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Cortázar, Julio: Geschichten der Cronopien und Famen

Cortázar Cronopien BS2106Cortázar, Julio: Geschichten der Cronopien und Famen                                   
Aus dem Spanischen von Wolfgang Promies.
Berlin: Suhrkamp Verlag, 2016. BS 503. 156 S. kt., 9.95 €.
O: Historias de cronopios y de famas. Buenos Aires 1962.
978-3-518-24028-1

Die Cronopien, Famen und vom Titel unterschlagenen Esperanzen, die 1962 aus Cortázars „Leyer zum ersten Mail ans Licht“ traten, gehörten heute zum Vokabular des spanisch Sprechenden. Cronopien, kleine „grüne und feuchte“ Subjekte, sind zwar undefinierbar, aber mit schönster Humanität und Weltfrömmigkeit ausgestattet, kindhaft unberechenbar und an Erfahrenheit uralt. Diese Fabeln und Parabeln sind der vierte und letzte Teil eines „Lehrbuchs in der Kunst, die Alltagswelt zu poetisieren“ (Wolfgang Promies), Unterweisungen in ungewöhnlichen oder bisher selbstverständlichen, was heißt, nie bedachten Tätigkeiten, die dies künftig nie mehr sein werden. (Verlagsinformation)

Wolfgang Promies wurde am 4.1.1935 in Magdeburg geboren. Er war promovierter Germanist und arbeitete lange als Lektor an Universitäten in Spanien, Frankreich und Deutschland. Er war Professor an den Universitäten Oldenburg und Darmstadt. Bekannt wurde er vor allem durch seine Forschungen zu Georg Christoph Lichtenberg. Er übersetzte u. a. Werke aus dem Französischen und Spanischen, darunter Bücher von Julio Cortázar und Miguel Ángel Asturias. Wolfgang Promies starb am 25.1.2002 in Darmstadt. 

Der Autor:

Cortazar c SaraFacio SVJulio Cortázar wurde am 26.8.1914 in Brüssel geboren (sechs Tage zuvor war die Hauptstadt Belgiens von den deutschen Truppen eingenommen worden). Als er vier Jahre alt war (nach Ende des ersten Weltkriegs), zogen seine Eltern mit ihm nach Buenos Aires.
Er wurde Grundschullehrer und arbeitete an verschiedenen Schulen in der Provinz. 1944 erhielt er eine Dozentur für französische Literatur in Mendoza. Aus Protest gegen Perón trat er zwei Jahre später von diesem Hochschulamt zurück und wurde Übersetzer für Englisch und Französisch. Cortázar erhielt 1951 ein Stipendium des französischen Staates und arbeitete von 1951 bis 1974 als Übersetzer bei der UNESCO in Paris.
Cortázar war einer der profiliertesten Vertreter der argentinischen Literatur der Gegenwart. Sein Werk ist der neueren englischen und französischen Literatur verpflichtet, insbesondere dem Surrealismus, dem Theater des Absurden und dem Nouveau Roman.
„Der Einbruch des Absurden in die Realität des Alltags, Bedrohung der Identität des einzelnen, Protest gegen die Sinnleere einer technisierten Umwelt sowie die Suche nach der authentischen Existenzform des Individuums bilden die inhaltlichen Kennzeichen der cuentos und novelas, mit denen Cortázar die allgemeine Thematik moderner Literatur aufnimmt." (W. Brand).
Leider sind heute viele seiner Werke, vor allem die Kurzprosa, vergriffen. Dabei sind es gerade die Erzählungen, die ihn als kreativen und originellen Autor bekannt gemacht haben. „Sie bestechen durch die ästhetische Perfektion und ihre erzählerische Strenge." (D. Reichardt)
„Wer Cortázars Bücher nicht liest, ist verloren. Sie nicht zu lesen ist eine schwere, schleichende Krankheit, die mit der Zeit schreckliche Folgen haben kann. Ähnlich wie jemand, der nie einen Pfirsich gekostet hat. Er würde langsam melancholisch werden und immer blasser, und vielleicht würden ihm nach und nach die Haare ausfallen." (Pablo Neruda)
Julio Cortázar starb am 12.2.1984 in Paris.
(Foto: © Sara Facio/Suhrkamp Verlag)

Titel:
Neubert, Franziska: Erzählung mit einem tiefen Wasser
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