[Brasilien] Der blaue Affe

und andere brasilianische Erzählungen
[von Aluísio Azevedo, Lima Barreto und Joaquim Maria Machado de Assis].
Zusammengestellt und übersetzt von Ulrike Jürgens. Mit einem Nachwort von Kathrin Sartingen.
Wien: Sonderzahl Verlag, 2013. Edição Particular, Bd. 1. 117 S., englbr., 16,00 €.
978-3-85449-400-3
Die kleine Anthologie versammelt zwölf Texte von drei Klassikern der brasiianischen Prosaliteratur:
Joaquim Maria Machado de Assis (1839–1908) gilt bis heute als der bedeutendste Autor seiner Zeit. Seine Romane gehören dem Realismus an, aber er bezieht schon psychologische Elemente bewusst in sein Werk ein. In ihrer Form, im völligen Verzicht auf chronologische Abläufe, kontinuierliche Entwicklungen, sind seine Werke ihrer Zeit weit voraus. (s. u. a. Besprechung seines Romans „Don Casmurro")
Aluísio Azevedo (1857–1913) war Schriftsteller, Chronist, Karikaturist und Journalist; von ihm wurden zwei Romane ins Deutsche übersetzt: „Ein brasilianisches Mietshaus" (1929) und „Der Mulatte" (1964). Er schrieb zunächst romantische Romane, wandte sich aber dann dem Naturalismus zu, dem auch die beiden übersetzten Romane zuzuordnen sind.
Lima Barreto (1881–1922) war Journalist und Autor; von ihm erschien 2001 die Übersetzung des leider vergriffenenn Romans „Das traurige Ende des Policarpo Quaresma", ein herausragendes Werk der brasilianischen Literatur, mit satirischen und tragischen Elementen, voller Sympathie für seinen Helden und für Kenner brasilianischer Verhältnisse sicher voller aktueller Bezüge.
In diesem verdienstvollen Bändchen finden die Leser einen Querschnitt durch diese wichtige und prägende Epoche der brasilianischen Literatur. Schade nur, dass die Gelegenheit nicht konsequenter genutzt wurde, um noch mehr unbekannte Texte zu präsentieren: vier Texte der Auswahl liegen bereits in einer anderen Übersetzung vor.
Klaus Küpper, BzL
Joaquim Maria Machado de Assis (1839–1908) gilt bis heute als der bedeutendste Autor seiner Zeit. Seine Romane gehören dem Realismus an, aber er bezieht schon psychologische Elemente bewusst in sein Werk ein. In ihrer Form, im völligen Verzicht auf chronologische Abläufe, kontinuierliche Entwicklungen, sind seine Werke ihrer Zeit weit voraus. (s. u. a. Besprechung seines Romans „Don Casmurro")
Aluísio Azevedo (1857–1913) war Schriftsteller, Chronist, Karikaturist und Journalist; von ihm wurden zwei Romane ins Deutsche übersetzt: „Ein brasilianisches Mietshaus" (1929) und „Der Mulatte" (1964). Er schrieb zunächst romantische Romane, wandte sich aber dann dem Naturalismus zu, dem auch die beiden übersetzten Romane zuzuordnen sind.
Lima Barreto (1881–1922) war Journalist und Autor; von ihm erschien 2001 die Übersetzung des leider vergriffenenn Romans „Das traurige Ende des Policarpo Quaresma", ein herausragendes Werk der brasilianischen Literatur, mit satirischen und tragischen Elementen, voller Sympathie für seinen Helden und für Kenner brasilianischer Verhältnisse sicher voller aktueller Bezüge.
In diesem verdienstvollen Bändchen finden die Leser einen Querschnitt durch diese wichtige und prägende Epoche der brasilianischen Literatur. Schade nur, dass die Gelegenheit nicht konsequenter genutzt wurde, um noch mehr unbekannte Texte zu präsentieren: vier Texte der Auswahl liegen bereits in einer anderen Übersetzung vor.
Klaus Küpper, BzL