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Kinder- und Jugendbücher

Kinder- und Jugendbücher - antiquarisch
 
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Die Bücher sind, wenn nicht anders vermerkt, in einem altersbedingten Zustand. Beschädigungen und Verschmutzungen sind angegeben.
Für die biographischen Angaben zu den Autoren und Inhaltsangaben zu einzelnen Werken wurden teilweise benutzt: Dieter Reichardt, Lateinamerikanische Autoren, Tübingen und Basel 1972 und „Autorenlexikon Lateinamerika“, hrsg. von Dieter Reichardt, Frankfurt/M. 1992, sowie die Besprechungen aus den verschiedenen Broschüren "Bücher zu Lateinamerika" aus den Jahren 1988 bis 2008 und der späteren Webseite.
Wichtigste Grundlage für die Zusammenstellung war die kommentierte Bibliographie der Kinder- und Jugendbücher aus Lateinamerika von Johanna Klute und Klaus Küpper aus dem Jahre 2015 (nähere Angaben dazu auf der Webseite unter „Bibliographien“)
 
Abkürzungen:
[KJL] Kinder- und Jugendliteratur
DEA Deutsche Erstausgabe
SU Schutzumschlag
O: Originaltitel
(M) Mängelexemplar (Stempel oder Strich)
 
ALLENDE, Isabel (Chile)
Isabel Allende wurde am 2.8.1942 in Lima/Peru geboren, ihre Jugend verbrachte sie in Santiago de Chile. Sie ist Journalistin und musste 1974 ihre Heimat wegen des Militärputschs in Chile verlassen und lebte eine Zeitlang im Exil in Venezuela; seit 1988 lebt sie in Kalifornien. Allende veröffentlichte seit ihrem Welterfolg Das Geisterhaus zahlreiche Romane, Jugendbücher und andere Prosa.
 
Allende Stadt dtv RH Kopie 2KJL 01 ALLENDE, Isabel: Die Stadt der wilden Götter
Roman. Aus dem Spanischen von Svenja Becker.
München, Wien: Hanser, 2002. 352 S., Hln., 9,00 €.
O: La ciudad de las bestias. Barcelona 2002.| Umschlag: Dieter Wiesmüller. | 3-446-20188-2
Der Roman ist das erste Buch der Trilogie „Die Abenteuer von Aguila und Jaguar“.
Die Schriftstellerin Kate Cold begibt sich auf eine Expedition in den brasilianischen Dschungel. Begleitet wird sie von ihrem 15jährigen Enkel Alex. Sie wollen dem Geheimnis einer „Bestie“ und den unbekannten indianischen Nebelmenschen auf die Spur kommen. Doch da gibt es noch die „bösen“ Expeditionsteilnehmer, den brutalen Hauptmann Ariosto und den Unternehmer Mauro Carias, die andere Interessen haben und diese blutig durchzusetzen versuchen, ebenso wie die Karikatur eines größenwahnsinnigen Wissenschaftlers. Zwischen Alex und der zwölfjährigen Nadia, Tochter des indianischen Führers, entwickelt sich eine zarte Beziehung.
Die dem „Magischen Realismus“ verpflichtete Allende greift in diesem Jugendbuch kräftig in die Klischeekiste hinein und kann so eine völlig abstruse Traumwelt konstruieren, nebenbei in peinlichen Dialogen etwas Zivilisationskritik loswerden und den pädagogischen Zeigefinger erheben. (Klaus Küpper)
 
AMADO, Jorge (Brasilien)
Jorge Amado wurde am 10.8.1912 bei Ilhéus/Bahia geboren, gestorben ist er am 6.8.2001 in Salvador de Bahia; Gelegenheitsarbeiter, Reporter, Jurist, mehrfach verhaftet und mehrere Exilaufenthalte in Lateinamerika und Europa, bis 1956 Mitglied der KP. Amado ist zweifellos der erfolgreichste Schriftsteller Lateinamerikas, sein Werk ist in über 40 Sprachen übersetzt.
 
Amado Herren reclam KopieKJL 02 AMADO, Jorge: Herren des Strandes
Roman. Deutsch von Ludwig Graf von Schönfeldt.
Mit einer Nachbemerkung „Die Romane von Bahia“ des Autors.
Leipzig: Philipp Reclam jun., 1975. 2. Auf. Reclams Universal-Bibliothek 622. 278 S., br., 3,00 €.
O: Capitães das Areia. 1937. Reihenentwurf: Irmgard Horlbeck-Kappler. Aufl.: 30.000
- dass.: - KJL 03
Leipzig: Philipp Reclam jun., 1978. 3. Aufl. Reclams Universal-Bibliothek 622. 253 S., br., 3,00 €.
O: Capitães das Areia. 1937. Reihengestaltung: Lothar Reher. Aufl.: 20.000.
Der sechste Roman von Jorge Amado beschreibt realitätsnah die Erlebnisse einer Bande verwaister Straßenjungen in den 1930er Jahren. Die Kinder, über 100 Jungen zwischen 6 und 16 Jahren, hausen in der Ruine eines kolonialen Speichers am Strand von Bahia. Ihre Gemeinschaft ist der verzweifelte Versuch, ein wenig Sicherheit und das Gefühl von Familie in einer Umgebung aus Gewalt, Brutalität, Hunger und Einsamkeit zu finden. Vor diesem Hintergrund erzählt Amado die Liebesgeschichte zwischen dem Anführer der Bande, Pedro Bala und Dora, dem einzigen Mädchen in der Gruppe. Die brasilianische Originalausgabe des Romans erschien erstmals im Jahr 1937. (Johanna Klute)
 
BELLI, Gioconda (Nicaragua)
Gioconda Belli wurde am 9. Dezember 1948 in Managua geboren. Der bürgerlichen Oberschicht entstammend, konnte sie in Spanien und den USA studieren. Sie schloß sich nach ihrer Rückkehr im Jahre 1970 den Sandinisten an und mußte nach einer Guerilla-Aktion nach Mexiko und Costarica ins Exil gehen. Nach dem Sieg der Sandinistas (1979) arbeitete sie in verschiedenen kulturpolitischen Ämtern der Revolutionsregierung. Enttäuscht über die Politik der der Sandinisten brach sie Anfang der 90er Jahre mit der Bewegung, die sie in ihren Gedichten oft besungen hatte. Zahlreiche Gedichtbände und Romane sind ins Deutsche übersetzt worden und erlebten mehrere Auflagen.
 
Belli BäumeKJL 04 BELLI, Gioconda: Als die Bäume davonflogen
KJL. Mit Illustrationen von Barbara Steinitz.
Aus dem Spanischen von Catalina Rojas Hauser
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 2017. [21] S., geb., 28 x 24 cm, 8,00 €.
978-3-7795-0565-5
Pablo liebte die Bäume. Weil er nicht toben durfte wie andere Kinder, fühlte er sich den Bäumen verwandt, die er vor dem Fenster sah. Sie verweilten an einem Ort, ganz wie er selbst. Er kannte jeden einzelnen, wusste, wann er blühte oder seine Blätter verlor. Doch eines Tages passierte Ungeheuerliches: Pablo sah, wie die Bäume ihre Stämme auf nie gesehene Weise bewegten, sich schüttelten und ihre Wurzeln aus der Erde lösten, wie sie aufstiegen in die Lüfte und davonflogen wie Drachen. Der Junge erfuhr, dass die Bäume flohen, weil die Menschen sie nicht ehrten und ihren Lebensraum zerstörten. Als alle fort waren, bedeckten Sand und Staub den Planeten. Doch plötzlich, als Pablo den Verlust seiner Freunde beweinte und seine Tränen auf die Erde fielen, kehrten seine Bäume einer nach dem anderen zurück und die Menschen hatten verstanden. Gioconda Belli erzählt ihre Geschichte mit freiem Bekenntnis zu großen Gefühlen und einer universellen Botschaft. Barbara Steinitz erschafft mit ihren Schattenbildern eine bezaubernde, märchenhafte Atmosphäre. (Verlagsinformation)
 
Belli Schmetterlin gross KopieKJL 05 BELLI, Gioconda: Die Werkstatt der Schmetterlinge
[KJL] Ohne Übersetzerangabe. Illustriert von Wolf Erlbruch.
Wuppertal: Peter Hammer, 2004. 7. Aufl. Großformat, 35 x 25 cm, 40 S, Hln., 12,50 €.
O: La historia de la creación de las mariposas. | 3-87294-607-2
- dass.: - KJL 06
Wuppertal: Peter Hammer, 2000. Sonderausgabe in kleinerem Format. 40 S., HC, 6,00 €.
3-87294-867-9
Gioconda Belli erzählt hier die Geschichte von der Erschaffung der Schmetter¬linge. Ro¬dolfo, der junge Gestalter, möchte zu gern die strengen Regeln, die die Weise Alte auf¬gestellt hat, durchbrechen und beispielsweise einen Vogel, der Äpfel legt, entwerfen. Am meisten aber bedrückt ihn sein Wunsch, ein Wesen zu erschaffen, das fliegen kann wie ein Vogel und lieblich ist wie eine Blume. Wie es ihm schließlich gelingt, ist in die¬sem wunderschönen Buch nachzulesen und in den kongenialen Zeichnungen von Wolf Erlbruch nachzuerleben.
 
BODOC, Liliana (Argentinien)
Liliana Bodoc wurde am 21. Juli 1958 in Santa Fe, Argentinien geboren. Sie studierte und lehrte moderne Literatur und ist Autorin von Romanen und Erzählungen, darunter auch Kinder- und Jugendbücher. Bodoc, die für ihre Jugendbücher ausgezeichnet wurde, lebt in Buenos Aires.
 
Bodoc Grenzl. 1.File1418 KopieKJL 07 BODOC, Liliana: Die Tage des Hirsches
Die Grenzländersaga. Band 1. Aus dem Spanischen von Matthias Strobel.*
Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 2008. st 3979. 315 S., br.
O: La saga de los confines. Los días del venado. Buenos Aires 2000. | 978-3-518-45979-9
* Abweichungen der vorliegenden Übersetzung von der Originalausgabe wurden mit der Autorin abgestimmt.
„Die Grenzländersaga erzählt von der kriegerischen, aber auch philosophischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Weltanschauungen: Die eine steht für Verschiedenheit, Freiheit und Respekt vor der Natur, die andere setzt auf Uniformität, Sklaverei und Ausbeutung.“ So beschreibt Liliana Bodoc ihre Roman-Trilogie, die inzwischen vollständig auf Deutsch vorliegt. Sie beansprucht für sich, aus der Sicht der Unterworfenen (im Gegensatz zu Tolkien) zu schreiben, weshalb es in ihrer phantastischen Welt auch keinen allmächtigen Magier gibt, der alle Probleme löst.
Bodoc hat für ihr Werk Themen aus der mythischen Welt der eingeborenen Völker Amerikas, den Berichten der Konquistadoren und anderen Quellen entliehen und mit Fantasy-Elementen zusammengerührt. Es ist vor allem die fremdartige, künstliche und mitunter feierlich und geheimnisvoll wirkende Sprache, die das Lesen der drei Bände oft zur Qual macht. Die benutzten Phantasienamen der Protagonisten sind im Vergleich zu den historischen Namen wie Atahualpa oder Tenochtitlan wahre Zungenbrecher (Husihuilke, Dulkancellin usw.) und für Jugendliche wohl kaum identitätsstiftend. Daher muss man schon ein Liebhaber der sogenannten Fantasy-Literatur sein, um diese Geschichte mit Begeisterung zu lesen. (Klaus Küpper)
 
BRAZ, Júlio Emílio (Brasilien)
Júlio Emilio Braz wurde 19.4.1959 in Manhumiriam im Bundesstaat Minas Gerais geboren. Mit fünf Jahren zog Braz mit seiner Familie nach Rio de Janeiro. Dort wuchs er in einer Favela auf, lernte später Buchhalter und begann als Autodidakt zu schreiben. Unter unzähligen Pseudonymen schrieb Julio Emilio Braz Krimis, Comics- und Westerngeschichten sowie Dreh- und Jugendbücher, die z. T. im Schulunterricht gelesen werden.
 
KJL 08 BRAZ, Júlio Emílio: Kinder im Dunkeln
[KJL] A. d. bras. Port. v. Bettina Neumann.
Zürich/Frauenfeld: Nagel & Kimche, 1996. 96 S., Pb. DEA. 6,00 €.
O: Crianças na escuridão. São Paulo/SP 1991. Umschlag: Urs Stuber. 3-312-00507-8
Dies ist ein erschütternder Bericht über die Straßenkinder in Brasilien. Aus der Perspektive der anfangs siebenjährigen Rolinha (Täubchen) erzählt, führt uns der Autor (ein bekannter, auch in Deutschland übersetzter Comicschreiber) mitten hinein in den Großstadtdschungel Brasiliens. Rolinha schließt sich einer Bande von Mädchen an, die mit dem Sammeln von Altpapier ihren Lebensunterhalt verdienen. Anführerin ist die 10jährige Doca, die den Schutz eines Halbwüchsigen genießt, der auch vor Mord nicht zurückschreckt. Sie schlafen in einer Hütte aus Pappe und Holz. Der Kampf um das tägliche Brot bestimmt das Leben der Kinder. Ihre Begegnungen und Auseinandersetzungen mit Polizisten, Bettlern, Prostituierten, Dealern und Zuhältern werden vom Autor mit einer scheinbaren Teilnahmslosigkeit geschildert, die schaudern macht. Am Ende, nach drei Jahren, in denen viele der Mädchen sterben, gibt es auch für Rolinha kaum eine Perspektive. Für mich das beste Buch über Straßenkinder; empfohlen ab 12. (Klaus Küpper)
 
CAICEDO, Andres (Kolumbien)
Luis Andres Caicedo Estela wurde am 29.9.1951 in Cali geboren, gestorben in Cali durch Selbstmord am 4.3.1977. Caicedo war Journalist und Schriftsteller.
 
Caicedo Salsavida KopieKJL 09 CAICEDO, Andres: Salsavida
Roman. Aus dem Spanischen von Klaus D. Hebenstreit.
Wuppertal: Peter Hammer, 1997. Galileo. 234 S., br., DEA. 6,00 €.
O: Que viva la música! 1977. | 3-87294-768-0
Protagonistin dieses Kultbuches ist La Mona, die Blonde. Aus ihrer Sicht wird das Leben der Jugend in der Stadt Cali beschrieben. Ein Leben das sie zu einem einzigen Fest machen wollen und in dem die Musik eine zentrale Rolle spielt und den Rhythmus der Handlung bestimmt. Der Roman beschreibt den Aufstand der Jugend gegen die Welt der Alten. Keineswegs ein eindeutiges Buch, in dem herkömmliche Kategorien die Orientierung bieten, sondern ein widersprüchlicher Roman mit einer außerordentlichen Sprache. Lesenswert. (Klaus Küpper)
 
CARDOSO, Luíz Cláudio (Brasilien)
Luíz Cláudio Cardoso wurde am 14.12.1931 in Rio de Janeiro geboren. Er studierte Jura und arbeitete für sein Land im diplomatischen Dienst. Cardoso ist Autor von einigen Romanen und Kinder- und Jugendbüchern.
 
KJL 10 CARDOSO, Luíz Cláudio: Der Tag, an dem sie Vater holten
[KJL] Übersetzt aus dem brasilianischen Portugiesisch von Gesa Hasebrink und aus dem Englischen von Christine Holliger. Mit einem Nachwort des Autors [fiktives Interview].
Zürich/Frauenfeld: Nagel & Kimche, 1996. 135 S., Pb., 6,00 €.
O: Meu pai, acabaram com ele. Rio de Janeiro 1986. (engl. Fassung: My Father, they´ve done away with him). | Umschlag: Marcela Montes. | 3-312-00508-6
Brasilien während der Militärdiktatur. Tulinho ist sieben Jahre alt, als Unbekannte seine Eltern und älteste Schwester abholen. Die Erinnerung an dieses Ereignis, die Rückkehr von Mutter und Schwester und die langsame Gewißheit, daß der geliebte Vater tot ist, bilden den Hauptteil der Geschichte. Das Geschehen wird in zwei weiteren Teilen aus Sicht der Dienstbotin und Dorada, einer weiteren Schwester Tulinhos erzählt. In einem fiktiven Interview erzählt der Autor die Geschichte des Buches und erläutert seine Motive. Ein sehr eindringliches Buch, empfohlen ab 12 Jahren. (Klaus Küpper)
 
CARRASCO, Alexandra (Chile)
Alexandra Carrasco wurde 1963 in Deutschland als Kind chilenischer Eltern geboren und wuchs in Chile auf. Die Familie floh vor dem Militärputsch 1973 nach Frankreich. Sie studierte in Frankreich Philosophie und arbeitete beim Erscheinen der deutschen Übersetzung ihres Romans als Übersetzerin mit.
 
Carrasco Adieu Kopie 2KJL 11 CARRASCO, Alexandra: Adieu, Santiago!
Roman. Aus dem Französischen von Gunhild Niggestich. Umschlaggestaltung: Wolf Erlbruch.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1996. Reihe Galileo. 186 S., br., 8,00 €.
O: Le Blue-Jeans des exilés. | 3-87294-713-3
Nach dem Putsch in Chile flieht die Familie mit der 12jährigen Tochter Carla nach Frankreich. Die Erlebnisse der Jugendlichen in ihrem Exil, in der neuen Wohnumgebung, mit den neuen Freunden sind Gegenstand dieses Romans. In der Auseinandersetzung mit der neuen Umgebung und mit ihrer Brieffreundin in Chile findet Carla ihre Identität. (Klaus Küpper)
 
COLOANE, Francisco (Chile)
Francisco Vicente Coloane Cárdenas wurde am 19.7.1910 in Quemchi auf der Insel Chiloé geboren. Er arbeitete zunächst als Schreiber bei einem Rechtsanwalt und als Gerichtsreporter in Santiago de Chile, bevor er wieder in den Süden Chile aufbrach. Er beteiligte sich an einer Antarktisexpedition, bereiste die Sowjetunion, China, Kuba und Indien.
Coloane gilt in seiner Heimat als Chronist der australen Welt und seine Romane und Erzählungen zu diesem Thema erzielten Rekordauflagen. Seine Erfahrungen vom Leben unter Seeleuten, Fischern, Tauchern und Schatzsuchern verliehen seiner Literatur ein hohes Maß an Authentizität und prägten seinen Stil. 1964 erhielt Coloane für sein Werk den großen chilenischen Literaturpreis. Er starb am 5.8.2002 in Santiago de Chile.
 
Coloane Schiffsjunge Kopie 2KJL 12 COLOANE, Francisco: Der letzte Schiffsjunge der Baquedano
[Roman] Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen.
Zürich: Unionsverlag, 2000. TB 159. 91 S., kt. 3,00 €.
O: El último grumete de la „Baquedano“.Santiago de Chile 1941. | 3-293-20159-8
Die kleine Geschichte spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Das Schulschiff Baquedano, ein Segler der chilenischen Marine, verläßt den Hafen zu einer letzten Fahrt in Richtung Kap Hoorn. Alejandro Silva, ein fünfzehnjähriger Junge, hat sich als blinder Passagier an Bord geschlichen, um auf diese Weise Seemann zu werden. Schon bald lernt er die rauhe Welt auf See und auf Feuerland kennen ... Der Kurzroman, 1940 erstmals erschienen und in Chile immer noch ein Klassiker, ist trotz einiger Patina ein lesenswerter und spannender Text. (Klaus Küpper)
 
FALLAS, Carlos Luis (Costa Rica)
Carlos Luis Fallas wurde am 21.1.1909 in Alajuela geboren. Er war Lastenträger und arbeitete auf der Bananenplantage der United Fruit Company, wo er sich in der Arbeiterbewegung engagierte und Streiks organiserte. Er wurde daraufhin inhaftiert und erzwang seine Entlassung durch einen Hungerstreik. 1944 wurde er Kongressabgeordneter und kämpfte im Bürgerkrieg von 1948 auf Seiten der Regierung. Fallas schrieb mehrere Romane und Erzählungen. Er starb am 7.5.1966 in San José.
 
KJL 13 FALLAS, Carlos Luis: Marcos Ramírez
Ins Deutsche übertragen von Hans Wiltsch.
Mit Illustrationen von Eberhard Binder-Staßfurt.
Berlin: Neues Leben, 1955. 357 S., ill., Hln., SU (beschädigt), 12,50 €..
O: Marcos Ramírez. San José 1952. | Schutzumschlag und Einband: Eberhard Binder-Staßfurt.
Marcos Ramírez wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein familiäres Umfeld ist geprägt von häuslicher Gewalt und Kriminalität. Wo immer der aufgeweckte und muntere Junge auftaucht, ist etwas los. Meist jedoch enden seine Einfälle und Unternehmungen mit Ärger und harten Bestrafungen durch seinen Stiefvater und der kleine Kerl muss viel Ungerechtigkeit einstecken. Auch in Schule fühlt sich Marcos fehl am Platz. Als unehelicher Sohn hat er den Spott seiner Mitschüler zu erdulden und es fällt ihm schwer, sich der Struktur und den festen Regeln der Schule anzupassen, obwohl er ein intelligenter und leidenschaftlicher Leser ist.
Zwischen Marcos und seiner Mutter besteht eine große Zuneigung. Jedoch erkennt der inzwischen Jugendliche, dass man manchmal den (oder die) Menschen, die man liebt, nicht glücklich machen kann. Dann, so schließt er daraus, ist es besser, Abschiedstränen zu vergießen, als den ewig wiederkehrenden Kummer zu ertragen, den seine Anwesenheit verursacht. Er reißt aus und macht sich auf, in „das Abenteuer seines Lebens“ und auch, wenn er nicht leicht fällt, ist dieser Abschied doch eine Befreiung und ein hoffnungsvoller Neubeginn. Das 1951 verfasste biographische Buch gilt als costaricanischer Tom Sawyer. Ein Sammlerstück mit schönen Illustrationen. (Johanna Klute)
 
GARLAND, Inés (Argentinien)
Inés Garland wurde 1960 in Buenos Aires geboren. Sie ist Journalistin, Übersetzerin und Drehbuchautorin und arbeitete mehrere Jahre für die argentinische Zeitung Clarín. Außer dem hier vorliegenden Jugendroman hat sie bisher zwei Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht, die in Argentinien auf Anhieb mehrere Auszeichnungen gewannen.
 
Galrand Band DEA.File1775 KopieKJL 14 GARLAND, Inés: Wie ein unsichtbares Band
Aus dem argentinischen Spanisch von Ilse Layer.
Frankfurt a. M.: S. Fischer Verlag, 2013. 2. Aufl., 248 S., HC, 8,00 €.
O: Piedra, papel o tijera. Buenos Aires 2009. | 978-3-596-85489-9
Die wohlbehütete Alma wächst im Argentinien der 1970er Jahre als Tochter wohlhabender Eltern auf und genießt die Privilegien der begüterten Oberschicht. Ihre beste und einzige Freundin ist Carmen, die gleichaltrige Tochter einer Arbeiterfamilie, die auf dem Nachbargrundstück ihres Wochenendhauses lebt. Je älter Alma wird, desto schwieriger gestaltet sich die Beziehung zu Carmen und deren Bruder Marito, in den sich Alma verliebt, und die unüberwindbar scheinenden Klassenunterschiede zwischen den Freunden bewirken schließlich deren Entfremdung. Almas Freude über eine spätere Wiederbegegnung währt nur kurz, denn die Geschwister haben sich dem Widerstand gegen die Militärdiktatur angeschlossen und werden kurz darauf ermordet.
Die Autorin erzählt eine bewegende Geschichte von Freundschaft und Liebe durch die Augen der naiven 17-jährigen Alma, die, von allem abgeschirmt, nur langsam zu verstehen beginnt, was um sie herum geschehen ist. Erst im Epilog wird dies ganz deutlich als Alma dreißig Jahre später dem verloren geglaubten Sohn der ermordeten Freundin Carmen begegnet. (Johanna Klute)
 
OLGUÍN, Sergio (Argentinien)
Sergio Olguín wurde am 29.1.1967 in Buenos Aires geboren. Er studierte Literatur und arbeitet als Journalist und Herausgeber. Drei seiner bisherigen Romane wurden ins Deutsche übersetzt. Sergio Olguín lebt in Buenos Aires.
 
Olguín Traum.st.File1919 KopieKJL 15 OLGUÍN, Sergio: Die Traummannschaft
Roman. Aus dem Spanischen von Matthias Strobel.
Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 2006. st 3766. 182 S., kt., DEA. 4,00 €.
O: El equipo de los sueños. Buenos Aires 2004. | 978-3-518-45766-5
Es geht hier, wie schon der Titel vermuten läßt, um einen Jugendtraum, um pubertierende Phantasien und um drei Freunde, die versuchen aus der Perspektivlosigkeit ihres Lebens heraus ein Musterbeispiel von Solidarität und Zusammenhalt zu geben. Der Text ist durchdrungen von Elementen der populären Kultur der Peripherie: Lieder, Ikonen der Unterwelt, Einkaufszentren als Zuflucht aus dem Ghetto, Sportler der zweiten Liga, Computerspielen, flüchtigen Berühmtheiten, sprachliche Färbungen. Insofern, und obwohl die Übersetzung adäquat ist, bleiben dem deutschen Leser manche Begriffe und Situationen fremd: wer weiß schon in Europa, daß Sieben eine der besten Schulnoten ist, oder wer Rodrigo war, oder was dieses wiederholte „Che“ bedeutet, ganz zu schweigen wofür Begriffe wie Urus, Bolis, Olivos oder Gorilas stehen? Ein schonungsloser Blick auf die Verlierer der argentinischen Gesellschaft, ein Ausflug in die Hölle in Anlehnung an Dante, der mit der Rasanz eines Computerspiels abläuft, umrahmt von einer Weihnachtsgeschichte. (Johanna Klute)
 
Olguín SpringfieldFile1921 KopieKJL 16 OLGUÍN, Sergio: Springfield
Roman. Aus dem Spanischen von Silke Kleemann.
Berlin: Suhrkamp, 2010. st 4189. 245 S., kt., DEA, 4,00 €.
O: Springfield. Buenos Aires 2002. | 978-3-518-46189-1
Ariel, Pablo und Ezequiel, die mittlerweile um die 16 Jahre alt sind und die die Leser noch aus dem Roman „Traummannschaft“ kennen, sollen ihre mangelhaften Englisch-Kenntnisse in Springfield, Illinois auffrischen. Dort erleben sie in schneller Folge so allerlei turbulente Abenteuer. Olguín, der nach eigener Aussage nie in Springfield war und seine Kenntnisse über den mittleren Westen der USA aus dem Internet hat (das allein ist ihm nicht vorzuwerfen), konnte sich offensichtlich nicht entscheiden, ob er einen kritischen Roman über den American way of life, ein Road Movie, einen Jugendroman, eine Liebesgeschichte, einen Krimi oder einen gesellschaftskritischen Roman über die anhaltende Unterdrückung der indianischen Bevökerung schreiben sollte. Herausgekommen ist daher ein merkwürdiger Mix aus all dem und eine völlig unglaubwürdige und langweilige Geschichte. (Klaus Küpper)
 
PAIVA, Marcelo Rubens (Brasilien)
Marcelo Rubens Paiva, geboren am 1.5.1959 in São Paulo, besuchte zunächst ein Konservatorium und studierte ab 1977 Agrarwissenschaft. Nach dem Unfall, der ihn an den Rollstuhl fesselte, arbeitete er als Schriftsteller und Literaturkritiker bei diversen Zeitungen und Fernsehanstalten.
 
Paiva Sprung KopieKJL 17 PAIVA, Marcelo Rubens: Sprung in der Sonne
Eine Jugend in Brasilien. Aus dem Brasilianischen von Karin von Schweder-Schreiner.
Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1986. rororo panther 5708. 220 S., kt.
O: Feliz ano velho. São Paulo 1982. | 3-499-15708-X | Umschlagentwurf: Dieter Wiesmüller.
Autobiographischer Bericht des seit seinem Sprung ins Meer querschnittgelähmten 20jährigen Autors über seine Rehabilitation und Erinnerung an seine Jugend und damit auch an die brasilianische Jugend jener Zeit. (Klaus Küpper)
 
POZAS, Ricardo (Mexiko)
Ricardo Pozas Arciniega wurde am 4.5.1912 in Amealco/Querétaro geboren. Er war Lehrer und Anthropologe sowie Autor zahlreicher Fachbücher über die indianischen Einwohner Mexikos. Pozas starb am 19.1.1994 in Mexiko-Stadt.
 
Pozas Tzotzil KopieKJL 18 POZAS, Ricardo: Juan Pérez Jolote. Tzotzil
Der Lebensbericht eines mexikanischen Indios.
Aufgezeichnet von Ricardo Pozas. Aus dem mexikanischen Spanisch von Silvia und Hans Leopold Davi.
Frankfurt: Suhrkamp, 1995. Junge Reihe. 118 S., geb., 8,50 €.
O: Juan Pérez Jolote. Biografía de un tzotzil. | 3-518-40692-2
Das Buch erzählt die Geschichte von Juan Pérez Jolote, eines Indios der Chomula-Gruppe, die im Hochland von Chiapas in der Nähe von Ciudad Las Casas lebt. In diesem Bericht spiegelt sich die Kultur einer Indio-Dorfgemeinschaft, die einerseits noch von Resten präkolumbianischer Kultur geprägt, andererseits aber auch von kapitalistischen Wirtschaftsformen beeinflußt ist. Ein herausragendes Beispiel der sogenannten Zeugnisliteratur. (Klaus Küpper)
 
QUIROGA, Horacio (Arg./Uruguay)
Horacio Quiroga wurde am 31.12.1878 in Salto/Uruguay geboren. Er verließ seine Heimat nach einer Reihe persönlicher Schicksalsschläge und lebte eine Zeitlang in Paris. Sieben Jahre verbrachte er anschließend zurückgezogen im Urwald, am Ufer des Paraná in Argentinien, wo er auch einen Teil seiner Erzählungen schrieb, die in dieser Region im Grenzgebiet zwischen Paraguay, Brasilien und der argentinischen Provinz Misiones angesiedelt sind. Seinen Unterhalt verdiente er sich vorübergehend als Konsulatsbeamter, Spanischlehrer und Orchideenzüchter. Quiroga, an Krebs erkrankt, nahm sich schließlich am 18.2.1937 in Buenos Aires das Leben.
 
Quiroga Krieg KopieKJL 19 QUIROGA, Horacio: Der Krieg der Kaimane
Aus dem Spanischen von Lutz Kliche und Max Chr. Graeff. Bilder von Juliane Steinbach.
Wuppertal: Peter Hammer, 1995. 32 unpag. S., Pappbd., 6,00 €.
O: La guerra de los Yacares. | 3-87294-625-0
Wie es den Kaimanen vom Rio Paraná gelang, die großen Dampfschiffe zu vertreiben, die ihnen die Lebensgrundlage zerstörten, davon erzählt diese, mit wunderschönen ko¬lo¬rier¬ten Linolschnitten illustrierte Geschichte. (Klaus Küpper)
 
Quiroga Papagei KopieKJL 20 QUIROGA, Horacio: Der Papagei mit der Glatze
Geschichten aus Südamerika. Aus dem Spanischen übersetzt und mit einem Nachwort von Heinz G. Schmidt. Illustrationen von Frank Ruprecht.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag/Deutschen Welthungerhilfe, 1989. 119 S., Pb., DEA. 4,00 €.
3-87294-388-X
Wunderschöne Sammlung von merkwürdigen Geschichten, die Quiroga für seine Kinder geschrieben hat.
Inhalt: Der Papagei mit der Glatze. Die Furt im Yabebirí. Jagdhunde. Auf Jagd. Der Goldhase und der Hirsch. Das Cuendú. Der Tiger. Die Klapperschlange. Anaconda. Der Mann, der von den Tigern belagert wurde. Der Teufel mit nur einem Horn. Der kleine bunte Teufel.
 
RANGEL, Paulo (Brasilien)
Paulo Celso Nogueira Rangel wurde am 15.10.1931 Rio de Janeiro geboren. Er verbrachte einige Jahre seiner Kindheit im Staat São Paulo und studierte Jura. Während seines Studiums arbeitete er als Journalist und gründete eine Theatergruppe. Er bereiste, u. a. im Rahmen eines Projekts den gesamten südamerikanischen Kontinent, lebte unter Gummizapfern und Indianern. Nach seinem Studium arbeitete er eine Zeit lang als Schauspieler, leitete verschiedene Unternehmen u. a. im Marketing und Buchdruck. 1987 begann er zu schreiben und veröffentlichte bis zu seinem Tod eine Reihe von Romanen, Kurzgeschichten und ein Theaterstück. Seine Jugendbücher wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet. Rangel starb am 19.11.1996 in Rio de Janeiro.
 
Rangel TodKJL 21 RANGEL, Paulo: Der grüne Tod
Roman. Abenteuer eines Journalisten im brasilianischen Regenwald.
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Sabine Müller-Nordhoff.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1994. Reihe Galileo. 324 S., kt. DEA. 6,00 €.
O: Assassinato na floresta. São Paulo/SP 1991. | Umschlaggestaltung: Wolfgang Erlbruch. | 3-87294-627-7
Ivo Cotoxó, Reporter einer Zeitung aus São Paulo, wird in den Urwald am Amazonas geschickt, um den Tod einer Gummizapferin aufzuklären. Was sich zunächst wie ein gewöhnlicher Tod infolge eines Schlangenbisses anhörte, stellt sich um Laufe der Recherchen als ein Teil eines kriminellen Intrigenspiels heraus. Massive ökonomische Interessen geraten in Widerspruch zu den Verteidigern des Regenwaldes und den Vertretern landwirtschaftlicher Kooperativen. Der Roman vermittelt auf dem Hintergrund einer spannenden Handlung viel Wissenswertes über die Natur des Urwaldes und seine Bewohner. Eine willkommene Ergänzung zu anderen Schriften zu diesem Thema. (Klaus Küpper)
 
Rangel ErmordungKJL 22 RANGEL, Paulo: Die Ermordung des Kriminalromans
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Sabine Müller-Nordhoff.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1997. Reihe Galileo. 167 S., br. DEA. 6,00 €.
O: Assassinato do conto policial. 1989. | Umschlaggestaltung: Wolfgang Erlbruch. | 3-87294-746-X
Der Reporter Cotoxó erhält einen merkwürdigen Auftrag: er soll einen Bericht über einen noch nicht stattgefundenen Mord verfassen. Das Opfer ist der Kriminalroman. Wie Cotoxó, der sich zunächst veralbert fühlt, seinen Auftrag erfüllt und dabei noch einen Fall politischer Korruption aufdeckt, erzählt dieser Roman. Leider kein spannender und amüsanter Stoff, sondern eher langatmig und umständlich erzählt.
 
RIBEIRO, João Ubaldo (Brasilien)
João Ubaldo Osório Pimentel Ribeiro wurde am am 23.1.1941 in Itaparica/Salvador geboren. Er war Jurist und Hochschullehrer bevor er journalistisch tätig wurde und 1971 seinen ersten Roman „Sargento Getúlio“ veröffentlichte. 1990/91 war er Gast des Berliner Künstlerprogaramms des DAAD. Seine Erfahrungen aus dieser Zeit veröffentlichte er in Zeitungsbeträgen und dem Buch „Ein Brasilianer in Berlin“. Sein bekanntester Roman „Brasilien, Brasilien“ ist ein spannendes Epos, mit dem er die offizielle Geschichtsschreibung aufdeckt und das die wahre Geschichte des Volkes erzählt und von seinenr Unterdrückern berichtet, die, obgleich Brasilianer, sich nie zum Volk gezählt haben und das Land ausplünderten wie die ersten Kolonisatoren vor ihnen. Leider sind viele seiner ins Deutsche übersetzten Werke nicht mehr lieferbar. Ribeiro starb am 18.7.2014 in Rio de Janeiro.
 
Ribeiro PandomarKJL 23 RIBEIRO, João Ubaldo: Leben und Leidenschaft von Pandonar dem Grausamen
Eine Liebesgeschichte. Aus dem Portugiesischen von Ray-Güde Mertin.
Mit Bildern von Wolf Erlbruch.
München: Carl Hanser Verlag, 1994. 68 S., Hln. DEA. 9,00 €.
O: Vida e paixão de Pandonar, o Cruel. Rio de Janeiro/RJ 1983. | Umschlag: Wolf Erlbruch. | 3-446-17619-5
Diese wunderschön erzählte kleine Geschichte, die der Verlag für Jugendliche ab 12 annonciert, wird vermutlich eher erwachsene Leser/-innen finden, die sich köstlich amüsieren werden über die Liebesleiden des Geraldo und die Fluchtphantasien seiner Alias-Gestalt Pandonar des Grausamen. Und die sich mit Schmunzeln und lautem Lachen erinnern werden ... (Klaus Küpper)
 
SKÁRMETA, Antonio (Chile)
Antonio Skármeta wurde am 7. November 1940 in Antofagasta/Chile geboren. Nach dem Putsch am 11. 9. 1973 war er bis 1989 im Exil, u. a. in Westberlin. Er schrieb Drehbücher zu mehreren Filmen, u.a. für „Der Aufstand“. Viele seiner Werke sind ins Deutsche übersetzt worden, darunter der zweimal verfilmte Roman „Mit brennender Geduld“. Skármeta war bis 2003 Botschafter seines Landes in Berlin.
 
Skármeta Aufsatz Dressler Kopie 2KJL 24 SKÁRMETA, Antonio: Der Aufsatz
Deutsch von Willi Zurbrüggen.
Einband und Illustrationen: Jacky Gleich. Nachwort von Gudrun Pausewang.
Hamburg: Cecilie Dressler Verlag, 2003. 62 S., Pp. 7,00 €.
O: La composición.| 3-7915-1910-7
Auf vielfältige Weise hat der ehemalige Botschafter seines Landes in Deutschland die Themen des durch den Militärputsch in Chile zerstörten sozialistischen Experiments literarisch verarbeitet. Das vorliegende kleine Kinderbuch erzählt vom Alltag einer Familie während der Junta. Pedro, der fußballbegeisterte Sohn, soll den Militärs in einem Schulaufsatz erzählen, was denn seine Eltern und deren Freunde so machen, worüber sie sprechen ... Pedro löst die Aufgabe auf seine Weise und erhält sogar ein großes Lob.
Das Buch erhielt 2004 den Gustav-Heinemann-Friedenspreis. Die von der UNESCO preisgekrönte und mit sehr schönen Illustrationen ausgestattete Geschichte hatte Skármeta bereits in einer Hörspielfassung (1982) unter dem gleichen Titel veröffentlicht. 1984 wurde die Erzählung unter dem Titel „Kleine Revolte“ (Pequeña revancha) verfilmt. (Klaus Küpper)
 
VASCONCELOS, José Mauro de (Brasilien)
José Mauro de Vasconcelos wurde am 26.2.1920 in Bangu/Rio de Janeiro geboren. Er studierte Medizin, Jura, Philosophie und Malerei. In verschiedenen Berufen (u. a. als Fischer, Lehrer, Krankenpfleger, Trainer) sammelte er reiche Erfahrungen über seine Heimat, die er immer wieder durchwanderte und die ihm den Stoff für seine zahlreichen Romane lieferte. Im deutschen Sprachraum erschienen außer den jetzt unter anderem Titel wieder aufgelegten Romanen „Wenn ich einmal groß bin“ und „Meine Brüder, der Wind und das Meer“ noch der Roman „Ara Ara“ sowie das Jugendbuch „Die lange Nacht des Häuptlings Kuryala“. Mauro de Vasconcelos starb am 24.7.1984 in São Paulo.
 
Vasconcrlos Wenn ich dtvGroßdruckKJL 25 VASCONCELOS, José Mauro de: Wenn ich einmal groß bin
Roman. Deutsch von Marianne Jolowicz.
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1980. dtv-Großdruck 2542. 204 S., br., 4,00 €.
Umschlaggestaltung: Celestino Piatti.
- dass.: - KJL 26
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1991. dtv-Großdruck 25056. 236 S., br. 4,00 €.
3-423-25056-9
- dass.: - KJL 27
Stuttgart, Hamburg, München: Deutscher Bücherbund, [1973]. 238 S., geb., SU. 5,00 €.
- dass.: - KJL 28
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1977. 4. Aufl. (35.-44. Tsd.). dtv 864. 139 S., kt. 3,00 €.
Der 5-jährige Sesé hat es faustdick hinter den Ohren. Er heckt einen Streich nach dem anderen aus, trotz der oftmals strengen Bestrafungen durch seine Eltern und seine ältere Schwester. Er wächst im Brasilien der 1920er/1930er Jahren auf und die Familie lebt am Rande des Existenzminimums. Seit Sesés Vater arbeitslos geworden ist, hat er angefangen zu trinken. Der Rest der Familie, vor allem der kleine Sesé leidet unter der Zunahme an häuslicher Gewalt.
Der intelligente und phantasievolle kleine Kerl sehnt sich nach Liebe und Zuneigung. Trost findet er bei seinem besten Freund, einem Orangenbaum hinter dem Haus, mit dem er sich unterhält. Als er sich mit dem wohlhabenden Portuga anfreundet, einem älteren Herren mit auffälligem Auto, beginnt eine wunderschöne Zeit, bis ein schrecklicher Unfall geschieht, der wieder alles verändert...
Basierend auf den Kindheitserinnerungen des Autors. (Johanna Klute)
 
ANTHOLOGIEN
 
Antho DerMannRose KopieKJL 29 Der Mann mit der Rose
Geschichten aus Chile.
Herausgegeben von Salvattori Coppola und Joachim Meinert. Illustrationen von Santos Chávez. Nachwort von Joachim Meinert.
Aus dem Spanischen und Französischen von Renate Brandes, Lene Klein, Urich Kunzmann, Monika López, Dieter Masuhr, Jochen Martin, Joachim Meinert und Curt Meyer-Clason.
Berlin: Kinderbuchverlag, 1983. 231 S., geb., DEA. 5,00 €.
[Mit bio-bibliographischen Angaben zu den Autoren, ausführlicher Quellennachweis, Worterklärungen, Hinweise zur Aussprache spanischer Wörter, kleine Karte von Chile; Auszug aus einer Erzählung auf dem hinteren Buchdeckel]
Im Nachwort gibt Joachim Meinert einen Überblick über die geographischen Gegebenheiten des Landes, erläutert die gesellschaftlichen Gegensätze, die sich vor allem in der Ausbeutung der riesigen Bodenschätze durch die spanischen Eroberer und die herrschende Klasse manifestiert. Er beschreibt die Geschichte der Bewohner und den Einfluss der unterdrückten indianischen Völker, der bis heute in der Kultur Chiles sichtbar und spürbar ist. Das informative Nachwort endet mit der Schilderung des Militärputschs 1973 und dessen Auswirkungen. Die ausgewählten literarischen Zeugnisse dieser Anthologie stellt Meinert in den Zusammenhang seiner überblicksartigen Darstellung. (Klaus Küpper)
 
Antho Erde jung KopieKJL 30 Als die Erde jung war
Geschichten aus Kuba. Herausgegeben von Joachim Meinert.
Deutsch von Christel Dobenecker, Kristina Hering, Lene Klein, Andreas Klotsch, Klaus Laabs, Joachim Meinert. Manfred Schmitz und Wilhelm Plackmeyer.
Illustrationen von Thomas Binder. Nachwort von Joachim Meinert.
Berlin: Der Kinderbuchverlag Berlin, 1988. 173 S., geb., 7,50 €.
3-358-00426-0
[Mit Zeittafel, biographische Informationen zu den Autoren, Quellennachweise, Anmerkungen, Aussprachehinweise; Kurzinformationen zum Inhalt auf dem hinteren Buchdeckel]
Im Nachwort gibt Joachim Meinert einen Überblick über die Geschichte der Insel - von der Entdeckung Kubas durch Kolumbus, dessen Begeisterung über die Schönheit der Natur und die Friedfertigkeit der Einwohner, der folgenden Ausrottung der Ureinwohner durch die Conquistadoren, die Zeit der Sklavenimporte, die Unabhängigkeit von der spanischen Kolonialmacht im Jahre 1898 und die ökonomische Abhängigkeit von den USA. Ausführlicher berichtet er von dem langen und schließlich erfolgreichen Kampf gegen die Diktatur Batistas und dem anschließenden Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft. Die ausgewählten literarischen Zeugnisse dieser Anthologie stellt Meinert in den Zusammenhang seiner überblicksartigen Darstellung. (Klaus Küpper)