Ramos, Graciliano: Kindheit

Ein autobiographischer Roman. A. d. bras. Port. von Inés Koebel.
Berlin: Wagenbach, 2013. WAT 712. 249 S., br., 12,90 €.
O: Infância. Rio de Janeiro 1945.
978-3-8031-4139-2
Ramos beginnt seine Kindheitserinnerungen mit den ersten noch diffusen Eindrücken von der Fazenda im Sertão, auf der er aufgewachsen ist – das sind die sengende Hitze, die Staubwolken, der Durst, das verendete Vieh. Seine Mutter verprügelte ihn als vier oder fünf Jahre alt war, sein Vater benutzte dazu die Lederpeitsche; das war, so schreibt er, seine erste Begegnung mit der Justiz. Er erinnert sich an die Urgroßeltern, die Viehhirten in ihrer Lederkleidung, die anderen Besucher. Allmählich erweitert sich das Umfeld, sein Vater lässt sich als Kaufmann in der nahegelegenen Stadt nieder. Er lernt mit Hilfe (auf Druck) seines Vater das Alphabet, kommt in die Schule und erlebt die Faszination einer Bibliothek.
Dem Verlag und der Übersetzerin sei Dank, dass er diese wunderschöne Erzählung über eine Kindheit in Brasilien nach über 60 Jahren auch den deutschen Leserinnen und Lesern zugänglich gemacht hat.
Klaus Küpper, BzL
Der Autor:
Graciliano Ramos wurde am 27.10.1892 in Quebrângulo/Alagoas geboren.
Er ist einer der herausragenden Vertreter des sozialkritischen Nordostromans und ein Klassiker der modernen brasilianischen Literatur. Während der Diktatur von Getúlio Vargas war Ramos wegen seiner politischen Überzeugung in Haft („Wünscht sich den Tod des Kaptialismus", schreibt er in seinem Selbstporträt mit sechsundfünfzig).
In deutscher Übersetzung sind bisher erschienen: „Karges Leben" (Erstausgabe unter dem Titel „Nach Eden ist es weit") und „Angst" (s. Bücher zu Brasilien 2013, S. 50f.), sowie der leider nicht mehr lieferbare bedeutende Roman „São Bernardo" und der Jugendroman „Raimundo im Land Tatipirón".
Ramos starb am 20.3.1953 in Rio de Janeiro.
(Foto: © unbekannt)
Titel:
Kindheit

Er ist einer der herausragenden Vertreter des sozialkritischen Nordostromans und ein Klassiker der modernen brasilianischen Literatur. Während der Diktatur von Getúlio Vargas war Ramos wegen seiner politischen Überzeugung in Haft („Wünscht sich den Tod des Kaptialismus", schreibt er in seinem Selbstporträt mit sechsundfünfzig).
In deutscher Übersetzung sind bisher erschienen: „Karges Leben" (Erstausgabe unter dem Titel „Nach Eden ist es weit") und „Angst" (s. Bücher zu Brasilien 2013, S. 50f.), sowie der leider nicht mehr lieferbare bedeutende Roman „São Bernardo" und der Jugendroman „Raimundo im Land Tatipirón".
Ramos starb am 20.3.1953 in Rio de Janeiro.
(Foto: © unbekannt)
Titel:
Kindheit