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[Argentinien] Argento, Analía: „Paula, du bist Laura!“

Argento PaulaArgento, Analía: „Paula, du bist Laura!"
Geraubte Kinder in Argentinien
Übersetzung aus dem arg. Spanisch durch Studierende der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz unter Leitung von Verónica Abrego und Eva Katrin Müller. Vorwort zur deutschen Ausgaben von Wolfgang Kaleck.
Berlin: Chr. Links Verlag, 2010. 244 S., ca. 35 Abb., Hc., 19,90 €
978-3-86153-593-5

Schätzungsweise 500 Kinder wurden während der letzten Militärdiktatur in Argentinien (1976-83) ihren Eltern geraubt. Die Väter und Mütter dieser Kinder sind während der Diktatur „verschwunden", das heißt, sie wurden entführt, gefoltert und ermordet. Teilweise wurden Babies mitgenommen, wenn ihre Mütter verschleppt wurden, teilweise gebaren schwangere Frauen sie in den geheimen Gefängnissen der Diktatur. Während die Mütter danach fast immer umgebracht wurden, übergaben die Täter die Säuglinge an meist kinderlose Paare – häufig aus dem Umfeld des Militärs und der Polizei.
Heute sind die zwischen 1975 und 1980 geborenen Kinder längst erwachsen. In ihrem Buch portraitiert die argentinische Journalistin Analía Argento acht dieser Frauen und Männer. Durch das Engagement der Angehörigen, vor allem der 1977 gegründeten „Großmütter der Plaza de Mayo", gelang es inzwischen, etwa 100 der geraubten Kinder zu finden und durch DNA-Tests ihre wirkliche Identität festzustellen. Für die Betroffenen bedeutete das in vielen Fällen eine dramatische Lebenskrise, waren sie doch bis dahin davon ausgegangen, dass ihre „Mütter" und „Väter", bei denen sie aufgewachsen waren, ihre wirkliche Eltern waren.
Gert Eisenbürger, BzL