Laferrière, Dany: Die Kunst, einen Schwarzen zu lieben ohne zu ermüden

Roman.
Aus dem Französischen von Beate Thill.
Heidelberg: Wunderhorn, 2017. 136 S., geb., 19,80 €.
O: Comment faire l'amour avec un nègre sans se fatiguer. 1985.
978-3-88423-568-3
Es geht um das Begehren zwischen Schwarz und Weiß, auf allen Beziehungsebenen, auf denen Stereotypen zwischen den Rassen wirksam werden. Anfang der 1980er Jahre in Montreal:
Zwei arbeitslose schwarze Migranten hausen zusammen in einer versifften Einzimmerwohnung in der Rue Saint-Denis, mitten in der Altstadt. Der eine liegt auf der Couch, hört den ganzen Tag Jazz, liest im Koran und zitiert Freud. Der andere schreibt auf dem ihm einzig wichtigen Besitz, seiner Remington 22 – das nächtliche Klappern der Tastatur weckt die Neugier der weißen Studentinnen der angesehenen McGill-Universität. Welcher Entgrenzungswunsch ist es, der aus den bildungshungrigen Bürgertöchtern Dauergäste in der Bude der Habenichtse macht? Für die beiden Freunde ist jede eine „Miz“, Miz Literatur, Miz Snob, Miz Sophisticated Lady, Miz Suizid ... und aus dem Versuch, sich einen Reim darauf zu machen – unter Befragung der literarischen Tradition jeglicher Couleur –, wächst der Roman in einer souveränen, gewitzten Sprache, wird aus dem exotischen Lover ein Autor. Sein erster Roman hat Dany Laferrière 1986 mit einem Schlag im gesamten französischsprachigen Raum berühmt gemacht und wurde 1989 verfilmt. (Verlagsinformation)
Zwei arbeitslose schwarze Migranten hausen zusammen in einer versifften Einzimmerwohnung in der Rue Saint-Denis, mitten in der Altstadt. Der eine liegt auf der Couch, hört den ganzen Tag Jazz, liest im Koran und zitiert Freud. Der andere schreibt auf dem ihm einzig wichtigen Besitz, seiner Remington 22 – das nächtliche Klappern der Tastatur weckt die Neugier der weißen Studentinnen der angesehenen McGill-Universität. Welcher Entgrenzungswunsch ist es, der aus den bildungshungrigen Bürgertöchtern Dauergäste in der Bude der Habenichtse macht? Für die beiden Freunde ist jede eine „Miz“, Miz Literatur, Miz Snob, Miz Sophisticated Lady, Miz Suizid ... und aus dem Versuch, sich einen Reim darauf zu machen – unter Befragung der literarischen Tradition jeglicher Couleur –, wächst der Roman in einer souveränen, gewitzten Sprache, wird aus dem exotischen Lover ein Autor. Sein erster Roman hat Dany Laferrière 1986 mit einem Schlag im gesamten französischsprachigen Raum berühmt gemacht und wurde 1989 verfilmt. (Verlagsinformation)
Beate Thill, geb. 1952 in Baden-Baden, wuchs zweisprachig deutsch-französisch auf. Seit 1983 ist sie freischaffende literarische Übersetzerin der Sprachen Englisch und Französisch, mit dem Schwerpunkt Literatur aus Afrika und der Karibik. Daneben arbeitet sie als Dolmetscherin bei Filmfestivals, Funk und Fernsehen und verfasst Texte zur Übersetzungstheorie. Sie ist Übersetzerin von Assia Djebar (Friedenspreis 2000) und des kongolesischen Lyrikers Tchicaya U Tam´si. Sie entdeckte den Romanautor, Dichter und Kulturkritiker Edouard Glissant für den deutschen Buchmarkt und hat seine Werke übersetzt sowie eine Anthologie seiner Gedichte herausgegeben und übersetzt. Für die Übersetzung von Laferrières Roman „Das Rätsel der Rückkehr“ wurde sie 2014 mit dem Internationalen Literaturpreis vom Haus der Kulturen der Welt ausgezeichnet. Beate Thill lebt in Freiburg.
Der Autor:

"Das Rätsel der Rückkehr" ist seine erste Veröffentlichung im deutschen Sprachraum; der Autor erhielt - zusammen mit seiner Übersetzerin - im Frühjhar 2014 dafür den Internationalen Literaturpreis vom Haus der Kulturen der Welt. Seit 2015 ist er Mitglied der Académie francaise. Der Autor lebt in Montréal und Miami.
(Verlagsinformation)
(Foto: © Verlag Das Wunderhorn)
Titel: