fernando eine Gelegenheit wahr, um den Spuren von La Brésilienne bis nach Europa zu folgen...

Ribeiro, João Ubaldo
João Ubaldo Ribeiro wurde am am 23.1.1941 in Itaparica/Salvador geboren. Er war Jurist und Hochschullehrer bevor er journalistisch tätig wurde und 1971 seinen ersten Roman „Sargento Getúlio", veröffentlichte. 1990/91 war er Gast des Berliner Künstlerprogaramms DAAD. Seine Erfahrungen aus dieser Zeit veröffentlichte er in Zeitungsbeträgen und dem Buch „Ein Brasilianer in Berlin".

Ribeiro-Brasilien-DEABra 145 Ribeiro, João Ubaldo: Brasilien, Brasilien
Roman. A. d. bras. Port. v. Curt Meyer-Clason und Jacob Deutsch.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1989. 3. Aufl., 730 S., Ln., SU. 16,00 €. (verkauft)
O: Viva o povo brasileiro. Rio de Janeiro 1984. | Umschlag: H. Michels. | 3-518-40138-6
300 Jahre Geschichte und Geschichten werden in diesem Roman ausgebreitet, erzählt in einer faszinierenden Sprache voller Witz und Ironie. Es ist ein spannendes Epos gegen die offizielle Geschichtsschreibung, die Geschichte des Volkes und seiner Unterdrücker, die, obgleich Brasilianer, sich nie zum Volk gezählt haben und das Land ausplünderten wie die ersten Kolonisatoren vor ihnen. Ein gewaltiges Panorama wird entfaltet, wortmächtig und sinnlich wie die Romane Amados, der von diesem Werk sagt: „Ich kenne keinen brasilianischen Roman der letzten zwanzig Jahre, der schöner geschrieben wäre und wichtiger als dieser eine von Ribeiro."

Ribeiro-Heilige-DEABra 146 Ribeiro, João Ubaldo: Der Heilige, der nicht an Gott glaubte
Ganz einfache Geschichten. A. d. bras. Port. v. Ray-Güde Mertin.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1992. 173 S., geb., SU. DEA. (M) 7,50 €. (verkauft)
O: Livro de histórias. Rio de Janeiro 1981. | Umschlag: H. Michels. | 3-518-40448-2
Erzählungen von der Heimatinsel des Autors, bei denen man die Gestalten sprechen hört, die Geschichten lebendig werden und man laut lachen muß über die List und den Hintersinn mancher Protagonisten. Ein wahrhaft köstliches Lesevergnügen.




Ribeiro-Heilige-stBra 147 Ribeiro, João Ubaldo: Der Heilige, der nicht an Gott glaubte

Ganz einfache Geschichten. A. d. bras. Port. v. Ray-Güde Mertin.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1995. st 2498. 173 S., kt. 4,00 €.
Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-38998-X
Erzählungen von der Heimatinsel des Autors, bei denen man die Gestalten sprechen hört, die Geschichten lebendig werden und man laut lachen muß über die List und den Hintersinn mancher Protagonisten. Ein wahrhaft köstliches Lesevergnügen.




Ribeiro-Lächeln-DEABra 148 Ribeiro, João Ubaldo: Das Lächeln der Eidechse
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1994. 453 S., geb., SU. DEA. 12,00 €.
O: O Sorriso do lagarto. Rio de Janeiro 1989. | Umschlag: H. Michels. | 3-518-40659-0
João Pedroso, ein ehemaliger Biologe und Aussteiger, der nun als Fischhändler ein beschauliches Dasein in Bahia fristet, entdeckt eines Tages eine Eidechse mit zwei Schwänzen. Seine Nachforschungen verstärken in ihm den Verdacht, geheimen Experimenten der Genforschung auf der Spur zu sein. Das hätte eine spannende Erzählung zum Thema werden können. Leider verstrickt sich der Protagonist in eine leidenschaftliche und verbotene Liebesgeschichte, aus der er nicht lebendig herauskommt. So bleibt die Aufklärung des Verdachts (und der Roman) auf der Strecke.

Ribeiro-Lächeln-st2556Bra 149 Ribeiro, João Ubaldo: Das Lächeln der Eidechse
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1996. st 2556. 361 S., kt. 6,50 €.
O: O Sorriso do lagarto. Rio de Janeiro 1989. | Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-39056-2
João Pedroso, ein ehemaliger Biologe und Aussteiger, der nun als Fischhändler ein beschauliches Dasein in Bahia fristet, entdeckt eines Tages eine Eidechse mit zwei Schwänzen. Seine Nachforschungen verstärken in ihm den Verdacht, geheimen Experimenten der Genforschung auf der Spur zu sein. Das hätte eine spannende Erzählung zum Thema werden können. Leider verstrickt sich der Protagonist in eine leidenschaftliche und verbotene Liebesgeschichte, aus der er nicht lebendig herauskommt. So bleibt die Aufklärung des Verdachts (und der Roman) auf der Strecke.

Ribeiro-PandomarBra 150 Ribeiro, João Ubaldo: Leben und Leidenschaft von Pandonar dem Grausamen
[KJL] Eine Liebesgeschichte. A. d. Port. v. Ray-Güde Mertin. Mit Bildern von Wolf Erlbruch.
München: Carl Hanser Verlag, 1994. 68 S., Hln. DEA. 9,00 €. (verkauft)
O: Vida e paixão de Pandonar, o Cruel. Rio de Janeiro 1983. | Umschlag: Wolf Erlbruch. | 3-446-17619-5
Diese wunderschön erzählte kleine Geschichte, die der Verlag für Jugendliche ab 12 annonciert, wird vermutlich eher erwachsene Leser/-innen finden, die sich köstlich amüsieren werden über die Liebesleiden des Geraldo und die Fluchtphantasien seiner Alias-Gestalt Pandonar des Grausamen. Und die sich mit Schmunzeln und lautem Lachen erinnern werden...

Ribeiro-SargentoSuhrkampBra 151 Ribeiro, João Ubaldo: Sargento Getúlio
Roman. A. d. bras. Port. übers. u. m. e. Nachwort versehen v. Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1994. 185 S., geb., SU. 9,00 €.
O: Sargento Getúlio. 1982. | Umschlag: Hermann Michels. | 3-518-40661-2
Der Roman spielt in den 50er Jahren. Ein Sergeant erhält den Befehl, einen politischen Gegner in die Provinzhauptstadt im Sertão zu bringen. Der Befehl wird, der mittlerweile veränderten politischen Umstände wegen, unterwegs geändert. Stur hält der Sergeant aber an der ursprünglichen Order fest und stirbt dafür schließlich im Kugelhagel der ihn verfolgenden Soldaten. Geschrieben als Monolog des Getúlio, nur unterbrochen von einzelnen Dialogen, entsteht ein eindringliches Bild dieses dumpfen, tollkühnen und grausamen Helden, der Landschaft und der gesellschaftlichen Wirklichkeit des Sertão.

Ribeiro-Sargento-stBra 152 Ribeiro, João Ubaldo: Sargento Getúlio
Roman. A. d. bras. Port. übers. u. m. e. Nachwort versehen v. Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1999. st 2935. 185 S., kt. 3,50 €.
O: Sargento Getúlio. 1982. | Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-39435-5
Der Roman spielt in den 50er Jahren. Ein Sergeant erhält den Befehl, einen politischen Gegner in die Provinzhauptstadt im Sertão zu bringen. Der Befehl wird, der mittlerweile veränderten politischen Umstände wegen, unterwegs geändert. Stur hält der Sergeant aber an der ursprünglichen Order fest und stirbt dafür schließlich im Kugelhagel der ihn verfolgenden Soldaten. Geschrieben als Monolog des Getúlio, nur unterbrochen von einzelnen Dialogen, entsteht ein eindringliches Bild dieses dumpfen, tollkühnen und grausamen Helden, der Landschaft und der gesellschaftlichen Wirklichkeit des Sertão.

Ribeiro-WunderBra 153 Ribeiro, João Ubaldo: Das Wunder der Pfaueninsel
Roman. A. d. bras. Port. übers. v. Nicolai von Schweder-Schreiner.
München: C. H. Beck, 1999. 307 S., geb., SU. DEA. 9,50 €.
O: O feitiço da Ilha do Pavão. Rio de Janeiro 1997. | Umschlagentwurf: Leander Eisenmann. | 3-406-45288-4
Ribeiros U-topia, die Pfaueninsel, ist ein nur schwer zugänglicher Ort vor der brasilianischen Küste. Auf dieser Insel kämpfen im 18. Jahrhundert drei Gruppen von Einwohnern um die Vormachtstellung: die Ureinwohner, die Indios unter ihrem Anführer, dem gerissenen Bulduíno, die Schwarzen unter ihrem Negerkönig D. Afonso Jorge II und die Kolonisten, die sich mitunter, allerdings vergeblich, Unterstützung vom Festland holen. Mit allen wird Balduíno mit List und Tücke fertig. Doch da gibt es noch den "Pferdehauptmann", den eigentlichen Helden auf der Insel. Mit ihm kommt die Magie in die Geschichte ... Ribeiro zieht in diesem Roman wieder alle Register seines Könnens: auf die Leser/innen wartet eine von absurden und phantastischen Bildern und Situationen überreiche Geschichte, die schwindlig und süchtig macht.

ROCK, Zé do
1956 als Sohn russisch-litauischer Einwanderer in Porto Alegre/RS geboren. Lebt heute vorwiegend in München.

Rock DeutschBra 154 ROCK, Zé do: Deutsch gutt – sonst Geld zurück!
a siegfriedische und kauderdeutshe ler- und textbuk.
München: Kunstmann, 2002. 256 S., br., EA. 7,50 €.
Das Buch verbindet eine weit zurückliegende Vergangenheit mit einer Zukunft (in 750 Jahren), in der nur noch Kauderdeutsch gesprochen werden wird. Einen Vorgeschmack auf die Zeit, sicher eine grauenvolle Vorstellung für alle Germanisten, gibt uns Zé do Rock in diesem textbuk. Ob die Wächter der Reinheit der deutschen Sprache allerdings mit der Alternative, dem sogenannten Siegfriedisch, der deutschen Sprache ohne jeden fremden Einfluß, glücklich sein werden, darf tunlichst bezweifelt werden. Ein humorvolles Buch voller lustiger Einfälle, aber sehr anstrengend und nur in kleinen Portionen verdaulich.

Rosa, João Guimarães
Geb. am 27.6.1908 in Cordisburgo/Minas Gerais, gest. am 19.11.1967 in Rio de Janeiro; Arzt und Diplomat; Als Romancier und Erzähler hat Rosa die brasilianische Literatur und vor allem auch die bras.-port. Sprache gründlich revolutioniert. Rosa hat für seine Werke ein neues Idiom geschaffen, eine Mischung aus Dialekt, fremdsprachigen Wortbildungen, Archetypen u.a.m., eine Tatsache, die den Übersetzer vor schier unüberwindliche Probleme gestellt hat. Es gelingt jedoch rasch, sich in diese ungewöhnliche Sprache einzulesen und fesseln zu lassen.

CorpsdeBalletBra 155 Rosa, João Guimarães: Corps de Ballet
Romanzyklus. A. d. Port. v. Curt Meyer-Clason.
Köln, Berlin: Kiepenheuer & Witsch, 1966. 791 S., Ln., SU., DEA. 45,00 €.
O: Corpo de baile. 1956. | Schutzumschlag: Hannes Jähn.
Das Buch besteht aus einem Zyklus von vier Romanen und drei Erzählungen legendären, märchenhaften, dramatischen, erotischen Inhalts mit autobiographischen Elementen: Miguilim – Eine Liebesgeschichte– Die Geschichte von Lélio und Lina – Die Botschaft des Hügels – Dão Lalalão – Zwischenspiel : Bronceogesicht – Buriti. Alle zusammen bilden als Stücke dieses Zyklus´ ein gewaltiges, visionäres Prosaepos, in dem die Landschaft, die Tiere und die Menschen des Grande Sertão besungen werden. Es ist eine Welt im Urzustand, eine Welt von tropischer Überschwenglichkeit, von Wäldern, Sümpfen, Weiden und Flüssen, in denen es von Leben wimmelt. Aber trotz seines metaphysischen und mythologischen Hintergrundes ist der Romanzyklus vor allem ein Lesebuch schöner, spannerder, bewegender Geschichten, die von Liebe und Mord und Abenteuer, von unheimlichen Erscheinungen und phantastischen Geschichten, iberischer Überlieferung und heidnischen Zauberwesen handeln.

DoraldaBra 156 Rosa, João Guimarães: Doralda, die weiße Lilie

Roman. A. d. bras. Port. v. Curt Meyer-Clason.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1982. BS 775. 125 S., Pb., SU. 7,50 €. (verkauft)
O: Dão lalalão, aus dem Zyklus: Corpo de baile. 1956/Corps de Ballet, Köln, Berlin 1966. | Umschlag: Willy Fleckhaus. | 3-518-01775-6
Kurzroman aus dem Zyklus "Corps de ballet". Erzählt wird die Geschichte eines Viehtreibers aus dem Sertao und dessen Frau, einer ehemaligen Prostituierten, bis zum blutigen Ende der Ehe.



GeschichteBra 157 Rosa, João Guimarães: Die Geschichte von Lélio und Lina
Roman. A. d. bras. Port. v. Curt Meyer-Clason.
München, Zürich: Piper, 1991. SP 1348. 131 S., br. 4,00 €.
O: A estória de Lélio e Lina, aus dem Zyklus: Corpo de baile. 1956/Corps de Ballet, Köln, Berlin 1966. | Umschlag: Federico Luci. | 3-492-11348-6
Lélio, ein Gutsviehtreiber, der einer idealisierten Liebe nachhängt, gewinnt die alte mütterlich Lina zur Vertrauten und beichtet ihr Heiratswünsche und erotische Verfallenheiten. Als das Gut seines Brotherrn versteigert wird, zieht er mit ihr davon.



Rosa GS VWBra 158 Rosa, João Guimarães: Grande Sertão

Roman. A. d. Port. v. Curt Meyer-Clason. M. e. Vorwort v. Anna Seghers.
Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag, 1969. 661 S., Ln., 30,00 €.
O: Grande Sertão: Veredas. | Einband und Schutzumschlag: Heinz Handschick.
Riobaldo, ein ehemaliger Jagunço, erzählt einem gebildeten Gast die wildbewegte Geschichte seines Lebens. Aber nur vordergründig ist dies ein spannender Bericht über die Kämpfe der Räuberbanden des Sertão und die Geschichte einer Freundschaft. "Die zweite, kollektive, darunterliegende, von der Volksliteratur beeinflußte Ebene macht den Cangaceiro Riobaldo zu einer Abart des Ritterromans und in dem Sertão Zentralbrasiliens akkulturierten mittelalterlichen Helden. Die dritte Ebene ist tellurisch, mythisch: in ihr werden die Elemente der Natur - Sertão, Wind, Fluß, Bruitípalmen - lebendige, handelnde Personen." (C. Meyer-Clason).

Onkel-DEABra 159 Rosa, João Guimarães: Mein Onkel der Jaguar
Erzählung. A. d. Bras. u. m. e. Nachwort v. Curt Meyer-Clason.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1981. 94 S., br. DEA. 9,00 €.
O: Meu tio o iauaretê. Rio de Janeiro 1969. | 3-462-01464-1
In der Form eines Monodialogs erzählt Guimaraes Rosa die Geschichte einer Metamorphose: vor dem ungenannten Besucher verwandelt sich der Erzähler in einen Jaguar. Auch für diese Prosaarbeit schuf der Autor eine eigene Sprache, die durchsetzt ist mit Lehnwörtern aus Tupi- und Guarani-Sprachen, eigenen Wortschöpfungen und Lautmalerien. Curt Meyer-Clason hat die Geschichte auch für uns zu einem Leseabenteuer gemacht, auf das es sich einzulassen lohnt.


MiguilimsKindheitBra 160 Rosa, João Guimarães: Miguilims Kindheit
Roman. Deutsch von Curt Meyer-Clason.
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1970. dtv 671. 132 S., br. 5,00 €.
O: Campo Geral, aus dem Zyklus: Corpo de baile. 1956/Corps de Ballet, Köln, Berlin 1966. | Umschlaggestaltung: Celestino Piatti.
Der achtjährige Miguilim ist die Hauptfigur in diesem poetischen Auftakt zum Romanzyklus "Corps de Ballet". Im Viehtreiberhaus seiner Eltern auf den Campos Gerais leben fünf Kinder, eine alte Großmutter, zwei schwarze Hausmädchen, ein halbes Dutzend Hunde, Papageien und Katzen. Aberglaube, Zauber und exotische Frömmigkeit prägen das Leben. Beherscher der Grofamilie ist der Vater, ein jähzorniger, eifersüchtiger Mann, dem Träume verdächtig und nur Schwielen an den Händen überzeugende Lebensäußerungen sind. Miguilims erbitterte Wut auf den derben Vater, schlägt eines Tages in den Vorsatz um, den Vater zu töten.

Sehnsucht-dtvBra 161 Rosa, João Guimarães: Nach langer Sehnsucht und langer Zeit
Roman. A. d. Port. v. Curt Meyer-Clason.
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1969. dtv 543. 226 S., br. 4,50 €.
O: Buriti, aus dem Zyklus: Corpo de baile. 1956/Corps de Ballet, Köln, Berlin 1966. | Umschlaggestaltung: Celestino Piatti.
Aus Corps de Ballet.





TutaméiaBra 162 Rosa, João Guimarães: Tutaméia
Dritte Erzählungen. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Curt Meyer-Clason unter Mitarbeit von Horst Nitschak. Nachwort von Curt Meyer-Clason. Glossar von Francis Utéza.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1994. 271 S., geb., SU. DEA. 13,00 €.
O: Tutaméia. Terceiras estórias. 1967. | Umschlag: Kalle Giese. | 3-462-02362-4
„Tutaméia", nach der Interpretation des Autors eine Mischung aus „Nichtigkeiten und Geschwätz", ist eine Sammlung von vierzig Kurzerzählungen zu kleinen Begebenheiten, Miniaturen aus dem Alltag im Sertão, die 1967 erschienen. In vier Vorworten, die über den Band verteilt sind, erklärt der Autor von verschiedenen Seiten auf humorvolle Weise seine Auffassung von der Dichtkunst. Für alle Liebhaber/-innen dieses Klassikers ein Buch zum Stöbern in vielen Geschichten und zum Aufstöbern von Anmerkungen des Autors über die Kunst des Schreibens. (Ray-Güde Mertin)

Ufer-KWBra 163 Rosa, João Guimarães: Das dritte Ufer des Flusses
Erzählungen. A. d. Port. u. m. e. Nachwort versehen v. Curt Meyer-Clason.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1968. 267 S., geb., OU., DEA. 40,00 €.
O: Primeras estórias. | Schutzumschlag: Hannes Jähn.
Der Sertão ist der Schauplatz dieser Erzählungen. Die Menschen des Sertão, unberechenbar und undurchdringlich, leben noch nach alten Gesetzen und Vorstellungen, in denen Begriffe wie Treue und Ehre, Rache und Kühnheit, die Liebe zur Familie, Freundschaft und Gastfreundschaft eine dominierende Rolle spielen. Vielfältig und vielschichtig sind die Situationen und Themen dieser Geschichten. Und ebenso vielfältig ist die Sprache des Autors: bald leidenschaftlich, bald sarkastisch, lyrisch, archaisierend oder volktümlich. Einsamkeit, Gefahren und Härte des Alltags, Resignation, Fatalismus und Aberglauben sind Themen, die der Autor packend anschlägt.

Ufer-dtvBra 164 Rosa, João Guimarães: Das dritte Ufer des Flusses
Erzählungen. A. d. Port. u. m. e. Nachwort versehen v. Curt Meyer-Clason.
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1975. dtv 1117. 168 S., kt. 5,00 €.
O: Primeras estórias. | 3-423-01117-5
Der Sertão ist der Schauplatz dieser Erzählungen. Die Menschen des Sertão, unberechenbar und undurchdringlich, leben noch nach alten Gesetzen und Vorstellungen, in denen Begriffe wie Treue und Ehre, Rache und Kühnheit, die Liebe zur Familie, Freundschaft und Gastfreundschaft eine dominierende Rolle spielen. Vielfältig und vielschichtig sind die Situationen und Themen dieser Geschichten. Und ebenso vielfältig ist die Sprache des Autors: bald leidenschaftlich, bald sarkastisch, lyrisch, archaisierend oder volktümlich. Einsamkeit, Gefahren und Härte des Alltags, Resignation, Fatalismus und Aberglauben sind Themen, die der Autor packend anschlägt.

Rubião, Murilo
Geb. am 1.6.1916 in Silvestre Ferraz/Minas Gerais, gestorben am 16.9.1991 in Belo Horizonte; Jurist, Journalist.

Rubião-Feuerwerker-DEABra 165 Rubião, Murilo: Der Feuerwerker Zacharias
Erzählungen. A. d. bras. Port. u. m. e. Nachwort von Ray-Güde Mertin.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1981. 153 S., Ln., SU. DEA. 9,50 €.
O: Os dragões e outros contos. Belo Horizonte 1965. | Umschlag: Willy Fleckhaus. | 3-518-04090-1
Phantastische Erzählungen, die den scheinbar harmlosen Alltag immer wieder in einen bedrohlichen Alptraum verwandeln.




Rubião-Feuerwerker-stBra 166 Rubião, Murilo: Der Feuerwerker Zacharias
Erzählungen. A. d. bras. Port. u. m. e. Nachwort von Ray-Güde Mertin.
Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1993. st 2151. Phantastische Bibliothek 292. 153 S., br. 4,00 €.
Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-38651-4
Phantastische Erzählungen, die den scheinbar harmlosen Alltag immer wieder in einen bedrohlichen Alptraum verwandeln.





Sant´Anna, Sérgio
Geboren am 30.10.1941 in Rio de Janeiro. Autor von Prosa und Theaterstücken, zeitweise Dozent für Kommuniationswissenschaft.

AmazoneBra 167 Sant´Anna, Sérgio: Amazone
Roman. Aus dem Brasilianischen von Frank Heibert.
St. Gallen, Berlin, São Paulo/SP: Edition diá, 1992. Das Zebra bei diá. 248 S., geb., DEA. 8,00 €.
O: Amazona. Rio de Janeiro 1986. | Gestaltung: Rainer Zenz. | 3-86034-304-1
Roman aus der verdrehten Welt der Sensationspresse mit ihren Versatzstücken aus Sex, Gewalt, Karrieren und Putschisten. Kenner der brasilianischen Telenovelas werden an dieser Parodie ihre Freude haben.



SantAnnaAmazoneFischerBra 168 Sant´Anna, Sérgio: Amazone
Roman. Aus dem Brasilianischen von Frank Heibert.
Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1997. TB 12645. 248 S., kt., 4,50 €.
O: Amazona. Rio de Janeiro 1986. | Umschlaggestaltung: Buchholz/Hinsch/Hensinger.
| 3-596-12645-2
Roman aus der verdrehten Welt der Sensationspresse mit ihren Versatzstücken aus Sex, Gewalt, Karrieren und Putschisten. Kenner der brasilianischen Telenovelas werden an dieser Parodie ihre Freude haben.


Sant-Anna-EiBra 169 Sant´Anna, Sérgio: Das kosmische Ei
Drei Erzählungen. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Frank Heibert.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1994. es 1894. 151 S., kt. DEA. 5,00 €.
O: Breve história do espírito. 1991. | 3-518-11894-3
Noch eine Stunde hat der Professor Zeit, um unausgeschlafen und verkatert auf dem Weg zur Universität eine Vorlesung vorzubereiten. Wie er diese dann zu einem Glanzpunkt philosophischer Rhetorik macht, schildert eine der köstlichen Erzählungen dieses Bandes. Eine andere berichtet vom Einstellungstest als Werber für eine reliöse Sekte. In der letzten Erzählung erleben wir die Inszenierung eines Abschieds. Silvio hat seine ehemaligen Bettgenossinnen geladen, um diesen Abschied gebührend zu feiern und dann spurlos zu verschwinden. Ein köstliches Lesevergnügen.

SantAnnaWahrheitFischerBra 170 Sant´Anna, Sérgio: Die Wahrheit über den Fall Antônio Martins
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Enno Petermann.
Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1999. TB 14163. 151 S., englbr. DEA. 6,00 €.
O: Um crime delicado. São Paulo 1997. | Umschlag: formvorrat. | 3-596-14163-X
Antônio Martins, Theaterkritiker, lernt eines Tages die schöne und geheimnisvolle Inês kennen. Sie ist Aktmodell und mit dem Künstler Vitorio Brancatti liiert. Als Martins später der Vergewaltigung von Inês beschuldigt wird, versucht er sich schriftstellerisch über die merkwürdigen Vorkommnisse klar zu werden, in die er verstrickt wurde. Ein amüsanter Kriminalroman über das Verhältnis von Kunst und Realität, Liebe und Verbrechen.

Sarney, José
geboren am 24.4.1930 in Pinheiro/MA. Schriftsteller und Politiker. War von 1985 bis 1990 Präsident Brasiliens.

Sarney-SöhneBra 171 Sarney, José: Die Söhne des alten Antão
Erzählungen. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Curt Meyer-Clason.
Mit einer Einführung von Antônio Olinto.
München, Zürich: Piper, 1987. SP 877. 135 S., kt. DEA. 3,50 €.
O: 10 contos escolhidos. Brasília 1985. | Umschlag: Federico Luci. | 3-492-10877-6
Zehn ausgewählte Geschichten aus dem Sertão, in denen vom Elend und von der Hoffnung der armen Bevölkerung jener Region, den Unberechenbarkeiten der Natur und der Willkür der Großgrundbesitzer ein eindringliches Zeugnis abgelegt wird.



Scliar, Moacyr
Geboren am 25.3.1937 in Porto Alegre, verstorben am 27.2.2011 ebendort; jüdisch-russischer Abstammung, lebt als Arzt in seiner Geburtsstadt.

Scliar-Armee-stBra 172 Scliar, Moacyr: Die Ein-Mann-Armee
Roman. A. d. Bras. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 2000. st 3138. 157 S., kt. 4,00 €. (verkauft)
O: O exército de um homem só. 1973. | Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-39638-2
Mit liebevoller Ironie erzählte Geschichte eines jüdischen Einwanderes aus Rußland, der versucht, eine Idee aus der russischen Revolution in Brasilien zu verwirklichen: den Aufbau einer autonomen jüdischen Region Birobidjan. Mayer Guinzburg ist ein moderner Don Quijote, der lieber gegen Windmühlen anrennt, als sich einer falschen Wirklichkeit zu fügen. Und so hängt weiter seinen Träumen vom Paradies auf Erden an und versucht viermal vergeblich die Umsetzung dieser Träume mit einer imaginären Revolutionsarmee. Ein witziger und humorvoller Roman – ein wahrer Lesespaß.

Scliar-Zentaur-HoCaBra 173 Scliar, Moacyr: Der Zentaur im Garten
Roman. A. d. Bras. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Hamburg: Hoffmann und Campe, 1985. 299 S., Ln., SU. DEA. 9,00 €.
O: O centauro no jardim. Rio de Janeiro 1980. | Schutzumschlag und Einbandgestaltung: Hannes Jähn. | 3-455-06487-6
Guedali kommt als Zentaur zur Welt, verlebt seine Kindheit verborgen im Elternhaus, flieht von dort und begegnet schließlich Tita, einer Zentaurin, mit der er sich einer Operation unterzieht, die beiden die menschliche Gestalt gibt. Guedali ist jüdischer Abstammung, Tita halbe Indianerin und damit ist das Thema des Romans umrissen: die Probleme ethnischer Minderheiten in Brasilien (und anderswo) und ihrer Suche nach Identität. Erzählt ist das doppelbödig, phantastisch und mit melancholischer Heiterheit.

Scliar-Zentaur-VWBra 174 Scliar, Moacyr: Der Zentaur im Garten
Roman. A. d. Bras. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Berlin: Verlag Volk und Welt, 1988. 285 S., Ln., SU. 5,00 €.
O: O centauro no jardim. Rio de Janeiro 1980. | Schutzumschlag: Hans-Joachim Petzak. | 3-353-00352-5
Guedali kommt als Zentaur zur Welt, verlebt seine Kindheit verborgen im Elternhaus, flieht von dort und begegnet schließlich Tita, einer Zentaurin, mit der er sich einer Operation unterzieht, die beiden die menschliche Gestalt gibt. Gueda¬li ist jüdischer Abstammung, Tita halbe Indianerin und damit ist das Thema des Romans umrissen: die Probleme ethnischer Minderheiten in Brasilien (und anderswo) und ihrer Suche nach Identität. Erzählt ist das doppelbödig, phantastisch und mit melancholischer Heiterheit.

Scliar-Zentaur-rororoBra 175 Scliar, Moacyr: Der Zentaur im Garten
Roman. A. d. Bras. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1989. TB 12266. 215 S., kt. (M) 3,00 €.
O: O centauro no jardim. Rio de Janeiro 1980. | Umschlaggestaltung: Kirsten Henshen. | Aufl.: 10.000. | 3-499-12266-9
Guedali kommt als Zentaur zur Welt, verlebt seine Kindheit verborgen im Elternhaus, flieht von dort und begegnet schließlich Tita, einer Zentaurin, mit der er sich einer Operation unterzieht, die beiden die menschliche Gestalt gibt. Gueda¬li ist jüdischer Abstammung, Tita halbe Indianerin und damit ist das Thema des Romans umrissen: die Probleme ethnischer Minderheiten in Brasilien (und anderswo) und ihrer Suche nach Identität. Erzählt ist das doppelbödig, phantastisch und mit melancholischer Heiterheit.

Soares, Jô
Jô Soares wurde am 16.1.1938 in Rio de Janeiro geboren. Er ist Komödiant, Autor, Schauspieler, Fernsehmoderator, Humorist, Dramaturg und Theaterregisseur. „Sherlock Holmes in Rio" ist sein erster Roman.

Soares-Sherlock-DEABra 176 Soares, Jô: Sherlock Holmes in Rio
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Insel Verlag, 1997. 316 S., geb., SU. DEA. 12,00 €.
O: O Xangô de Baker Street. São Paulo 1995. | Umschlag: H. Michels. | 3-458-16840-0
Der Baronin Maria Luísa war ein kostbare Stradivari, ein Geschenk des Kaisers Dom Pedro II. entwendet worden. Die berühmte Schauspielerin Sarah Bernhardt, die sich auf einer triumphalen Gastspielreise durch Amerika in Rio aufhält, rät dem Kaiser, mit der Aufklärung des Verbrechens ihren Freund Sherlock Holmes zu beauftragen ... Die Leserinnen und Leser können sich über ein köstliches Vergnügen freuen, bei dem sie im übrigen so ganz nebenbei Zeugen der „Erfindung" des Caipirinha durch Watson und Holmes werden.

Soares-Sherlock-stBra 177 Soares, Jô: Sherlock Holmes in Rio
Roman. A. d. bras. Port. v. Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1998. st 2910. 317 S., kt. 6,00 €.
O: O Xangô de Baker Street. São Paulo 1995. | Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-39410-X
Der Baronin Maria Luísa war ein kostbare Stradivari, ein Geschenk des Kaisers Dom Pedro II. entwendet worden. Die berühmte Schauspielerin Sarah Bernhardt, die sich auf einer triumphalen Gastspielreise durch Amerika in Rio aufhält, rät dem Kaiser, mit der Aufklärung des Verbrechens ihren Freund Sherlock Holmes zu beauftragen ... Die Leserinnen und Leser können sich über ein köstliches Vergnügen freuen, bei dem sie im übrigen so ganz nebenbei Zeugen der „Erfindung" des Caipirinha durch Watson und Holmes werden.


Souza, Márcio

Geb. 1946 in Manaus; arbeitete für Film und Theater, Schriftsteller.

Sousa-Brasilianer-diaBra 178 Souza, Márcio: Der fliegende Brasilianer
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
Mit einem Kommentar und einem editorischen Anhang von Michael Fisch.
St. Gallen, Berlin, São Paulo/SP: Edition diá, 1990. 234 S., geb., SU. DEA. 9,00 €.
O: O brasileiro voador. Rio de Janeiro 1986. | Gestaltung: Rainer Zenz. | 3-905482-56-8
Dieser Roman erzählt das kurze Leben des Santos Dumont, einem brasilianischen Flugpionier, der zu Beginn dieses Jahrhunderts seiner Leidenschaft in Paris frönt.




Souza-Brasilianer-stBra 179 Souza, Márcio: Der fliegende Brasilianer
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
Mit einem Kommentar und einem editorischen Anhang von Michael Fisch.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1993. st 2155. 231 S., kt. 4,50 €.
O: O brasileiro voador. Rio de Janeiro 1986. | Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt. | 3-518-38655-7
Dieser Roman erzählt das kurze Leben des Santos Dumont, einem brasilianischen Flugpionier, der zu Beginn dieses Jahrhunderts seiner Leidenschaft in Paris frönt.
 


Souza-Mad Maria-DEABra 180 Souza, Márcio: Mad Maria oder Das Klavier im Fluß

Roman. Deutsch von Ray-Güde Mertin.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1984. 489 S., geb., SU. DEA. 9,00 €.
O: Mad Maria. 1980. | 3-462-01657-1







Suassuna, Ariano
* 16.6.1927 João Pessoa, früher Nossa Senhora das Neves/PB. Studierte Jura und gründete 1946 ein Theater für das er seine ersten Theaterstücke schrieb. War Professor für Ästhetik und Theaterwissenschaft.

Suassuna-Stein-1.BdSuassuna-Stein-2.BdBra 181 Suassuna, Ariano: Der Stein des Reiches oder Die Geschichte des Fürsten vom Blut des Geh-und-Kehr-zurück
Heraldischer Volksroman aus Brasilien. Aus dem Brasilianischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Georg Rudolf Lind. Holzschnitte von Zélia Suassuna.
Stuttgart: Klett-Cotta, 1979. Hobbit Presse. 922 S., 2 br. Bde. i. Sch. DEA. 14,00 €.
O: Romance da pedra do Reino e o Príncipe do Sangue do vai-e-volta. Rio de Janeiro 1971. | 3-12-907520-8
Fantasie- und humorvoller Roman, in dem sich Kindheits- und Jugenderinnerungen des Autors mit der Fabulierkunst der spätmittelalterlichen Ritterromane und den populären Mythen seiner Region verbinden. (n. Reichardt)

Suassuna-TestamentBra 182 Suassuna, Ariano: Das Testament des Hundes oder Das Spiel von Unseren Lieben Frau der Mitleidvollen
[Schauspiel] A. d. bras. Port. v. Willy Keller.* Mit einem Nachwort von Ray-Güde Mertin.
St. Gallen/Wuppertal: Edition diá, 1986. 91 S., kt. 7,00 €. (verkauft)
O: Auto da compadecida. Rio de Janeiro 1957. | Umschlagentwurf: Hans-Peter Kaeser. | 3-905482-18-5
Ein Volksstück aus dem brasilianischen Nordosten, in das Suas¬suna traditionelle Erzählungen verschiedener Ursprünge ein¬gearbeitet hat.
* Für die vorliegende Ausgabe auf Basis des Originalmanuskripts der deutschsprachigen Ausgabe von 1962 vom Übersetzer durchgesehen.

Tahan, Malba
Malba Tahan wurde am 6.5.1895 als Júlio César de Mello e Souza in Rio de Janeiro geboren und starb am 18.6.1974 in Recife. Er war Mathematikprofessor und vehementer Verfechter moderner Unterrichtsmethoden in Brasilien. De Mello e Souza, der nie in seiner geliebten arabischen Welt war, schrieb ca. 120 Bücher über Mathematik, Kinder- und Jugendbücher, Romane und Erzählungen, die er sowohl unter seinem richtigen Namen als auch unter seinem Pseudonym veröffentlichte.

tahan beremis 3DBra 183 Tahan, Malba: Beremís´s Welt
Reise durch das Universum der Mathematik.
Roman. Neu überarbeitete Übersetzung aus dem brasilianischen Portugiesisch von Elfriede Kirchner
Zürich: Kein & Aber, 2009. 318 S., Halbleinen, 11,00 €.
O: O homem que calculava. Rio de Janeiro 1983.|  978-3-0369-5544-5
Amüsantes Werk über die Welt der Zahlen, ihre Kuriositäten und Besonderheiten. Den Rahmen bilden dabei die Reisen und Abenteuer von Beremís, eines bescheidenen jungen Mannes, der in der klassischen arabischen Zeit im Orient unterwegs ist und sich somit in dem geographischen Rahmen befindet, der phantasievolles Erzählen sozusagen verlangt. Die Handlung spielt damit in dem Kulturkreis, der das mathematische Erbe aus u. a. Indien und Griechenland bewahrt und weiterentwickelt hat. Eine wertvolle Ergänzung zu den geschilderten, oft verblüffenden Rechenkünsten und ihren im Anhang befindlichen „Auflösungen" bilden die ausführlichen Glossare zu den verwendeten allgemeinen Begriffen, zu Biograpien und Orten und die Hinweise auf weiterführende Literatur. Ein schön gestaltetes Buch, keinesfalls nur für Mathematik-Interessierte.

Tavares, Zulmira Ribeiro
Geboren am 27.7.1930 in São Paulo. Lebt heute in ihrer Geburtsstadt als Schriftstellerin und Mitarbeiterin von Zeitungen und Zeitschriften. Erhielt einen Kritikerpreis sowie den Mercedes-Literaturpreis für ihren Roman O nome do bispo.

TavaresRibeiro-FamilienscBra 184 Tavares, Zulmira Ribeiro: Familienschmuck
Erzählung. A. d. bras. Port. v. Maralde Meyer-Minnemann.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1994. es 1920. 84 S., kt. 4,50 €.
O: Jóias de família. 1990. | Umschlagentwurf: Willy Fleckhaus. | 3-518-11920-6
Maria Bráulia, die Witwe des Richters Munhoz, ist die Hauptpersonen des kleinen Romans, der von Verwechslungen und Täuschungen handelt. Verwechselt wird ein wertvoller Taubenblutrubin und getäuscht wird sie über die Gefühle ihres Ehemannes. Eine witzige Komödie über Schein und Sein.



Tavares-HerrP-diaBra 185 Tavares, Zulmira Ribeiro: Herr P. in Kalamitäten
oder Wie ein Mann in den besten Jahren auf vergangene Tage trifft. Roman.
Aus d. bras. Port. v. Maralde Meyer-Minnemann.
St. Gallen, Berlin, São Paulo: Edition diá, 1991. 233 S., geb., SU. DEA. 8,00 €.
O: O nome do bispo. São Paulo 1985. | Umschlag von Burkhard Peter. | 3-905482-61-4
Ein kurzer Krankenhausaufenthalt ist für Pompeu Anlaß, sein bisheriges mittelmäßiges Leben Revue passieren zu las¬sen. Verwandte und Freunde, die ihn besuchen, verstärken die Reflexionen. Insgesamt aber spiegelt sich in den "Kalamitäten" auch die gesellschaftliche Entwicklung in Sao Paulo der letzten Jahrzehnte.


Telles, Lygia Fagundes
Geboren am 19.4.1923 in São Paulo; stud. Jura und Sport. Reisen nach Frankreich, Italien, China und in die UdSSR. Journalistin und Schriftstellerin; ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Telles-MädchenBra 186 Telles, Lygia Fagundes: Mädchen am blauen Fenster
Roman. A. d. Port. v. Gudrun Hohl.
Berlin: Verlag Volk und Welt, 1984. 311 S., geb., SU. DEA. 11,00 €.
O: As meninas. Rio de Janeiro 1973. | Schutzumschlag: Gerhard Medoch.
Der Roman spielt in der Zeit der Militärdiktatur ab 1964 in Brasilien und erzählt aus wechselnden Perspektiven die Geschichte von drei jungen Frauen in einem von Nonnen geführten Internat. Keine von ihnen – alle kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten - ist fähig, Zugang zu den anderen zu finden und das Gemeinsame ihrer Situation zu erkennen. (n. Reichardt)


Telles-StundenBra 187 Telles, Lygia Fagundes: Nackte Stunden
Roman. A. d. bras. Port. v. Mechthild Blumberg.
Berlin: Rütten & Loening, 1994. 319 S., geb., SU. DEA 9,00 €.
O: As horas nuas. 1989. | Schutzumschlaggestaltung: Torsten Lemme. | 3-352-00482-X
Der Roman „Nackte Stunden" aus dem „Leben der alternden, dem Alkohol verfallenen Schauspielerin Rosa Ambrósio, die nicht abtreten kann und nicht will und auf der Suche nach dem vergangenen Ruhm ihrer Auftritte nur immer tiefer in die Einsamkeit gerät, ist in einer weniger wohlanständigen Sprache geschrieben, als man dies von der Autorin gewohnt war. Als sie an dem Roman arbeitete, habe sie sich vorgenommen, 'meine Gestalten werden alles sagen, was sie möchten.' Lygia Fagundes Telles selbst hat dies mit der ihr eigenen Subtilität und Eleganz immer getan - erst jetzt aber, in diesem letzten Roman, gesteht sie auch der Welt der literarischen Figuren jegliche Freiheit zu." (Ray-Güde Mertin, Lit.-Nachrichten)

Torero, José Roberto / Pimenta, Marcus Aurelius
J. R. Torero wurde 1963 geboren. Er studierte Journalistik und Literatur. Regisseur, Drehbuchautor, Romanautor. M. A. Pimenta wurde 1962 geboren. Er ist Historiker und Journalist und lebt in São Paulo.

ToreroLandderPapageienKruegerBra 188 Torero, José Roberto / Pimenta, Marcus Aurelius: Das Land der Papageien
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Wolfgang Krüger Veralg, 2000. 255 S., geb., SU. DEA. 9,50 €.
O: Terra Papagalli. São Paulo 1997. | Umschlaggestaltung: Buchholz/Hinsch/Hensinger. | 3-8105-2017-9
Das Buch zum Jubiläum: allerdings keine Jubelschrift über die Heldentaten der Entdecker und Conquistadoren, sondern ein Schelmenroman in bester iberischer Tradition. Als am 22. April 1500 Álvares Cabral das brasilianische Festland erreicht, ist die Hauptperson des Romans, der Verbannte Cosme Fernandes mit an Bord. Erzählt wird die Geschichte von den Abenteuern in dem gerade neu entdeckten Land, im Land der Papageien, vom Leben unter den Eingeborenen und von den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den nach dreißig Jahren zurückgekehrten Portugiesen (an Bord ist – welch wundersame Fügung – auch die schöne Lianor, einst Ursache für die Verbannung von Cosme Fernandes). Vorgetragen wird dies alles in Form der Reiseberichte aus dem aus dem 16. Jahrhundert und der Protagonist mahnt dann den Adressaten des Berichts, den Grafen von Qurique: Möget Ihr also über meine Nöte lachen und aus ihnen lernen. Herzlich lachen aber werden die Leser/innen über diesen gelungenen Roman.

toreroLandderPapageienFischerBra 189 Torero, José Roberto / Pimenta, Marcus Aurelius: Das Land der Papageien
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuchverlag, 2002. TB 15234. 255 S., kt. 4,00 €.
O: Terra Papagalli. São Paulo 1997. | Umschlaggestaltung: Buchholz/Hinsch/Hensinger. | 3-596-15234-8
Das Buch zum Jubiläum: allerdings keine Jubelschrift über die Heldentaten der Entdecker und Conquistadoren, sondern ein Schelmenroman in bester iberischer Tradition. Als am 22. April 1500 Álvares Cabral das brasilianische Festland erreicht, ist die Hauptperson des Romans, der Verbannte Cosme Fernandes mit an Bord. Erzählt wird die Geschichte von den Abenteuern in dem gerade neu entdeckten Land, im Land der Papageien, vom Leben unter den Eingeborenen und von den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den nach dreißig Jahren zurückgekehrten Portugiesen (an Bord ist – welch wundersame Fügung – auch die schöne Lianor, einst Ursache für die Verbannung von Cosme Fernandes). Vorgetragen wird dies alles in Form der Reiseberichte aus dem aus dem 16. Jahrhundert und der Protagonist mahnt dann den Adressaten des Berichts, den Grafen von Qurique: Möget Ihr also über meine Nöte lachen und aus ihnen lernen. Herzlich lachen aber werden die Leser/innen über diesen gelungenen Roman.

Torres, Antônio
Geb. am 13.9.1940 im Junco/BA; Journalist und Schriftsteller.

Torres-Erde-AufbauBra 190 Torres, Antônio: Diese Erde
[Roman] A. d. bras. Port. übertr. u. m. e. Nachwort versehen v. Ray-Güde Mertin.
Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag, 1990. 157 S., br. 2,50 €.
O: Essa terra. | Einbandgestaltung: Ingolf Neumann. | 3-351-01698-0
Im Mittelpunkt des Romans steht ein nach zwanzig Jahren heimgekehrter Mann aus dem Sertão, der - entgegen der Erwartung seines Heimatdorfes - zurückkommt, weil er in der Fremde gescheitert ist. Nach seinem Selbstmord erzählt der jüngere Bruder die Geschichte der Familie und des Dorfes. Und obwohl alle Illusionen verflogen sind, macht auch der Erzähler sich eines Tages auf, um in der großen Stadt sein Glück zu machen. Ein eindrucksvolles Stück Prosa.

Trevisan, Armindo
Geboren am 6.10.1933 in Santa Maria/Rio Grande do Sul; Lyriker; Professor für Kunstgeschichte.

Trevisan ArmindoBra 191 Trevisan, Armindo: Am sechsten Tage geboren
Brasilianische Gedichte. Deutsch von Kurt Scharf.
Erlangen: Verlag der Ev.-Luth. Mission, 1987. 80 unpag. S., englbr. DEA 5,50 €.
O: O moinho de Deus. 1985. | Umschlaggestaltung: Helmut Herzog. | 3-872114-216-X
Sozial engagierte, religiöse Lyrik.






Trevisan, Dalton
Geb. am 14.6.1925 in Curitiba/Paraná; Jurist und Journalist.

Trevisan DaltonBra 192 Trevisan, Dalton: Ehekrieg
Erzählungen. A. d. bras. Port. u. Nachwort v. Georg Rudolf Lind.
Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1980. es 1041. 212 S., br. DEA. 4,00 €.
Umschlaggestaltung: Willy Fleckhaus. | 3-518-11041-1
Sammlung von kurzen, lakonischen Erzählungen, die alle im Proletariat oder Kleinbürgertum der Provinz spielen und die erotische, sexuelle Beziehung zwischen den Geschlechtern zum Thema haben.




Trevisan, João Silvério
Geboren am 23.6.1944 in Ribeirão Bonito. Journalist, Regisseur.

Trevisan-Ana-DEABra 193 Trevisan, João Silvério: Ana in Venedig
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner.
Frankfurt/M.: Eichborn, 1997. 739 S., geb., SU. DEA. 12,00 €. (verkauft)
O: Ana em Veneza. | Umschlaggestaltung: Moni Port. | 3-8218-0347-9
Die Geschichte von drei Hauptpersonen bestimmen die Struktur des monumentalen Romans: Julia da Silva Bruhns, genannt Dodô, die Tochter eines deutschen Pflanzers in Brasilien, Ana ihre schwarze Amme, und Alberto Nepomuceno, ein brasilianischer Komponist. Julia muß den geliebten Ort ihrer Kindheit verlassen und reist mit dem Vater 1858 nach dem Tod ihrer Mutter nach Lübeck. Ana, die als Kind von Afrika nach Brasilien verschleppt wurde, reist mit ihr in das kalte Europa. Sie alle begegnen - Julia ist mittlerweile die Mutter von Heinrich und Thomas Mann geworden - 1890 in Venedig Nepumuceno, der in Europa Musik studiert. Themen, die in vielfältiger Form den Roman durchziehen, sind die Entwurzelung, das Exil, die portugiesisch-brasilianische Saudade, die deutsche Melancholie, die Identität der Protagonisten. Trevisan versammelt ein immenses Bildungswissen, eine Fülle von Anspielungen und läßt eine große Zahl historischer Personen auftreten, die die eigentliche Handlung des Romans fast erdrücken. Ein lesenswerter Schmöker.

Vasconcelos, José Mauro de
Geb.am 26.2.1920 in Bangu/Rio de Janeiro, gestorben am 24.7.1984 in São Paulo; übte div. Berufe aus, Autor mehrerer Bestseller.

Vasconcelos-Ara-dtvBra 194 Vasconcelos, José Mauro de: Ara Ara
Abenteuer im brasilianischen Urwald. [Roman] Deutsch von Marianne Jolowicz.
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1991. dtv 11419. 302 S., kt. (M) 3,50 €.
O: Arara vermelha. São Paulo. | Umschlaggestaltung: Celestino Piatti. | 3-423-11419-3
Vasconcelos erzählt von der dramatischen Flußfahrt eines Halbblutindianers mit Diamantendieben: einem ehemaligen Leutnant und dessen schwangerer Frau, einem entflohenen Sträfling und einer Prostituierten. Die fünf erleben auf ihrer Flucht vor ihren Verfolgern Haß, Gier, Liebe und Leidenschaft am mächtigen Araguaia-Strom, in den ebenso grausamen wie faszinierend schönen Urwäldern Brasiliens. Vasconcelos versteht es, die Leser in seinen Bann zu ziehen und ihnen auf dem Hintergrund einer spannend erzählten Geschichte die Denkweise und das Handeln der Indios des brasilianischen Urwalds nahezubringen.

Wenn ich- dtvGroßdruckBra 195 Vasconcelos, José Mauro de: Wenn ich einmal groß bin
Roman. Deutsch von Marianne Jolowicz.
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1980. dtv-Großdruck 2542. 204 S., br., 4,00 €.
O: O meu pé de lanranja lima. São Paulo 1968. | Umschlaggestaltung: Celestino Piatti.
Rührende Geschichte von der traurigen Kindheit eines fünfjährigen Jungen aus der brasilianischen Unterschicht.





Bra 196 Vasconcelos, José Mauro de: Wenn ich einmal groß bin
Roman. Deutsch von Marianne Jolowicz.
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1991. dtv-Großdruck 25056. 236 S., br. 4,00 €. 
O: O meu pé de lanranja lima. São Paulo 1968. | Umschlaggestaltung: Celestino Piatti. | 3-423-25056-9. (Titel identisch mit TB 2542)
Rührende Geschichte von der traurigen Kindheit eines fünfjährigen Jungen aus der brasilianischen Unterschicht.

Wenn ich - DBBundBra 197 Vasconcelos, José Mauro de: Wenn ich einmal groß bin
Roman. Deutsch von Marianne Jolowicz.
Stuttgart, Hamburg, München: Deutscher Bücherbund, [1973]. 238 S., geb., SU. 5,00 €.
O: O meu pé de lanranja lima. São Paulo 1968. | Buchausstattung: Klaus Dempel.
Rührende Geschichte von der traurigen Kindheit eines fünfjährigen Jungen aus der brasilianischen Unterschicht.





Bra 198 Vasconcelos, José Mauro de: Wenn ich einmal groß bin
Roman. Deutsch von Marianne Jolowicz.
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1977. 4. Aufl. (35.-44. Tsd.). dtv 864. 139 S., kt. 3,00 €. (Titel wie TB 2542)
O: O meu pé de lanranja lima. São Paulo 1968. | Umschlaggestaltung: Celestino Piatti. | 3-423-00864-4
Rührende Geschichte von der traurigen Kindheit eines fünfjährigen Jungen aus der brasilianischen Unterschicht.

Veríssimo, Érico
Geboren am 17.12.1905 in Cruz Alta/RS, verstorben am 28.11.1975 in Porto Alegre/RS. Übte verschiedene Berufe aus und wurde später mit einigen Erzählungen bekannt bevor begann, Romane zu veröffentlichen.

Veríssimo-Excellenz-DEABra 199 Veríssimo, Érico: Seine Exzellenz der Botschafter
Roman. Aus dem Portugiesischen übertragen von Hans Erik Hausner.
Wien, Berlin: Paul Neff Verlag, [1967]. 505 S., Ln., SU. DEA. 12,00 €.
O: O senhor embaixador. Porto Alegre. | Umschlag- und Einbandentwurf: Willi Bahner.
Der Roman ist eine vital und kunstvoll gestaltete Satire, die zwar auf eine konkrete historische Situation (das Kuba Batistas und die Revolution Castros) Bezug nimmt, jedoch die Perpektive auf den allgemeinen Zustand fast aller lateinamerikanischen Staaten im Kräftefeld der USA offenhält. (n. Reichardt)



Verissimo Botschafter NeffBra 200 Veríssimo, Érico: Seine Exzellenz der Botschafter
Roman. Aus dem Portugiesischen übertragen von Hans Erik Hausner.
M. e. Nachw. v. Adalbert Dessau.
Berlin: Verlag Volk und Welt, 1970. 491 S., Ln., SU. 9,00 €.
O: O senhor embaixador. Porto Alegre. | Schutzumschlag: Ruth Knorr.
Der Roman ist eine vital und kunstvoll gestaltete Satire, die zwar auf eine konkrete historische Situation (das Kuba Batistas und die Revolution Castros) Bezug nimmt, jedoch die Perpektive auf den allgemeinen Zustand fast aller lateinamerikanischen Staaten im Kräftefeld der USA offenhält. (n. Reichardt)


Verissimo Zeit 1954Bra 201 Veríssimo, Érico: Die Zeit und der Wind
Roman. Übersetzung von Ernst Doblhofer.
Wien, Stuttgart, Berlin: Paul Neff Verlag, 1954. 2. Aufl. 656 S., Ln., 9,50 €. (SU m. kl. Einrissen)
O: O tempo e o vento. I: O continente. | Umschlagentwurf: Robert Pippal.
Farbig und spannend geschriebene „Saga des Rio Grande do Sul" zur Zeit der port.-spanischen Grenzkriege ab 1745 bis zur Föderalistischen Revolution von 1893.




Veríssimo-Zeit-Europ.BCBra 202 Veríssimo, Érico: Die Zeit und der Wind
Roman. Übersetzung von Ernst Doblhofer.
Stuttgart, Zürich, Salzburg: Europäischer Buchklub, 1955. 733 S., Hldr. 6,00 €.
O: O tempo e o vento. I: O continente. | Einbandgestaltung von E. Aurich und Karl Staudinger.
Farbig und spannend geschriebene „Saga des Rio Grande do Sul" zur Zeit der port.-spanischen Grenzkriege ab 1745 bis zur Föderalistischen Revolution von 1893.




Veríssimo, Luís Fernando

Geboren am 26.10.1936 in Porto Alegre/RS. Erzähler, Journalist.

Veríssimo-Club-DEABra 203 Veríssimo, Luís Fernando: Der Club der Engel
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Barbara Mesquita.
München: Droemer Verlag, 2001. 175 S., geb., SU. DEA. 9,50 €.
O: O clube dos anjos. Rio den Janeiro 1998. | Umschlag: Büro Jorge Schmidt. | 3-426-19562-3
Ein merkwürdiger und geheimnisvoller Zeitgenosse namens Lucídio läuft da dem Erzähler David eines Tages bei einer Weinprobe über den Weg. Interessiert hört der Fremde zu, als David vom „Club der Engel" erzählt, der, bevor er seinen kulinarischen Geschmack verfeinerte, wegen seiner Vorlieben auch der „Hackfleisch-Club" hieß. Und als der unbekannte Gast David dann davon überzeugt, ein hervorragender Kenner diverser Küchen zu sein, der bisher alle Probeessen mit dem tödlichen Fugu-Fisch überlebt hat, darf Lucídio das nächste Essen der zehn illustren Freunde zubereiten. Nach neun Treffen der Gourmets leben nur noch David und Lucídio. Aber schon hat sich ein Herr Spector angemeldet, der an der Vermarktung der „Gnädigen Tode" oder „Finalen Sinnenfreude" interessiert ist. Dazu gibt es Gigot d'agneau, das Lieblingsessen des Erzählers. Natürlich von Lucídio zubereitet ... Eine bissige, schwarze Satire und ein köstliches Lesevergügen.

Veríssimo-MeierhoffBra 204 Veríssimo, Luís Fernando: Meierhoffs Verschwörung
Roman. Aus dem Portugiesischen von Barbara Mesquita.
München: Droemer Verlag, 2006. 153 S., geb., SU., DEA. 12,00 €.
O: O opositor. Rio de Janeiro. 2004. | Umschlag: Zero Werbeagentur. | 978-3-426-19720-2
Eigentlich sollte der junge Journalist aus São Paulo, dessen Namen wir nicht erfahren, in Manaus etwas über halluzinogenen Kräuter und Früchte des Amazonas herausfinden und darüber einen Artikel schreiben. Aber statt mit seiner Geliebten Serena die Recherchen vor Ort vorzunehmen (im Labyrinth der Nebenflüsse der Nebenflüsse der Nebenflüsse des Rio Negro) erzählt sie ihm von seinen Halluzinationen nach der Einahme diverser Säfte und Früchte während der schweißtreibenden Liebesnachmittage. Dann trifft er in der Kneipe des dicken Hatoum Jósef Teodor, genannt der Pole. Der erzählt ihm die abenteuerliche Geschichte von der Meierhoff-Gruppe (benannt nach einem Hotel in Belgien). Diese sei gebildet aus vier Organisationen, die die Welt beherrschten. Und er sei der Terminator, ausgesandt von der Meierhoff-Gruppe, um unbequeme Hindernisse der Verschwörergruppe zu eleminieren. Das alles passiert noch, als der Journalist nur Cashew-Saft trinkt und keine Ahnung von der Welt hat, wie der Pole sagt. In den folgenden Kapiteln des amüsanten Romans, wird die „Dosis" der Getränke gesteigert und so sind auch die Erzählungen des Polen vielleicht nur Ausgeburten (s)eines Säuferhirns? Aber auch das Schlußkapitel „Wasser" bringt keine Auflösung dieser phantastischen Geschichte. Eine außerordentliches Lesevergnügen. Verissimo, dessen Werke in Brasilien in jeder Buchhandlung zu haben sind, ist im deutschsprachigen Raum immer noch zu entdecken.

Anthologien

Bra 205 Die Reiher
Brasilien in den Erzählungen seiner besten zeitgenössischen Autoren.
Auswahl und Übersetzung: Curt Meyer-Clason. Vorwort: Michael Rehs. Einführung: Curt Meyer-Clason.
Herrenalb/Schwarzwald: Horst Erdmann Verlag für internationalen Kulturaustausch, 1967. Geistige Begegnungen Bd. XVIII. 399 S., geb., (Rücken gestaucht) 9,50 €. (Deckel o. Titel) (verkauft)

Tigerin DEABra 206 Tigerin und Leopard
Erotische Erzählungen brasilianischer Autorinnen.
Ausgewählt von Márcia Denser. Herausgegeben und Nachwort von Ray-Güde Mertin.
A. d. bras. Port. übers. v. Sarita Brandt, Karin von Schweder-Schreiner und Ray-Güde Mertin.
Zürich: Ammann, 1988. 228 S., geb., SU. DEA. 10,00 €.
3-250-10059-5
Anthologie mit im deutschen Sprachraum fast unbekannten weiblichen Stimmen, die zunehmend Themen aufgreifen, die in den lateinamerikanischen Gesellschaften eine männliche Domäne waren und deren Behandlung durch Frauen Skandale hervorriefen.

tigerin UTBra 207 Tigerin und Leopard
Erotische Erzählungen brasilianischer Autorinnen. Ausgewählt von Márcia Denser. Herausgegeben und m. e. Nachwort von Ray-Güde Mertin . A. d. bras. Port. übers. v. Sarita Brandt, Karin von Schweder-Schreiner und Ray-Güde Mertin.
Zürich: Unionsverlag 2003. UT 273. 190 S., kt. 5,00 €.
3-293-20273-X
Anthologie mit im deutschen Sprachraum fast unbekannten weiblichen Stimmen, die zunehmend Themen aufgreifen, die in den lateinamerikanischen Gesellschaften eine männliche Domäne waren und deren Behandlung durch Frauen Skandale hervorriefen.


Schwarze poesieBra 208 Schwarze Poesie. Poesia Negra
Afrobrasilianische Dichtung der Gegenwart. Portugiesisch - Deutsch. Herausgegeben u. m. e. Einleitung von Moema Parente Augel. A. d. bras. Port. v. Johannes Augel.
St. Gallen/Köln/São Paulo: 19882 . 4.-5. Tsd. Ed. diá, 1988. 178 S., br. 8,00 €. (verkauft)
3-905482-38-X
Repräsentativer Überblick über die schwarze brasilianische Dichtung. Wichtige Veröffentlichung einer bisher in unserem Sprachraum kaum bekannten engagierten Lyrik, die auf die Probleme der Brasilianer afrikanischer Herkunft aufmerksam macht.



Erkundungen BraBra 209 Erkundungen
38 brasilianische Erzähler. Herausgegeben von Erhard Engler. M. e. Nachwort d. Herausgebers. A. d. Port. v. Erhard Engler, Kristina Hering, Gudrun Hohl, Bärbel Jahn-Albert, Andreas Klotsch, Eva Sandig, Katharina Schneider, Gotthard Schön, Katrin Steinitz, Christina Vogel.
Berlin: Verlag Volk und Welt, 1988. 323 S., br. 8,00 €.
3-353-00353-3
Der Brasilien-Band dieser bewährten Reihe literarischer Länder-Erkundungen macht uns durch die Auswahl von Kurzprosa mit vielen bekannten und unbekannten Autoren und Autorinen bekannt. Hervorzuheben ist die Tatsache, daß es sich ausnahmslos um deutsche Erstveröffentlichungen handelt, die in ihrer Gesamtheit ein anschauliches Bild der Realität Brasiliens vermitteln; mit ausführlichem biobibliographischem Anhang.

Lauf SonneBra 210 Der Lauf der Sonne in den gemäßigten Zonen
Erzählungen aus dem brasilianischen Alltag.
Herausgegeben von Marianne Gareis. A. d. bras. Port. v. Marianne Gareis und Karin von Schweder-Schreiner.
St. Gallen/Berlin/São Paulo: Ed. diá, 1991. 179 S., geb., SU. DEA. 9,50 €.
3-905482-66-5
Schön ausgestatteter Band mit neuen Erzählungen (auch) von vielen bekannten Autoren. Kurze Texte, die ein grelles Schlaglicht werfen uf die Wirklichkeit im heutigen Brasilien: Ein Blick eben auf die gemäßigten Zonen, d.h. auf ein Brasilien, in dem die Sonne nicht so strahlend scheint, wie in den tropischen Regionen. Ausführliches Glossar, biographische und bibliographische Angaben machen den Band zu einer vorbildlichen Anthologie.

Schwarze ProsaBra 211 Schwarze Prosa. Prosa Negra
Afrobrasilianische Erzählungen der Gegenwart. Herausgegeben u. m. e. Einleitung v. Moema Parente Augel. A. d. bras. Port. v. Johannes Augel und Marianne Gareis.
St. Gallen/Berlin/São Paulo: Ed. diá, 1993. 194 S., br. DEA. 8,00 €. (verkauft)
3-86034-127-8
In Nachfolge und Ergänzung zu dem verdienstvollen Band "Schwarze Poesie/Poesia Negra" (s. BL '92, S. 235) erscheint hier ein Überblick über die erzählende Literatur der Schwarzen in Brasilien. Selbst im Heimatland kaum zur Kenntnis genommen, zeigt ein Blick in die Literaturgeschichte, daß nach der Poesie vor allem die Kurz-Prosa der Nachfahren der Sklaven aus der heutigen Literatur Brasiliens nicht mehr wegzudenken ist. Beherrschendes Thema ist der alltägliche Rassismus in Brasilien, der so gerne von der herrschenden weißen Schicht mit dem Schlagwort "Demokratie der Rassen" verdeckt wird. So bietet uns der vorliegende schmale Band ein weiteres wichtiges Zeugnis der afrobrasilianischen Literatur auf ihrem Wege zur eigenen Identität. Ausführliches Glossar, Quellenangaben, biographische und bibliographische Angaben runden das wichtige Werk ab.

NachdenkenBra 212 Nachdenken über eine Reise ohne Ende
Brasilien literarisch. Herausgegeben v. Ute Hermanns u. Kurt Scharf im Auftrag des Hauses der Kulturen der Welt.
Berlin: Babel Verlag Hund & van Uffelen, 1994. 191 S., br. DEA. 7,50 €.
3-928551-15-9
Anthologie von bisher noch nicht übersetzten Lyrik- und Prosatexten. Viele auch bei uns bekannte Autorinnen und Autoren sind mit kurzen Zeugnissen ihres Schaffens vertreten. Insgesamt bietet der schmale Band einen gelungenen thematischen Querschnitt durch das riesige Land: eine Lese-Reise vom kargen Nordosten über die Region des Amazonas bis zum Dschungel der Metropolen. Biobibliographische Hinweise und Nachweise ergänzen das empfehlenswerte Buch.

Bra Erz FiTBBra 213 Brasilien erzählt
24 Erzählungen. Ausgewählt u. m. e. Nachbemerkung v. Inés Koebel.
Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1994. TB 12077, 234 S., kt. 5,00 €.
3-596-12077-3
Vierundzwanzig Erzählungen, davon vier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung, stellt dieser Band vor. Die Herausgeberin hat eine Reihe dieser Texte aus längst vergriffenen Anthologien oder schwer zugänglichen Publikationen herausgesucht in der schließlich auch gelungenen Absicht, mit dieser Auswahl ein möglichst vielfältiges Bild von Brasiliens Literatur des 20. Jahrhunderts vorzustellen.


MitternachtBra 214 Kurz vor Mitternacht (Missa do galo)
Sechs Variationen über ein Thema von Machado de Assis.
Herausgegeben u. m. e. Nachwort versehen v. Ray-Güde Mertin.
Frankfurt/M.: Insel, 1994. it 1654. 123 S., kt. DEA. 3,00 €.
3-458-33354-1
Osman Lins hatte die Idee zu diesem Buch: Je drei Schriftsteller/-innen aus Rio de Janeiro und São Paulo sollten die meisterhafte Erzählung Christmette von Machado de Assis noch einmal erzählen: Ein junger Mann zu Gast bei einem Ehepaar in Rio de Janeiro soll von Nachbarn zur Christmette abgeholt werden. Die Dame des Hauses betritt kurz vor Mitternacht den Raum, in dem er wartet... Nélida Piñón, Julieta de Godoy Ladeira, Antonio Callado, Autran Dourado, Lygia Fagundes Telles und Osman Lins selbst nehmen die Herausforderung an und dokumentieren jede(r) auf seine Weise die Unauslotbarkeit und Mehrdeutigkeit dieser Geschichte.

ModernismoBra 215 Modernismo Brasileiro und die brasilianische Lyrik der Gegenwart
Herausgegeben, übersetzt und m. e. Einführung versehen von Curt Meyer-Clason.
Mit Zeichnungen von Leda Catunda.
Berlin: Druckhaus Galrev, 1997. 229 S., br. DEA. 9,00 €.
3-910161-76-6
Diese Sammlung von vierzig Dichtern versteht sich als Fortsetzung von Brasilianische Poesie des 20. Jahrhunderts ... und versucht, Einblicke in die Hervorbringungen des abgelaufenen halben Jahrhunderts von Dichtern, geboren zwischen 1920 und 1945, zu vermitteln. Waren in der zitierten Ausgabe von 1975 bei den einzelnen Gedichten noch Jahr des Entstehens und die Quelle genannt, so fehlt in dem vorliegenden Band außerdem noch der Originaltitel, vom Originaltext, der bei Gedichten mit abzudrucken heute Pflicht ist, ganz zu schweigen. Die Angaben zu den Autorinnen und Autoren sind ebenso nichtssagend wie die Bemerkungen zur aktuellen lyrischen Produktion in Brasilien und ihre Eingruppierung in zeitgenössische Strömungen. Verdecken wir mit dem Frust über diese völlig unzureichende Edition auch die überflüssigen Zeichnungen des Buches und hoffen auf neue Stimmen der brasilianischen Poesie.