Dalton, Roque: Däumlings verbotene Geschichten

Übersetzung aus dem salvadorianischen Spanisch von Silvia Pappe [und Erich Hackl und Peter Schultze-Kraft f. d. Gedichte].
Nachwort von Willi Ebert.
Zürich: rotpunktverlag, 1989. fracción mágica 16. 218 S., engl.br., 12,00 €.
O: Las historias prohibidas del Pulgarcito. Mexico 1974.
Umschlag unter Verwendung eines Gemäldeausschnitts des chilenischen Malers Hugo Riveros Gómez, ermordet 1981 von der chilenischen Geheimpolizei.
978-3-85869-054-8 (nur noch über den Verlag lieferbar)
Der Däumling von Amerika, das ist El Salvador nach Aussage der chilenischen Dichterin Gabriela Mistral. Und die verbotenen Erzählungen sind die unterdrückten, vergessenen Geschichten aus der Geschichte dieses vom Bürgerkrieg zerrütteten Landes. In vielfältiger Form (Lyrik, Prosa, Zitat, Dokument, Anekdote u. a. m.) erzählt Dalton in diesem Buch die Geschichte seines Landes „von unten“ und demaskiert die offizielle Geschichtsschreibung der herrschenden Oligarchie.
Klaus Küpper, BzL 1989/90.
Sylvia Pappe (Willenegger), geboren 1954, ist Professorin (Historikerin) der an der UNAM in Mexiko; sie ist Herausgeberin, Essayistin und Übersetzerin. Sie hat zahlreiche Essays zur Geschichte und Literatur Mexikos sowie zur deutschen Literatur, u. a. eine Übersetzung von Kafkas „Die Verwandlung“ in Mexiko veröffentlicht.
Der Übersetzer und Schriftsteller Erich Hackl wurde am 30.5.54 in Steyr/Ober-Österreich geboren. Er hat Germanistik und Hispanistik studiert und ein paar Jahre als Lehrer für Deutsch und Spanisch und als Lektor gearbeitet. Seit langem lebt er als freier Schriftsteller, Publizist und Übersetzer in Madrid und Wien. Zu seinem bekanntesten Werk gehört „Auroras Anlass“. Er übersetzte u.a. Werke von Luis Fayad, Eduardo Galeano, Rodrigo Rey Rosa, Idea Vilariño und Rodolfo Walsh.
Peter Schultze-Kraft, geboren 1937 in Berlin, hat früher auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe für die UNO gearbeitet und setzt sich seit vielen Jahren als Übersetzer und Herausgeber für die lateinamerikanische Literatur im deutschsprachigen Raum ein. Er hat in seinen Anthologien und anderen Veröffentlichungen die meisten kolumbianischen Schriftsteller erstmals in deutscher Sprache vorgestellt, so u. a. auch Tomás González, dessen Werk er seit 2003 betreut. Peter Schultze-Kraft lebt heute im Schwarzwald.
Autor:
Roque Dalton wurde am 14.5.1935 in in San Salvador geboren. Er studierte Jura in Santiago de Chile und San Salvador. Als Mitgied der Kommunistischen Partei seiner Heimat wurde er zweimal zum Tode verurteilt; einmal rettete ihn der Sturz des Diktators López vor der Exekution, beim zweiten Mal konnte er während eines Erdbebens fliehen. Verschiedene längere Aufenthalte und Zeiten des Exils u.a. in Mexiko, Kuba und der Tschechoslowakei. Nach seiner heimlichen Rückkehr nach El Salvador schloss er sich der Revolutionären Volksarmee an und wurde wegen einer gezielten falschen Information des CIA von den eigenen Genossen am 10.5.1975 in Quezaltepeque ermordet.
Roque Dalton gehört zu den bedeutendsten mittelamerikanischen Autoren. In deutscher Übertragung erschienen neben zahlreichen Texten in Anthologien und Zeitschriften die Romane „Armer kleiner Dichter, der ich war“ (1985), „Die Welt ist ein hinkender Tausendfüssler“ (1997), ein Band mit Texten in vielfältigen Formen (Lyrik, Prosa, Zitate, Dokumente, Anekdoten u.a.m.) „Däumlings verbotene Geschichten“ (1989) und zwei Gedichtauswahlen „Y otros lugares / und andere Orte“ (1981) und „Poesiealbum“ (1987).
„Roque Dalton brachte sogar die Steine zum Lachen ... Die Lyrik Roques war wie er: zärtlich, bissig, kämpferisch. Wie gelang es dem Tod, ihn einzuholen?“ (Eduardo Galeano)
(Foto: Salvador Corratgé)

Roque Dalton gehört zu den bedeutendsten mittelamerikanischen Autoren. In deutscher Übertragung erschienen neben zahlreichen Texten in Anthologien und Zeitschriften die Romane „Armer kleiner Dichter, der ich war“ (1985), „Die Welt ist ein hinkender Tausendfüssler“ (1997), ein Band mit Texten in vielfältigen Formen (Lyrik, Prosa, Zitate, Dokumente, Anekdoten u.a.m.) „Däumlings verbotene Geschichten“ (1989) und zwei Gedichtauswahlen „Y otros lugares / und andere Orte“ (1981) und „Poesiealbum“ (1987).
„Roque Dalton brachte sogar die Steine zum Lachen ... Die Lyrik Roques war wie er: zärtlich, bissig, kämpferisch. Wie gelang es dem Tod, ihn einzuholen?“ (Eduardo Galeano)
(Foto: Salvador Corratgé)